- Risen (Computerspiel)
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Risen Entwickler Piranha Bytes Publisher Deep Silver Erstveröffent-
lichung2. Oktober 2009 Plattform(en) PC (Windows)
Xbox 360Genre Fantasy-Rollenspiel Spielmodi Einzelspieler Steuerung Tastatur, Maus
Xbox-ControllerSystemminima minimal:
Windows XP (mit Service Pack 3), 2,0 GHz Intel Pentium 4 Single-Core-Prozessor, 1024 MB RAM, 256 MB DirectX 9.1c kompatible Grafikkarte (GeForce 7900/ATI Radeon X1800 oder besser)
2,5 GB HDD-Speicherplatz
empfohlen:
Windows XP oder Vista
2,6 GHz Intel Core 2 Duo Prozessor oder gleichwertiger Prozessor, 2048 MB RAM
512 MB DirectX 9.1c kompatible Grafikkarte (GeForce 8800/ATI Radeon HD2900 oder besser)
2,5 GB HDD-SpeicherplatzSprache Deutsch Aktuelle Version 1.10 (2009)
Community Patch 1.2 (2011)[1]Altersfreigabe Risen ist ein Fantasy-Rollenspiel der deutschen Entwicklungsfirma Piranha Bytes, das am 2. Oktober 2009 erschienen ist und von Deep Silver verlegt wird. Das Spiel wurde sowohl für den PC als auch für die Xbox 360 veröffentlicht.[2]
Inhaltsverzeichnis
Entwicklungsphase
Nachdem man sich nach dem Streit um die Verantwortung für technische Probleme bei Gothic 3 von JoWood getrennt hatte, kündigte Piranha Bytes am 25. Juli 2007 die Entwicklung eines neuen Spiels unter dem Projektnamen RPB an.[3] Aufgrund der Aufmerksamkeit, die der Streit hervorgerufen hatte, und des Erfolges der Gothic-Reihe im europäischen Raum, war das Interesse der Medien schon während der Entwicklungsphase groß. Fast wöchentlich brachten die Spielemagazine Meldungen, worauf die Entwickler mit einer restriktiven Informationspolitik reagierten.[4]
Als das Spiel in die mit fünf Monaten außergewöhnlich lange Beta-Phase überging, folgten mehrere Titelstorys mit Previews in den Magazinen, sogar die eher fachferne Zeitung Die Welt brachte einen ausführlichen Bericht in ihrer Online-Ausgabe.[5] Allen Previews gemeinsam war die Sorge um die Qualität des Spiels, da zuvor Gothic 3 im Vorfeld gelobt wurde, aber nach Erscheinen wegen seiner Fehlerfülle kritisiert worden war. Die Bedenken erwiesen sich allerdings als unbegründet, Risen gilt als ein weitgehend fehlerfreies und sehr stabiles Computerspiel, insbesondere im RPG-Genre.
Wenige Wochen vor dem Release entschied sich der Publisher Deep Silver in intensiver Kommunikation mit Fans und Kunden dazu, auf einen Online-Kopierschutz zu verzichten.
Handlung
Der Spieler landet als Schiffbrüchiger auf der Insel Faranga, auf der es zu seltsamen Ereignissen kommt. Ruinen tauchten aus dem Boden auf und bösartige Kreaturen durchstreifen die Wildnis. Der König schickt daher einen Inquisitor auf die Insel, der das Geschehen untersuchen und auf der Insel für Ordnung sorgen soll. Wegen dieser Ziele hat sich eine Gruppe von Widerstandskämpfern gebildet, die gegen die Inquisition vorgehen.[6] Der Spieler wird nun vor die Wahl gestellt, auf welche Seite er sich stellen möchte.
