- Prosper Devens
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Prosper Caspar Leonard Devens (* 4. August 1834 auf Schloss Welheim bei Bottrop; † 27. Februar 1882 in Köln am Rhein) war preußischer Beamter, Landrat in Kleve und Saarlouis, Abgeordneter und Regierungsrat in Koblenz. Mit seiner Körpergröße von 205 cm hatte er eine stattliche Erscheinung.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Prosper wurde am 4. August 1834 als elftes Kind des kgl. Landraths Friedrich Carl Devens (1782–1849) [1] und seiner Frau Antoinette Francisca Gertrude, geborene Billmann (1796-1863) auf Schloss Welheim bei Bottrop/Westfalen geboren. Die Familie Devens hatte die Kommende Welheim, ein früheres Rittergut, gepachtet und administrierte sie für den Deutschen Orden bis 1879. Auch das Haus Knippenburg gehörte von 1821-1885 zum Familienbesitz. Prospers Paten waren der Herzog Prosper Ludwig von Arenberg (1795-1861) und seine Gemahlin Maria Ludmilla Rosa Herzogin von Arenberg, geborene Fürstin von Lobkowitz (1798–1864). Als Patengeschenk widmete der Herzog dem Täufling aus seinem Schloss in Brüssel zwei hohe, dreiarmige Kandelaber und eine prachtvolle Standuhr.
Devens erhielt wie seine Geschwister eine sehr sorgfältige, auf tief religiöser Grundlage beruhende Erziehung im Elternhaus. Er wuchs mit seinem drei Jahre älteren Bruder Friedrich Leopold Devens (1831–1894) auf Schloss Welheim auf. Den ersten wissenschaftlichen Unterricht erteilte den beiden Brüdern der Hauskaplan Meyer, der Vater übernahm die wissenschaftliche und körperliche Erziehung, bis Prosper 1847 im Alter von 13 Jahren auf dem Friedrich Wilhelm Gymnasium zu Köln eingeschult wurde.
1849 brach in Köln die Cholera aus und Prosper wechselte auf Wunsch seiner Mutter zum Gymnasium Paulinum in Münster (Westfalen), wo er im Sommer 1852 mit Auszeichnung, besten Kenntnissen in Latein, Griechisch und Französisch, außergewöhnlich gut in Mathematik, Philosophie und Physik das Abiturienten-Examen bestand.
Studium und Beruf
Im Herbst 1852 begann er zusammen mit seinem Bruder Leopold in Heidelberg das Studium der Rechtswissenschaft. 1853 wechselte er nach Göttingen, wo er von Michaelis 1852 bis Ostern 1854 beim Corps Saxonia aktiv war.[2][3] Der ersten juristischen Prüfung in Münster am 26. September 1855 folgte die Tätigkeit als Auskultator. Nach Ausbildung an den Gerichten 1. Instanz in Essen, Berlin und Wetzlar, begann er am 3. Dezember 1858 seine Tätigkeit als Regierungs Referendar bei der Regierung in Düsseldorf. [4]
1862 leistete er als Secondeleutnant im 4. Landwehr-Reiter Regiment Militärdienst. Er wurde befördert und leistete alljährlich seine Offiziersübungen beim 4. westfälischen Kürassier Regiment.
Nach bestandenem Staatsexamen wurde er 1863 Regierungs-Assessor in Düsseldorf. Im Herbst 1864 lernte Prosper bei einem Aufenthalt auf Helgoland Freiin Emma von Langenmantel-Rosenberg (1846-1927) kennen, eine Enkelin der Gräfin Francisca Eleonore von Batthyany (geb. um 1748 in Ungarn). Am 24. August 1865 heirateten sie in der St.Michaelis-Kirche in Hamburg. Im Krieg von 1866 wurde Devens als Kavallerie Offizier zu seinem Regiment einberufen, das Paar zog nach Münster.
Mit einer Urkunde vom König Wilhelm I. (1797–1888), seit 1871 Deutscher Kaiser, erhielt er als Assessor am 14. November 1868 die Ernennung zum Landrat des Kreises Kleve im Regierungsbezirk Düsseldorf.
Hier kaufte das Ehepaar die Villa Nova in der Tiergartenstrasse, Kleve / Niederrhein. 1872 schied Prosper als Rittmeister der Kavallerie aus dem Militärdienst aus und wurde politisch tätig.
