musikFabrik

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Die musikFabrik ist das Landes-Ensemble Nordrhein-Westfalens für zeitgenössische Musik.

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Seit ihrer Gründung zählt die musikFabrik zu den bekanntesten Klangkörpern der Neuen Musik in Deutschland und weltweit. Sie ist insbesondere der künstlerischen Innovation verpflichtet. Das heißt neuartige, unbekannte, in ihrer medialen Form ungewöhnliche und oft eigens in Auftrag gegebene Werke werden besonders gefördert und gehören zur alltäglichen Arbeit des Ensembles, die häufig in engem Zusammenspiel mit den Komponisten geschieht. Das in Köln beheimatete internationale Solistenensemble präsentiert sich in jährlich etwa achtzig bis einhundert Konzerten im In- und Ausland, auf Festivals, in der eigenen Uraufführungsreihe "musikFabrik im WDR" und in regelmäßigen Audioproduktionen für den Rundfunk und den CD-Markt. Die musikFabrik wird vom Land Nordrhein-Westfalen unterstützt.[1]

Geschichte

Seinen Einstand gab das Ensemble, damals noch unter dem Namen "Ensemble Neue Musik Nordrhein-Westfalen“, am 28. April 1991 bei den Wittener Tagen für neue Kammermusik. Der eigentliche Zusammenschluss der Musiker erfolgte allerdings bereits Ende 1990. Damals riefen die Gründerväter des Ensembles, Bernhard Wambach, Nicolaus A. Huber, Gerhard Stäbler und der vorgesehene künstlerische Leiter und Dirigent Johannes Kalitzke knapp zwanzig Musiker zusammen und stellten ihnen das Projekt vor. Die meisten von ihnen waren von der Idee, ein ganzjährig arbeitendes, professionelles Ensemble für neue, aktuelle Musik zu bilden und ihre Programme in möglichst enger Zusammenarbeit mit den Komponisten zu entwickeln, sehr angetan.[2]

Seit 1997 ist das Ensemble basisdemokratisch organisiert, verwaltet sich selbst und trifft alle wichtigen, insbesondere die künstlerisch bedeutsamen Entscheidungen innerhalb der eigenen Reihen. Dies führte alsbald dazu, dass der zunächst noch auf Werken nordrhein-westfälischer Komponisten liegende Schwerpunkt der Ensemblearbeit immer stärker erweitert und internationalisiert wurde.[3] Nach dem Amsterdamer Asko Ensemble (gegründet 1965), der London Sinfonietta (1968), dem Den Haager Schoenberg Ensemble (1974), dem Pariser Ensemble InterContemporain (1976), dem Frankfurter Ensemble Modern (1980), dem Klangforum Wien und dem Freiburger ensemble recherche (beide 1985) gelang es der musikFabrik so, sich schon sehr bald als jüngstes unter den weltweit führenden Ensembles für Neue Musik fest zu etablieren.[4]

2003 zog die musikFabrik von Düsseldorf nach Köln. Hier konnte sie dank der Unterstützung der Kunststiftung NRW, des WDR und der KölnMusik ihre mittlerweile sehr erfolgreiche eigene Uraufführungsreihe "musikFabrik im WDR“ realisieren. Seit Sommer 2008 erarbeitet die musikFabrik ihre Konzerte und Programme in neu geschaffenen Räumlichkeiten im KOMED-Gebäude im Kölner Mediapark. 2010 bestritt das Ensemble im Rahmen der MusikTriennale Köln die Uraufführung des gesamten Zyklus Klang, die 24 Stunden des Tages von Karlheinz Stockhausen.[5]

Profil

Die musikFabrik ist Partner sowohl jüngerer als auch bereits renommierter Dirigenten, Komponisten, Regisseure und Choreographen. Die Gästeliste des Ensembles ist so lang wie prominent besetzt: Sie reicht von Mark Andre, Louis Andriessen und Stefan Asbury über Richard Ayres, Sir Harrison Birtwistle, Earle Brown, Péter Eötvös, Vinko Globokar, Heiner Goebbels, Georg Friedrich Haas, Toshio Hosokawa, Nicolaus A. Huber, Michael Jarrell, Mauricio Kagel, Helmut Lachenmann, Klaus Lang, Diego Masson, Martín Matalon, Zsolt Nagy und Emmanuel Nuñes bis zu Carlus Padrissa (La Fura dels Baus), Emilio Pomarico, Enno Poppe, Henri Pousseur, Wolfgang Rihm, Peter Rundel, Rebecca Saunders, Steffen Schleiermacher, Martin Smolka, Christoph Staude, Karlheinz Stockhausen, Sasha Waltz, James Wood und Hans Zender.[6]

Die Auseinandersetzung mit modernen Kommunikationsformen und experimentellen Ausdrucksmöglichkeiten im Musik- und Performance-Bereich ist dabei ein zentrales Anliegen der musikFabrik. Interdisziplinäre Projekte unter Einbeziehung von Live-Elektronik, Tanz, Theater, Film, Literatur und bildender Kunst erweitern die herkömmliche Form des dirigierten Ensemblekonzerts ebenso wie Kammermusik und die immer wieder gesuchte Konfrontation mit formal offenen Werken und Improvisationen.[7] Dazu gehören auch Gesprächskonzerte und das Experimentieren mit Konzertformaten, die das Publikum stärker integrieren.

Mitglieder

Helen Bledsoe (Flöte), Carl Rosman (Klarinette), Peter Veale (Oboe), Alban Wesly (Fagott), Christine Chapman (Horn), Marco Blaauw (Trompete), Bruce Collings (Posaune), Melvyn Poore (Tuba, Klangregie), Benjamin Kobler (Klavier), Ulrich Löffler (Klavier), Dirk Rothbrust (Schlagzeug), Juditha Haeberlin (Violine), Hannah Weirich (Violine), Axel Porath (Viola), Dirk Wietheger (Violoncello), Michael Tiepold (Kontrabass).[8]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.musikfabrik.eu/front_content.php?idcat=17
  2. http://www.musikfabrik.org/front_content.php?idcat=39.
  3. Wieschollek, Dirk: Erfolgreich als Kollektiv, in: FonoForum 08/06, S. 59, 60.
  4. Vgl. Mosch, Ulrich: Ensemble - zusammen, in: Gesellschaft der Musikfreunde Donaueschingen e.V. (Hrsg.), Donaueschinger Musiktage 2008, S. 44, 48 f.
  5. http://www.musiktriennale.de/klang/
  6. http://www.musikfabrik.org/front_content.php?idcat=19.
  7. Wieschollek, Dirk: Erfolgreich als Kollektiv, in: FonoForum 08/06, S. 59, 60.
  8. http://www.musikfabrik.org/front_content.php?idcat=41.

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