Otto Kähler (Marineoffizier)

Otto Kähler (Marineoffizier)

Otto Kähler (* 3. März 1894 in Hamburg; † 2. November 1967 in Kiel) war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Konteradmiral im Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kähler trat, nachdem er bereits seit 1909 bei der Handelsmarine gefahren war, am 1. April 1914 als Einjährig-Freiwilliger in die Kaiserliche Marine ein und absolvierte seine Grundausbildung auf dem Großen Kreuzer SMS Hansa. Vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs erfolgte seine Versetzung am 29. Juli 1914 auf den Großen Kreuzer SMS Roon, wo er bis 6. Februar 1916 Dienst versehen sollte. Anschließend erhielt Kähler bis 1. Juni 1916 an der Unterseebootschule eine entsprechende Ausbildung und wurde bis 16. Oktober 1916 als Wachoffizier bei der Unterseeboottsflottille Kurland verwendet. In der Zwischenzeit hatte man ihn am 13. Juli 1916 vom Vizesteuermann der Reserve zum Leutnant zur See der Reserve befördert. Man versetzte Kähler zur Unterseebootsflottille Flandern und setzte ihn als Wachoffizier auf SM UB 30 und SM UB 112 ein. Nach Kriegsende wurde er zunächst vom 19. Dezember 1918 bis 30. Juni 1919 beurlaubt, bis 20. April 1920 als Adjutant und Wachoffizier bei der V. Ostsee-Minensuchflottille eingesetzt und dann abermals bis 8. September 1920 beurlaubt. Während dieser Zeit erwarb er an der Seefahrtschule das Patent Kapitän auf großer Fahrt.

Am 9. September 1920 wurde er in den aktiven Dienst übernommen und am 28. September 1920 zum Oberleutnant zur See befördert. Vom 8. November 1920 bis 4. Juni 1921 war Kähler als Kommandant des Minensuchbootes M 75 der 12. Halbflottille zugeteilt. Anschließend versah er bis 30. Januar 1921 als Referent und Adjutant beim Personalamt Nordsee Dienst, bevor er bis 30. September 1922 den Tender M 134 kommandierte. Die kommenden drei Jahre gehörte er der 4. Torpedobootshalbflottille an und wurde hier als Wachoffizier auf T 151 und später als Kommandant auf T153 eingesetzt. Am 1. Oktober 1925 erfolgt seine Versetzung zur II. Torpedobootsflottille und seine Verwendung als Flaggleutnant. Zeitgleich fungierte er in der Folge als Kommandant von T196 und T 185. Vom 26. November 1927 bis 30. September 1929 gehörte er als Admiralstabsoffizier dem Stab des Befehlshabers der Seestreitkräfte der Nordsee an und absolvierte dann bis 6. April 1931 den Führergehilfenlehrgang. In der Folgezeit wurde er bis 27. März 1933 als Kompaniechef an der Marineschule Friedrichsort verwendet. Es folgte anschließend seine Versetzung auf den Leichten Kreuzer Karlsruhe als Navigationsoffizier sowie die Beförderung zum Korvettenkapitän am 1. Dezember 1933. Bis 7. November 1937 war Kähler dann in der Marineleitung (ab 11. Januar 1936 Oberkommando der Marine) als Referent in der Schiffahrts- und Opereationsabteilung tätig und wurde in dieser Position am 1. Juli 1937 zum Fregattenkapitän befördert. Vom 10. November 1937 bis 18. März 1938 wurde er zur Verfügung der Inspektion des Bildungswesens der Marine gestellt und dann als Kommandant des Schulschiffes Gorch Fock eingesetzt. Als solcher erhielt er am 1. April 1939 seine Beförderung zum Kapitän zur See.

Er verblieb über den Beginn des Zweiten Weltkriegs an Bord und war vom 6. September bis 15. Oktober 1939 Chef der Vorpostenverbände West. Anschließend absolvierte er die Baubelehrung von Schiff 10, dem späteren Hilfskreuzer Thor, dessen Kommandant Kähler ab 15. März 1940 dann war. Die Zeit auf der Thor wurde später von ihm selbst als höchster Punkt in seiner Karriere angesehen. Bis zum Ende seines Kommandos am 20. Juli 1941 erlangte er eine aufgebrachte bzw. versenkte Tonnage von insgesamt 96.603 BRT. Zu seinen Versenkungen zählte u.a. auch das britische Passagierschiff Britannia.

Nachdem Kähler das Kommando an seinen Nachfolger Kapitän zur See Günther Gumprich abgegeben hatte, war er bis 30. Juni 1942 als Abteilungschef im Schifffahrtsamt des Reichsverkehrsministeriums tätig und kam dann bis 15. Oktober 1942 als Marineverbindungsoffizier zum Reichskommissar für die Seeschifffahrt. Anschließend versetzte man Kähler als Chef der Schifffahrtsabteilung in das Oberkommando der Marine und beförderte ihn in dieser Funktion am 1. Februar 1943 zum Konteradmiral. Ab 5. Januar 1944 fungierte er als Seekommandant der Bretagne und Festungskommandant von Brest. Am 18. September 1944 geriet er in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 28. Februar 1947 entlassen wurde.

Auszeichnungen

Literatur

  • Hans H. Hildebrand und Ernest Henriot: Deutschlands Admirale 1849-1945 Band 2: H-O (Habicht bis Orth), Biblio Verlag, Osnabrück 1989, ISBN 3-7648-2481-6

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Rangliste der Deutschen Reichsmarine, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn, Berlin 1929, S.46
  2. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.427

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