Maritime Kleinkampfverbände im Zweiten Weltkrieg

Maritime Kleinkampfverbände im Zweiten Weltkrieg
Lieutenant Lionel Crabb, einer der ersten britischen „Frog-Men“ (Froschmänner) (Aufnahme 1944)

Die maritimen Kleinkampfverbände im Zweiten Weltkrieg sind ein Synonym für Kleinkampfmittel der kriegsführenden Staaten. Es handelt sich um Kampfmittel zur See mit relativ geringer Größe, welche zum Teil auf Improvisationen beruhten. Während das Kaiserreich Japan und das faschistische Italien bereits mit derartigen Verbänden den Krieg begannen, rüsteten Großbritannien sowie Deutschland ihre Flotten erst im Verlauf der Auseinandersetzungen mit dieser Waffengattung aus. Die Sowjetunion sowie die Vereinigten Staaten von Amerika als potenzielle Großkriegsmächte, entwickelten trotz einiger Versuche keine eigenen Kleinkampfmittel.

Inhaltsverzeichnis

Japanische Entwicklung

Kaiserlich-japanische Marine
Naval Ensign of Japan.svg
Waffengattung Versenkungen Beschädigungen
bemannter Torpedo
1 Handelsschiff[1]
2 Zerstörer
2 Handelsschiffe[1]
Kleinst-U-Boot
1 Wohnschiff[1]
1 Schlachtschiff
3 Handelsschiffe[1]
Sprengboote
1 Zerstörer
1 PT-Boot
4 Landungsboote
2 LCI[1]
1 Zerstörer
3 LST
2 LCS
3 Handelsschiffe[1]
Gesamtsumme
10 Schiffe
17 Schiffe

Die japanische Entwicklung von Kleinkampfmitteln begann bereits im Jahr 1934. Dadurch verfügte die kaiserlich-japanische Marine bereits vor Beginn des Pazifikkriegs Ende 1941 über ein umfangreiches Waffenarsenal von Kleinst-U-Booten, die bei der Schlacht um Pearl Harbor erstmals im Gefecht zum Einsatz kamen. Bedingt durch den Misserfolg der eingesetzten Kleinkampfmittel beim Angriff auf Pearl Harbor wurden die Kleinkampfverbände in den folgenden zwei Jahren in ihrer Priorität jedoch deutlich nach hinten versetzt und im Vergleich mehr Energie auf die Entwicklung und den Bau normalgroßer U-Boote verwendet. Erst als die alliierte Übermacht im Pazifik immer mehr zunahm und nach und nach die japanischen Großkampfschiffverbände zerschlagen wurden, wurde den Kleinkampfmitteln wieder mehr Aufmerksamkeit gewidmet, da man hoffte mit solchen eine mögliche alliierte Invasion Japans kostengünstig abwehren zu können. Das Ergebnis war die Konzeptionierung und der Bau einer ganzen Reihe von neuen Kleinst-U-Booten. Neu hinzu kamen bemannte Torpedos vom Typ Kaiten (回天), die Sprengboote vom Typ Shin’yō (震洋) sowie ein Kampftaucherverband, die Fukuryū (伏竜). Nachwirkend betrachtet konnten die japanischen Kleinkampfmittel, die vor allem gegen Kriegsende zunehmend im Selbstopfereinsatz eingesetzt werden sollten, die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen und es kam nach Einsätzen häufig zu Falschmeldungen über angebliche Versenkungen und Beschädigungen.


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