- Chassan Macharbekowitsch Barojew
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Chassan Macharbekowitsch Barojew (russisch Хасан Махарбекович Бароев; * 1. Dezember 1982 in Duschanbe, Tadschikistan) ist ein ossetischer Ringer. Der 1,88 Meter große Sportstudent ringt bei Torpedo Moskau und wird von Wladimir Urumagow seit seinem 16. Lebensjahr trainiert
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Vor seiner Karriere als Senior startete er 1999 erstmals bei den Weltmeisterschaften der Kadetten (Altersklasse im Sport), damals noch in der Klasse bis 85kg. Er wurde Zweiter hinter dem Türken Adem Tasci. Zwischen 2000 und 2002 startete er als Junior je zweimal an Europa- und Weltmeisterschaften; 2000 wurde er Juniorenweltmeister, 2001 sowohl Junioreneuropa- als auch Weltmeister. 2002 startete er ein letztes Mal als Junior und wurde ein weiteres Mal Europameister. Mittlerweile startete er in der höchsten Gewichtsklasse, dem Schwergewicht, das ab 2002 sein Gewichtslimit bei 120 kg Körpergewicht hat.
2003 startete er also zum ersten Mal als Senior bei den Europameisterschaften in Belgrad. Er wurde Siebter. Doch im gleichen Jahr gelang ihm dann mit dem Weltmeistertitel die große Überraschung. Er besiegte dabei u.a. den Olympiasieger von 2000 Rulon Gardner aus den Vereinigten Staaten und den Ungarn Mihaly Deak Bardos. Diesen Erfolg konnte er im nächsten Jahr in Athen bei den Olympischen Spielen übertreffen. Er gewann dort alle seine Kämpfe und gewann damit die Goldmedaille. Im Finale besiegte er den Kasachen Georgi Tsurtsumia, nachdem er bereits vorher den favorisierten Kubaner Mijan Nunez Lopez geschlagen hatte..
Im Jahre 2005 pausierte er bei den internationalen Meisterschaften und im Jahre 2006 musste er bei den Europameisterschaften im heimatlichen Moskau nach einer überraschenden Niederlage gegen Juha Ahokas aus Finnland seine Titelträume begraben. Im gleichen Jahr erkämpfte er sich jedoch den 1. Platz bei den Weltmeisterschaften in Guangzhou. Im Finale besiegte er dabei Mijaín López Núñez überlegen mit 13:0 nach Punkten.
2007 wurde Chassan Barojew in Sofia wieder Europameister und besiegte dabei u.a. Jalmar Sjöberg aus Schweden und David Vala aus Tschechien. Bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Baku siegte er im Halbfinale über den starken US-Amerikaner Dremiel Byers, musste sich aber im Endkampf seinem alten Rivalen Mijain Lopez Nunez geschlagen geben und kam deshalb nur auf den 2. Platz. Im Olympiajahr 2008 musste er bei der Europameisterschaft in Tampere im Finale eine Niederlage gegen seinen russischen Landsmann Juri Patrikejew, der für Kasachstan startete, hinnehmen und kam dadurch auf den 2. Platz. Bei den Olympischen Spielen in Peking stand er im Finale wieder Mijain Lopez Nunez gegenüber und verlor wieder nach Punkten, so dass er seinen Olympiasieg von 2004 nicht wiederholen konnte und mit der Silbermedaille zufrieden sein musste.
Das Jahr 2009 sah Chassan Barojew bei keinen internationalen Meisterschaften am Start. 2010 startete er aber ein Comeback, das zunächst aber nur halb gelang. Er wurde zwar russischer Meister im Schwergewicht vor Alexander Jekimow, Oleg Ilnizki und Anton Botew, musste sich aber bei der Weltmeisterschaft in Moskau nach Siegen über Yannick Szczepaniak aus Frankreich und Hani Sala Abdel Rahman Muralfy aus Ägypten dem weitgehend unbekannten Kasachen Nurmachan Tinalijew nach Punkten geschlagen geben und landete deshalb nur auf dem 7. Platz.
2011 wurde er nach einem Sieg beim renommierten Iwan-Poddubny-Memorial in Tjumen vor der gesamten russischen Schwergewichtlerelite wieder für die Europameisterschaften in Dortmund nominiert und holte sich dort mit Siegen in den entscheidenden Kämpfen über Mihaly Deak Bardos, Heiki Nabi aus Estland und den Titelverteidiger Riza Kayaalp aus der Türkei, wieder den Titel.
