Patrick Wendisch

Patrick Wendisch

Patrick Wendisch (* 3. Oktober 1957 in Bremen) ist ein deutscher Versicherungsunternehmer und Politiker (AFB). Er war von 1995 bis 1999 Mitglied der Bremischen Bürgerschaft und von 2004 bis 2007 Präses der Handelskammer Bremen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Werdegang

Patrick Wendisch wurde als Sohn des Bremer Versicherungsunternehmers Friedel Wendisch geboren. Er beendete seine schulische Ausbildung 1976 mit dem Abitur. Danach studierte er von 1976 bis 1981 Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Hochschule Darmstadt und schloss das Studium als Diplom-Wirtschaftsingenieur in der Fachrichtung Maschinenbau ab. Im Jahr 1981 war er bei der Außenstelle der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft in Johannesburg in Südafrika tätig.[1][2]

Es folgte ein dreijähriges Promotionsstudium an der TU Darmstadt, das durch das Institut für Begabtenförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung gefördert wurde. 1984 promovierte Wendisch zum Dr. rer. pol. bei Professor Bert Rürup an dessen Lehrstuhl für Finanzwissenschaften an der TU Darmstadt. Von 1984 bis 1985 durchlief Wendisch verschiedene berufliche Stationen im deutschen, britischen und US-amerikanischen Versicherungsmarkt, wobei er für die Sach-Industrieabteilung der Allianz, die Hamburger Albingia und für Willis Farber in London tätig war.[1][2]

1985 trat er als persönlich haftender Gesellschafter in das traditionsreiche und von seinem Vater weiter ausgebaute Bremer Assekuranz-Unternehmen Lampe & Schierenbeck ein, das 1858 gegründet worden war. 1992 wurde Wendisch zum Hauptbevollmächtigten der deutschen Direktion der britischen Northern Assurance Company bestellt. Im Jahr 1998 fusionierte Lampe & Schierenbeck mit der ebenfalls alteingesessenen Assekuranzgesellschaft Buse & Schwartze (gegründet 1908) und ging zur Lampe & Schwartze KG über. Die inhabergeführte Kommanditgesellschaft, die zu den führenden mittelständischen Versicherungsvermittlungsunternehmen in Deutschland zählt, wird von Wendisch zusammen mit drei weiteren Gesellschaftern geleitet. Neben Transportversicherungen bietet Lampe & Schwartze auch Industrie-, Gewerbe- und Personenversicherungen an.[1][2]

Patrick Wendisch ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

Politik

Wendisch schloss sich der Anfang 1995 der Wählergemeinschaft Arbeit für Bremen und Bremerhaven (AFB) an, die im Januar 1995 von dem Sparkassendirektor Friedrich Rebers (1929–2001), dem früheren Bremer SPD-Wirtschaftssenator Werner Lenz (1927–2004) und anderen gegründet worden war und die bis 2002 bestand. Die AFB wurde zum Sammelbecken unzufriedener, ehemaliger SPD-Mitglieder des rechten Parteiflügels, aber auch vieler engagierter Bürger, die bisher keiner Partei angehörten. Bei der Wahl zur Bremischen Bürgerschaft im Mai 1995 erreichte die AFB auf Anhieb für die 14. Wahlperiode 10,7  % der Stimmen und 12 Abgeordnetenmandate. Bürgermeister Klaus Wedemeier (SPD) trat wegen des schlechten Wahlergebnisses zurück und sein Nachfolger Henning Scherf (SPD) bildete nicht mit der AFB und derem Spitzenkandidaten Rebers eine Koalition, sondern mit der CDU eine große Koalition.

Wendisch erhielt aufgrund seines Listenplatzes bei der AFB ein Mandat und war von 1995 bis 1999 Mitglied der Bremischen Bürgerschaft, wo sich die Wählergemeinschaft in der Opposition befand. Bei der Bürgerschaftswahl 1999 konnte die AFB ohne ihren beliebten Spitzenkandidaten Rebers, der um 1998 einen Schlaganfall erlitten hatte, nur noch 2,4  % der Stimmen erreichen; sie erhielt kein Mandat in der Bürgerschaft, sondern nur noch einige Sitze in den Beiräten.

Mitgliedschaften, Tätigkeit in Gremien

Wendisch engagierte und engagiert sich ehrenamtlich in verschiedenen Gremien und Ämtern für Bremen und die bremische Wirtschaft sowie für Wissenschaftsbelange allgemein. Unter anderem ist er Kuratoriumsmitglied der Akademie der Wirtschaft Bremen und Kuratoriumsmitglied des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft.[1]

Seit 1998 gehört Wendisch dem Plenum der Handelskammer Bremen an, seit Januar 2000 ist er Mitglied des Präsidiums. Er war und ist in weiteren Kammergremien ehrenamtlich tätig. Als Nachfolger von Dirk Plump wurde Wendisch vom Plenum zum Präses der Handelskammer Bremen gewählt; er hatte das Amt seit dem 19. Januar 2004 für drei Jahre inne.[3] Seine Nachfolge im Präsidentenamt übernahm im Januar 2007 Lutz H. Peper.

2004 wurde Wendisch als kaufmännisches Mitglied in die renommierte Stiftung Haus Seefahrt aufgenommen und richtete traditionsgemäss zwei Jahre später, als einer der drei verantwortlichen Schaffer die „am zweiten Freitag im Februar“ stattfindende 462. Schaffermahlzeit 2006 aus; ein von Haus Seefahrt seit 1545 in Bremen veranstaltetes Brudermahl, das alljährlich zu den „bedeutendsten gesellschaftlichen Ereignissen Deutschlands“ zählt.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Lebenslauf – Patrick Wendisch auf der von der Stiftung Haus Seefahrt betriebenen Website über die Schaffermahlzeit, Stand 2011. (Abgerufen am 9. Februar 2011.)
  2. a b c Torsten Fiddelke: „Ich musste immer hart für den Erfolg arbeiten.“ In: Die Welt vom 14. Mai 2001. (Online; abgerufen am 9. Februar 2011.)
  3. Dr. Patrick Wendisch neuer Präses der Handelskammer. In: Wirtschaft in Bremen, Nr. 2/2004, S. 14. (Online, PDF-Datei; abgerufen am 9. Februar 2011.)
  4. Schaffer der Kaufmannschaft und Ehrengäste → Schaffer 2006 auf der von der Stiftung Haus Seefahrt betriebenen Website über die Schaffermahlzeit, Stand 2011. (Abgerufen am 9. Februar 2011.)

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