Die Handlung ist in vier Kapitel unterteilt, welche durch Zwischensequenzen eingeleitet werden. Der Spieler hat die Möglichkeit sich verschiedenen Fraktionen anzuschließen und so den Zugang zu Lehrern für verschiedene Waffengattungen und sogar Magie zu erlangen.[7]
Spielwelt
Risen spielt in einer mittelalterlichen Welt, die ausschließlich die fiktive, aus mehreren Vegetationszonen bestehende mediterrane Insel Faranga umfasst. Rund ein Drittel der Spielwelt besteht aus Höhlen (Dungeons), sodass das gesamte Areal etwa mit der Größe von Gothic II vergleichbar ist. Das Wetter auf der Insel ist dynamisch, zudem gibt es einen Tag- und Nachtzyklus, der allerdings nicht in Echtzeit abläuft, sondern beschleunigt ist.[8] Im Gegensatz zu Gothic 3 gibt es vermehrt Frauen in der Spielwelt, die nun auch tragende Rollen einnehmen.[9]
- Die Hafenstadt: Einer der wenigen sicheren Orte für die Bewohner der Insel. Hier sorgt die Inquisition mit harter Hand für Ordnung. Bewohner werden von der Inquisition für Ausgrabungen zwangsrekrutiert. Die Stadt steht unter Quarantäne. In der Hafenstadt gibt es ein Gasthaus sowie ein Bordell.
- Die Vulkanfestung: Die Vulkanfestung fungiert als Basis des Magierordens. Außerdem hat die Inquisition hier ihren wichtigsten Stützpunkt errichtet.
- Das Banditenlager: Das Banditenlager befindet sich im Sumpf und bildet den Hauptsitz des Widerstandes. Einige Banditen, die wegen der Inquisition nicht mehr in der Hafenstadt bleiben konnten, sind hierher geflohen.
- Die Unterwelt: Unter den Tempelruinen befinden sich Eingänge zu weitreichenden unterirdischen Labyrinthen, die mit Fallen und Rätseln ausgestattet sind. Der Spieler muss sie im Laufe der Handlung erkunden.[10][11]
Fraktionen
Es gibt drei Fraktionen:
- Die Inquisition: Unter Führung von Großinquisitor Mendoza hat die Inquisition die Kontrolle über die Insel übernommen. Der König entsandte sie mit dem Auftrag, die Vorkommnisse auf der Insel zu untersuchen, dabei geht sie äußerst rücksichtslos vor. Dem Spieler bietet die Inquisition die Möglichkeit, sowohl den Kampf als auch die Magie zu erlernen.
- Die Banditen: Die Banditen setzten sich aus Flüchtlingen, den Leuten Don Estebans und Gesetzlosen zusammen, ihr Anführer ist Don Esteban. Sie lehnen sich gegen die Herrschaft der Inquisition auf, außerdem sind sie interessiert an Artefakten, die durch die Erdbeben und deren Begleiterscheinungen zu Tage kommen. Dem Spieler bietet diese Fraktion die Möglichkeit, sich ausschließlich auf den Kampf zu spezialisieren.
- Die Magier: Die Magier interessieren sich für die magische Komponente der Vorfälle auf der Insel, sie arbeiten zu deren Erforschung mit der Inquisition zusammen, auch wenn sie andere Ziele verfolgen. Dem Spieler bieten sie die Möglichkeit, die magischen Künste zu erlernen.[12][13]
Gameplay
Das Spiel wird in der Third-Person-Ansicht (Verfolgerkamera) mit Maus und Tastatur oder alternativ mit dem Gamepad der Xbox 360 gesteuert. Es gibt drei Schwierigkeitsgrade.[14]
Kampfsystem
Dem Helden stehen diverse Waffen zur Verfügung, unter anderem Äxte, Schwerter, Stäbe und Schilde. Es sind verschiedene Kombinationen von Schlägen möglich, welche durch passendes Drücken der Richtungstasten ausgeführt werden. Der Erfolg hängt hierbei vom Timing und den bereits investierten Lernpunkten ab. Das Parieren von Angriffen mittels Waffe oder Schild ist möglich. Beim Gebrauch von Fernwaffen wie Armbrust oder Bogen und Magieangriffen muss von Hand gezielt werden.