Internationale Erfolge
Jahr Platz Wettbewerb Gewichtskl. Ergebnis 1999 2. Junioren-WM (Cadets) in Nyköbing/Dänemark bis 85 kg KG hinter Adem Tasci, Türkei, vor Ramaz Nosadse, Georgien 2000 3. Junioren-EM (Juniors) in Sofia Halbschwer hinter Georgi Jobava, Georgien u. Yannick Szczepaniak, Frankreich 2000 1. Junioren-WM (Juniors) in Nantes Halbschwer vor Georgios Koutsioubas, Griechenland u. Kalojan Dinchew, Bulgarien 2001 1. Junioren-WM (Juniors) in Taschkent Schwer vor Nikola Iliew, Bulgarien u. Yücel Unsal, Türkei 2002 1. Junioren-EM (Juniors) in Subotica Schwer vor Emin Öztürk, Türkei u. Rewas Tschelidse, Georgien 2003 7. EM in Belgrad Schwer nach Siegen über David Vala, Tschechien und Sergei Mureiko, Bulgarien und einer Niederlage gegen Xenofon Koutsioubas, Griechenland 2003 1. WM in Créteil Schwer nach Siegen über Woo Park, Südkorea, Yekta Yilmaz Gül, Türkei, Rulon Gardner, USA, Sergei Mureiko, Georgi Tsurtsumia, Kasachstan und Mihaly Deak Bardos, Ungarn 2003 2. Welt-Cup in Alma-Ata/Kasachstan Schwer hinter Georgi Tsurtsumia 2004 4. Grosser Preis von Deutschland in Dortmund Schwer hinter Mijain Nunez Lopez, Kuba, Georgi Tsurtsumia, Kasachstan u. Fatih Bakir, Türkei 2004 Gold OS in Athen Schwer nach Siegen über David Vala, Andrei Chekowski, Bulgarien, Mijaín López Núñez, Kuba, Sajad Barzi, Iran und Georgi Tsurtsumia 2006 2. Welt-Cup in Budapest Schwer hinter Mijaín López Núñez und vor Mihaly Deak Bardos 2006 3. EM in Moskau Schwer nach Siegen über David Vala, Xenofon Koutsioubas, Yannick Szczepaniak, Frankreich und Rocco Ficara, Italien und eine Niederlage gegen Juha Ahokas, Finnland 2006 1. WM in Guangzhou Schwer nach Siegen über Xenofon Koutsioubas, Sergei Artjuchin, Bulgarien, Jalmar Sjöberg, Schweden und Mijaín López Núñez 2007 1. EM in Sofia Schwer nach Siegen über Sergei Artjuchin, Gyula Branda, Ungarn, Jalmar Sjöberg und David Vala 2007 2. WM in Baku Schwer nach Siegen über David Vala, Jalmar Sjöberg, Yannick Szczepaniak und Dremiel Byers, USA und einer Niederlage gegen Mijaín López Núñez 2008 1. Iwan-Poddubny-Turnier in Moskau Schwer vor Alexander Anuchin, Russland, Mindaugas Ningaitis u. Mijain Lopez Nunez 2008 4. Welt-Cup in Szombathely Schwer hinter Mihaly Deak Bardos, Dremiel Byers und Masoud Hashemzadeh, Iran 2008 2. EM in Tampere Schwer nach Siegen über Mindaugas Misgaitis, Litauen, Attila Güzel, Türkei und David Vala und einer Niederlage gegen Juri Patrikejew, Armenien 2008 1. Grosser Preis von Spanien in Madrid Schwer vor Sebastian Lönnborn u. Johan Euren, bde. Schweden u. Mahdi Karimi, Iran 2008 Silber OS in Peking Schwer nach Siegen über Masoud Hashemzadeh, Iran, Mindaugas Mizgaitis, Litauen und Yannick Szczepaniak und eine Niederlage gegen Mijaín López Núñez 2010 2. Stanislaus-Pytlasinski-Memorial in Ratibor Schwer hinter Dremiel Byers, vor Ralf Böhringer, Deutschland u. Josif Tschugischwili, Weißrussland 2010 7. WM in Moskau Schwer nach Siegen über Yannick Szczepaniak u. Hani Salah Abdel Rahman Marafy, Ägypten u. einer Niederlage gegen Nurmachan Tinalijew, Kasachstan (1:2 Runden, 1:3 Punkte) 2011 1. Iwan-Poddubny-Turnier in Tjumen Schwer vor Schochruddi Ajubow, Alexander Jekimow, Alexander Anuchin, alle Russland u. Alexander Petrenko, Ukraine 2011 1. EM in Dortmund Schwer nach Siegen über Constantin Ionut Scutariu, Rumänien, Josif Tschugischwili, Mihaly Deak Bardos, Heiki Nabi, Estland u. Riza Kayaalp, Türkei Erläuterungen
- alle Wettkämpfe im griechisch-römischen Stil
- OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaften, EM = Europameisterschaften
- Halbschwergewicht, Gewichtsklasse bis 2001 bis 97 kg, seit 2002 bis 96 kg; Schwergewicht, Gewichtsklasse bis 2001 bis 130 kg, seit 2002 bis 120 kg Körpergewicht
Quellen
- Fachzeitschrift Der Ringer
- Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig
- Website des russischen Ringerverbandes "www.wrestrus.ru"
Weblinks
- Profil von Chassan Barojew bei der Fédération Internationale des Luttes Associées (englisch)
Olympiasieger im Griechisch-römischen Ringen (Superschwergewicht)1972: Anatoli Roschtschin | 1976: Alexander Koltschinski | 1980: Alexander Koltschinski | 1984: Jeffrey Blatnick | 1988: Alexander Karelin | 1992: Alexander Karelin | 1996: Alexander Karelin | 2000: Rulon Gardner | 2004: Chassan Barojew | 2008: Mijaín López
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