Priesterseminar Augsburg

Priesterseminar Augsburg

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Priesterseminar St. Hieronymus
Seminartyp Vollseminar
Anschrift Stauffenbergstraße 8
86161 Augsburg
Bundesland Bayern
Land Deutschland
Träger Bistum Augsburg
Gründungsjahr 1970/71
Seminaristenzahl (ges.) 49
Regens Martin Straub
Subregens Rainer Florie
Spiritual Herbert Kohler
Webadresse www.priesterseminar-augsburg.de

Das Priesterseminar St. Hieronymus ist das diözesane Priesterseminar des Bistums Augsburg. Das Seminar wurde nach dem Heiligen Hieronymus, Gelehrten und Theologen benannt, der die Bibel größtenteils ins Lateinische übersetzte.

Ehemals war dieses Priesterseminar als Collegium St. Hieronymi (Jesuitenkolleg) in Dillingen an der Donau untergebracht; es wurde in den 1970er Jahren nach Augsburg verlegt. Die feierliche Einweihung fand durch den damaligen Papst Johannes Paul II. im Jahre 1987 statt. Dadurch wurde das Gebäude seinem Zweck zugeführt, junge Priesteramtskandidaten auf dem Weg zum Priestertum vorzubereiten und auszubilden.

Inhaltsverzeichnis

Einführung

St. Hieronymus ist eines der größten Priesterseminare im deutschen Sprachraum. Seine Geschichte reicht zurück ins 16. Jahrhundert. Der Fürstbischof von Augsburg, Kardinal Truchsess Otto von Waldburg war der Initiator des Priesterseminars zu Dillingen an der Donau, das heute in Augsburg-Hochfeld ansässig ist. In Dillingen, der damaligen Bischofsstadt, gründeten die Jesuiten ein Kolleg, das der Priesterausbildung dienen sollte. Es wurde erstmalig 1549 erwähnt. Zahlreiche bekannte Theologen lehrten in der ehemaligen Universität. Johann Michael Sailer und der spätere Kardinal Walter Brandmüller waren dort als Professoren tätig. In Augsburg ist die jetzige theologische Fakultät in der nahe ansässigen Universität untergebracht.

Das Seminar in Dillingen an der Donau

Die Societas Jesu (Jesuiten) war bis 1773 für die Priesterausbildung der Diözese Augsburg verantwortlich. Durch sie erlangte die Dillinger Universität im deutschen Sprachraum einen guten Ruf. 1614 wurde durch Bischof Heinrich von Knöringen mit Umsetzung des Trienter Konzils (Tridentinisches Konzil) das Bischöfliche Klerikalseminar gegründet. Dadurch war die Krise der Reformationszeit gebannt, die für den Augsburger Klerus bestand. Nach der Säkularisation begann für das Dillinger Seminar eine erneute Blütezeit.

Heute ist in den Räumen des Kollegs die bayerische Lehrerbildungsanstalt untergebracht. Sehenswert sind unter anderem die Bibliothek und der Goldene Saal.

In Pfaffenhausen

Kath. Pfarrkirche St. Stephan, Pfaffenhausen

Nachdem das Platzangebot in Dillingen begrenzt war, wurde die pastorale Ausbildung in das im Unterallgäu liegende Pfaffenhausen verlegt. Daher ist die dortige Pfarrkirche im Vergleich zur Größe des Ortes überdimensioniert. Heute ist in dem ehemaligen Priesterseminar ein Blindenheim untergebracht.

In Augsburg

In den Jahren 1970 und 1971 wurde die Universität Augsburg gegründet. Hierdurch veranlasste Bischof Dr. Josef Stimpfle die Überführung und Einrichtung des Priesterseminars nach Augsburg. Zunächst was das Seminar im Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern ansässig. 1987 wurde es in den von Alexander Freiherr von Branca entworfenen Neubau in Augsburg-Hochfeld verlegt. Der Bau des Priesterseminars fand internationale Beachtung. In modernen Gebäuden sollten die Seminaristen zeitgemäß ausgebildet und auf den Weg zum Priester vorbereitet werden.

Am 4. Mai 1987 wurde durch den damaligen Papst Johannes Paul II. die feierliche Benediktion vorgenommen.

„Mit der Hilfe Gottes soll das neue Priesterseminar bis weit in das dritte Jahrtausend hinein Ort der Ausbildung von Generationen von Priestern werden.“ (Zitat aus der Urkunde der Grundsteinlegung)

Das Seminar

Standort

Das Priesterseminar steht im Planungsraum Hochfeld, das etwa 8 Kilometer südlich des Augsburger Stadtzentrum und nördlich des Augsburg-Universitätsviertel, wo die Universität Augsburg untergebracht ist. Diese liegt 20 Gehminuten vom Seminar entfernt.