Politische Laufbahn
1870 wurde er als Frei-Konservativer Abgeordneter des Wahlkreises Kleve in das preußische Abgeordnetenhaus gewählt. [5] Der aufkeimende Konflikt zwischen Kirche und Staat prägte seine erste Legislaturperiode im geeinten Deutschen Reich. In Berlin lernte er die „Palladine“ des Kaisers kennen: Bismarck, Moltke, Roon und andere.
Als sich die Gegensätze und die Wogen des Kulturkampfes steigerten und Prosper Devens bei der Beratung zum Schulaufsichtsgesetz ein Amendment einbrachte, welches nicht akzeptiert wurde, legte er noch vor Abstimmung über die Maigesetze 1873 sein Mandat nieder und trat aus der freikonservativen Partei aus. Er fand hierfür vollste Anerkennung in der Öffentlichkeit. [6] Reichskanzler Bismarck ging persönlich bei einer Abendgesellschaft am 1. Feb 1873 im Reichskanzlerpalais auf ihn zu und zollte ihm Respekt. Erklärend sagte er:“ Ich kann leider nichts mit Ihnen anfangen; katholische Landräthe kann ich jetzt nicht nützlich verwenden, so wenig wie ein General im Gebirgskreise die Kavallerie gebrauchen kann“. [7]
Am 1. Dezember 1874 wurde Devens auf eigenen Wunsch als kommissarischer Landrath nach Saarlouis versetzt und ab 1. Februar 1876 im Landkreis Saarlouis in ein endgültiges Dienstverhältnis übernommen. [8] Ein alter französischer Gutshof – Marienhof genannt – außerhalb Saarlouis war ein angenehmer Wohnsitz. Mit den Besitzerinnen, mit der Familie Boch und anderen Familien aus Saarlouis pflegte er freundschaftliche Beziehungen. Da es in Saarlouis nur Bürgerschulen und keine höheren Schulen gab, beschloss die Familie 1879 nach Düsseldorf zu ziehen, um die Schulausbildung der Kinder zu gewährleisten. Prosper Devens leitete von hier aus seine Tätigkeit in Saarlouis. [9] Im Rahmen seiner Tätigkeiten wurde er wegen seiner Verdienste 1880 zur Einweihung des Kölner Domes nach Köln eingeladen.
Mit Allerhöchster Kabinetts-Order (A.K.O.) vom 8. April 1881 und [Reskript] vom 19. April 1881 wurde Prosper Devens zum Regierungsrat der Bezirksregierung nach Koblenz berufen. Hier erkrankte er an einem Nierenleiden und verstarb nach einer Operation am 27. Februar 1882 in Köln im Alter von nur 47 Jahren. Am 2. März 1882 wurde er in der Familiengruft in Bottrop neben seinen Eltern und anderen Familienmitgliedern beigesetzt.
Familie
Prosper Caspar Leonard Devens und seine Frau Emma, geb. von Langenmantel-Rosenberg hatten fünf Kinder:
- Ferdinand Anton Eduard Devens (1866-1939)
- Magdalena Devens (1868-1868)
- Maximilian Devens (1869-1925)
- Prosper Ludwig Emil Devens (1872-1944)
- Edmund Prosper Devens (1874-1935)
Einzelnachweise
- ↑ http://www.porto-club.de/Devens-Friedrich-Karl.htm
- ↑ Kösener Korps-Listen 1910, 85, 116
- ↑ Wolfgang v. der Groeben: Verzeichnis der Mitglieder des Corps Saxonia zu Göttingen 1844 bis 2006. Düsseldorf 2006, Nr. 116
- ↑ H.Romeyk, Die leitenden staatlichen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816-1945. Düsseldorf 1994, Stadtarchiv Bottrop.
- ↑ Archiv des ehem preussischen Landtags
- ↑ Almanach Dr.G. Hirth 1871/74, Korthkampf Verlag 1832 – 1894
- ↑ Elberfelder Zeitung vom 9. März 1873
- ↑ Rolf Jehke, Herdecke: Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 – 1945
- ↑ Aufzeichnungen seines Sohnes Prosper Edmund Devens, Berlin
Weblinks
- Saarländische Biografien http://www.saarland-biografien.de/Devens-Prosper
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