Paraschachnerit

Paraschachnerit
Paraschachnerit
Chemische Formel Ag3Hg2
Mineralklasse Elemente - Metalle und intermetallische Legierungen
1.AD.15 (8. Aufl. I/A.02-060) (nach Strunz)
1.1.8.3 (nach Dana)
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse mmm oder mm2
Farbe zinnweiß-metallisch
Strichfarbe silberweiß-metallisch
Mohshärte 4
Dichte (g/cm3) 12,98
Glanz metallisch
Transparenz opak
Bruch
Spaltbarkeit
Habitus
Zwillingsbildung immer, entlang {110}

Paraschachnerit ist ein sehr seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Elemente, genauer der Metalle und intermetallischen Verbindungen. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ag3Hg2 und bildet Kristalle bis zu 1 cm Größe. Diese sind immer kompliziert verzwilingt mit der Zwillingsebene {110}, häufig werden auch Drillinge gefunden.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Paraschachnerit wurde erstmals 1972 von E. Seeliger und A. Mücke der Typlokalität, der Vertrauen zu Gott-Quecksilbermine am Moschellandsberg in der Nähe von Obermoschel in Rheinland-Pfalz (Deutschland) gefunden. Seinen Namen hat es auf Grund der großen Ähnlichkeit zu Schachnerit.

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Paraschachnerit zu den Metallen und intermetallischen Verbindungen, einer Untergruppe der Elemente gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Belendorffit, Bleiamalgam, Eugenit, Goldamalgam, Kolymit, Luanheit, Moschellandsbergit, Potarit, Quecksilber, Schachnerit und Weishanit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit Eugenit, Luanheit, Moschellandsbergit, und Schachnerit eine Untergruppe der Quecksilber-Amalgam-Familie.

In der Systematik nach Dana bildet es mit Bleiamalgam, Goldamalgam, Luanheit, Moschellandsbergit, Eugenit, Schachnerit und Weishanit eine Untergruppe (Silber-Amalgam-Legierungen) der metallischen Elemente außer den Platinmetallen.[1]

Bildung und Fundorte

Paraschachnerit bildet sich oxidierenden Bedingungen durch die Alterung von Moschellandsbergit. Es ist vergesellschaftet mit Quecksilber, Limonit, Ankerit, Argentit und Cinnabarit.

Neben der Typlokalität sind Funde aus der Oblast Sofia in Bulgarien, Moctezuma in Mexiko, Sache und Tuwa in Russland, Kremnica in der Slowakei und Sala in Schweden bekannt.

Kristallstruktur

Paraschachnerit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe Cmcm oder Cmc2 mit den Gitterparametern a = 2,916 Å, b = 5,13 Å und c = 4,83 Å sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. New Dana Classification of Native Elements

Literatur

  • Paraschachnerit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).
  • E. Seeliger und A. Mücke : Paraschachnerite, Ag1,2,Hg0.8, und Schachnerite, Ag1,1Hg0,9, vom Landsberg bei Obermoschel, Pfalz. In: Neues Jahrb. Mineral. Abhandl., 1972, 117, 1-18. Abstract in: American Mineralogist, 1973, 58, S. 347 (engl., pdf).

Weblinks


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