Die Innenstadt ist vom Seminar aus in gut einer halben Stunde zu erreichen. Das Priesterseminar Sankt Hieronymus liegt an der Haunstetter Straße, von der aus die Stauffenbergstraße zum Priesterseminar führt. Südlich leitet ein Direktzubringer von der Bundesstraße 17 über die Friedrich-Ebert-Straße zur Haunstetter Straße. Nördlich erreicht man das Seminar entweder von Osten her über die Bundesstraße 300 von Friedberg kommend oder über das Stadtzentrum.

In der Nähe befindet sich der Bahnhof Haunstetter Straße und nördlich die Haltestelle an der Berufsschule und südlich die Haltestelle Siemens. Bus- und Tramlinien fahren diese an.

Außenansicht

Das Priesterseminar wurde vom Architekten Alexander von Branca entworfen und umgesetzt. Der Komplex St. Hieronymus ist in mehrere zusammenhängende Gebäude unterteilt. Der zentrale Eingang liegt im Osten, von dort gelangt man in die einzelnen Bereiche. Südöstlich liegt der Wohnbereich der Seminaristen in Form eines Viertelkreises. Im Südwesten befindet sich ein weiterer Wohnbereich, der überwiegend als Studentenwohnheim für externe Studierende genutzt wird. In westlicher Richtung erstreckt sich von dort die Turnhalle. Am südlichsten Punkt befindet sich ein Kaminzimmer, das den Seminaristen zur Rekreation vorbehalten ist. In der Mitte dieses Komplexes steht die geostete Seminarkirche, angeschlossen daran ist die Seminarkapelle. Im westlichen Flügel steht der Speisesaal. Im nordwestlichen Teil steht wiederum ein kleinerer Viertelkreis. Dieser wird vorwiegend von ausländischen Seminaristen bewohnt. Am nördlichsten Punkt befindet sich ein großer Saal für Konferenzen, Veranstaltungen und Festlichkeiten. Im nordöstlichen Komplex stehen Bibliothek, Seminarräume und Tagungsräume der Ausbildung zur Verfügung. Unterhalb davon sind die Verwaltungsräumlichkeiten untergebracht.

Eine Alternative Energiequelle steht dem Priesterseminar zur Stromerzeugung zur Verfügung. Diese wird durch den Bach bereitgestellt, der das Priesterseminar durchzieht.

Innenansicht

Der innere Bereich des Priesterseminars ist in einem schlichten Weiß ausgestaltet. Viele Fenster durchfluten das Gebäude mit Tageslicht.

Die Seminarkirche ist architektonisch gesehen ein Oktogon und deren Tabernakel ist in Richtung Osten ausgerichtet. Seminarkirche und -kapelle teilen sich diesen Tabernakel. Die Seminarkapelle wird für Werktagsmessen (Gottesdienste im kleineren Umfang) und für das Stundengebet genutzt.

Die Ausbildung

Wege zum Priestertum

Über folgende Bildungswege kann man im Priesterseminar Augsburg Priester werden:

Wege zum Priester in Deutschland
  • Erster Bildungsweg: Nach bestandenem Abitur Studium der Theologie, Abschluss Diplom.
  • Zweiter Bildungsweg: Nachholen des Abiturs oder über ein Vordiplom, Studium der Theologie, Abschluss Diplom.
  • Dritter Bildungsweg: Studium im Studienhaus St. Lambert in Lantershofen mit kirchlichem Abschluss.
  • Alle Absolventen führen dann ihre Studien im Priesterseminar fort. ABschlüsse sind die Weihe zum Diakon (nach dem ersten Jahr) und die Priesterweihe (nach dem zweiten Jahr).

Derzeitige Seminaristenzahlen

Stand Mitte 2011

Das Seminar beherbergt gerade 49 Seminaristen. Im Propädeutikum, das im Priesterseminar Passau stattfindet, befinden sich gerade fünf Seminaristen. Im I. Kurs sind es elf. Im II. Kurs sind es 16, zwei davon Herzogliches Georgianum in München. Der III Kurs ist das für die Seminaristen vorgeschriebene Freijahr, in dem sie wählen können, an welchem Ort sie für zwei Semester studieren wollen. Im IV. Kurs befinden sich sieben Seminaristen. Im V. Kurs sind es sechs. Im Pontificium Collegium Germanicum et Hungaricum de Urbe in Rom befindet sich ein Seminarist, in Heiligkreuz befindet sich ein Seminarist. In Lantershofen befinden sich zwei Seminaristen. 12 Seminaristen befinden sich gerade im Pastoralpraktikum.

Weblinks

 Commons: Priesterseminar St. Hieronymus (Augsburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Linksammlung


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