- Michael Hübner (Radsportler)
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Michael Peter Hübner (* 8. April 1959 in Karl-Marx-Stadt, heute Chemnitz) ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer. Mit sieben Weltmeistertiteln auf der Bahn ist er einer der erfolgreichsten deutschen Radsportler aller Zeiten.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Hübner gehörte bis Anfang der 1990er Jahre dem Sportclub SC Karl-Marx-Stadt an und wurde lange Zeit von Siegfried Möckel (* 12. Juni 1950) trainiert. Dieser betreute ihn auch als Verbandstrainer der DDR weiter und führte ihn schließlich 1986 zu seinem ersten Weltmeistertitel im Sprint.
Eine Teilnahme an den Olympischen Spielen hingegen blieb Hübner während der gesamten Sportler-Laufbahn versagt, da er mit dem zweifachen Olympiasieger und vierfachen Weltmeister Lutz Heßlich einen schier übermächtigen Gegner im eigenen Land hatte. Dabei unterlag Hübner dem Cottbuser sowohl 1984 als auch 1988 bei den DDR-Meisterschaften, welche für die Vergabe des einzigen Startplatzes bei den anschließenden Olympischen Spielen ausschlaggebend waren.
Nach der Wende 1990 wurde Hübner Profi und gewann auf Anhieb als solcher die Weltmeisterschaften im Sprint. Zudem holte er im gleichen Jahr den ersten von drei aufeinanderfolgenden Weltmeistertiteln im Keirin. Damit war Hübner der einzige Profi-Weltmeister, den die DDR je hatte. 1995 wurde er zudem Weltmeister im Teamsprint.
Zu seinen vielen Erfolgen zählen auch die vier Siege beim heute nicht mehr ausgetragenen Klassiker Grand Prix de Paris, bei dem – entgegen der bis Anfang der 1990er Jahre praktizierten Trennung von Amateuren und Profis – das Starterfeld seit 1975 aus Fahrern beider Lager bestand. Hübner gewann jeweils zweimal als Amateur sowie als Profi und überflügelte damit als einziger deutscher Radrennfahrer den Kölner Albert Richter, der drei Siege aufweisen konnte (1932 als Amateur, 1934 und 1938 als Profi).
1997 beendete Michael Hübner seine sportliche Karriere. Seit 2009 fungiert er als Sportlicher Leiter des Teams Erdgas.2012.
Familie
Michael Hübner hat zwei Söhne, Alexander und Sascha, wobei letzterer schon erste Erfolge als Bahnsprinter verzeichnen konnte. Hübners Schwester Andrea war zweifache Weltmeisterin im Schwimmen.
Erfolge
Weltmeisterschaften
Sprint
- 3 x 1. Platz (1986, Amateur; 1990, 1992, Profi)
- 4 x 2. Platz (1985, 1987, 1989, Amateur; 1993, Profi)
- 2 x 3. PLatz (1983, Amateur; 1994, Profi)
Keirin
- 3 x 1. Platz (1990, 1991, 1992)
- 2 x 2. Platz (1994, 1995)
- Teamsprint
- 1 x 1. Platz (1995 – damals noch Olympischer Sprint / mit Jens Fiedler und Jan van Eijden)
- 1 x 2. Platz (1996 – damals noch Olympischer Sprint / mit Jens Fiedler und Sören Lausberg)
Klassiker
Grand Prix de Paris (Sprint)
- 4 x 1. Platz (1982, 1989, 1990, 1993)
- 2 x 2. Platz (1983, 1986)
- 2 x 3. Platz (1988, 1991)
Weblinks
Commons: Michael Hübner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Michael Hübner (Radsportler) in der Datenbank von Radsportseiten.net
1893 Arthur A. Zimmerman | 1894 August Lehr | 1895 Jaap Eden | 1896 Harry Reynolds | 1897 Edwin Schräder | 1898 Paul Albert | 1899 Thomas Summersgill | 1900 Didier Nauts | 1901 Émile Maitrot | 1902 Charles Picard | 1903 Arthur L. Reed | 1904 Marcus Hurley | 1905 Jimmy S. Benyon | 1906 Francesco Verri | 1907 Jean Devoissoux | 1908 Victor Johnson | 1909, 1910, 1911, 1913 William Bailey | 1912 Donald MacDougall | 1914–1919 nicht ausgetragen | 1920 Maurice Peeters | 1921 Henry Brask Andersen | 1922 Thomas Johnson | 1923, 1924 Lucien Michard | 1925 Jacobus Meyer | 1926 Avanti Martinetti | 1927 Mathias Engel | 1928 Willy Falck Hansen | 1929 Antoine Mazairac | 1930 Louis Gérardin | 1931 Helge Harder | 1932 Albert Richter | 1933 Jacobus van Egmond | 1934 Benedetto Pola | 1935 Toni Merkens | 1936 Arie van Vliet | 1937, 1938 Jef van de Vijver | 1939 Jan Derksen | 1940–1945 nicht ausgetragen | 1946 Oscar Plattner;| 1947 Reginald Harris | 1948 Mario Ghella | 1949 Sydney Patterson | 1950 Maurice Verdeun | 1951, 1952 Enzo Sacchi | 1953 Marino Morettini | 1954 Cyril Peacock | 1955 Giuseppe Ogna | 1956, 1957 Michel Rousseau | 1958, 1959 Valentino Gasparella | 1960 Sante Gaiardoni | 1961, 1962 Sergio Bianchetto | 1963 Patrick Sercu | 1964 Pierre Trentin | 1965 Omar Pchakadse | 1966, 1967, 1969, 1970, 1971, 1973, 1975 Daniel Morelon | 1968 Luigi Borghetti | 1972 nicht ausgetragen | 1974, 1978 Anton Tkáč | 1976 nicht ausgetragen | 1977 Jürgen Geschke | 1979, 1983, 1985, 1987 Lutz Heßlich | 1980 nicht ausgetragen | 1981, 1982 Sergei Kopylow | 1984 nicht ausgetragen | 1986 Michael Hübner | 1988 nicht ausgetragen | 1989, 1990 Bill Huck | 1991 Jens Fiedler
(anschließend wurde die Trennung zwischen Amateuren und Profis aufgehoben. Weitere Resultate unter Ergebnisse im Sprint)
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