Charakterentwicklung
Wie auch bei der Gothic-Reihe gibt es keine Möglichkeit der Charaktererstellung vor Spielbeginn. Im Laufe des Spiels steigt der Held in Levels auf. Jeder Aufstieg beschert ihm Lernpunkte. Diese können bei Lehrern in Fähigkeiten investiert werden. Bereits erlernte Fähigkeiten können teilweise ausgebaut werden.[15]
Technik
Für Risen wurde von Piranha Bytes eine eigene Spiel-Engine entwickelt.
Risen unterstützt die Plattformen PC und Xbox 360, auf dem PC allerdings nur Betriebssysteme der Microsoft Windows-Serie. Zudem nutzt das Spiel Mehrkernprozessoren mit bis zu vier Kernen, die verwendete Programmiersprache ist C++.[14] Die Welt wird durch Seamless World Streaming dargestellt, Ladezeiten beim Betreten bestimmter Abschnitte der Spielwelt kommen so in Risen nicht vor, da die Welt nahtlos und permanent geladen wird.[16] Als Kopierschutz kommt Tagès zum Einsatz, allerdings ohne das Digital Rights Management.[17]
Grafik
Die Grafik-Engine verwendet HDRR mit adaptivem Tone Mapping sowie Deferred Shading. Zugunsten aufwendiger Licht- und Schattenspiele in Echtzeit verzichtet die Engine dafür auf Anti-Aliasing. Die Grafik soll einen fotonahen, aber keinen fotorealistischen Effekt erzielen. Des Weiteren nutzt die Engine Tiefenunschärfe. Zur Darstellung von Bäumen wird, wie bei Gothic III auch, SpeedTree verwendet.[18]
Risen 2: Dark Waters
Am 21. Februar 2011 präsentierte Deep Silver offiziell Risen 2. Bei der Präsentation wurden der genaue Name des Spiels sowie Details zu Grafik und Handlung veröffentlicht. Letztere wird am Vorgänger anschließen und soll auf mehreren Inseln stattfinden, die allesamt dem karibischen Flair unterliegen und neben den Inquisitoren die Fraktion der Piraten einführen. Weitere Änderungen gegenüber dem Vorgänger sind u.a. das Einführen von Schusswaffen (z.B. Vorderladerpistolen), das Ersetzen des Systems der bisherigen Komplettrüstungen durch verschiedene, kombinierbare Einzelteile (Handschuhe, Hüte, Stiefel, Hosen, etc.) und einer besseren Grafikengine, wobei v.a. der Schwerpunkt auf Körperanimationen gesetzt wurde.[19][20] Das Spiel soll noch dieses Jahr für PC, Xbox 360 und Playstation 3 erscheinen.[21][22][23] Einem Interview zufolge sind bereits 80 Prozent des Spiels fertiggestellt, wobei jedoch noch wichtige Teile wie die Sprache fehlen (Stand: 21. Februar 2011).[24]
Verhältnis zur Gothic-Reihe
Da die Rechte an der Gothic-Reihe nicht allein bei Piranha Bytes, sondern auch bei JoWooD lagen, konnten die Entwickler die geschützten Charaktere, Musik, Monster und Götter nicht übernehmen. Bedingt dadurch, dass Piranha Bytes beide Spiele entwickelt hat, gibt es allerdings gewisse Parallelen zur Gothic-Serie. Diese sind jedoch offiziell nicht beabsichtigt.[25]
Sonstiges
- Der Soundtrack zum Spiel wurde von Kai Rosenkranz, der bereits für die musikalische Untermalung der Gothic-Serie verantwortlich zeichnete, komponiert.
- Das letzte Spiel des Entwicklerteams (Gothic 3) wurde aufgrund zahlreicher Bugs scharf kritisiert, Piranha Bytes ließ Risen daher fünf Monate lang in der Beta-Phase testen, das ist wesentlich länger als üblich.
- Die Spielentwicklung lief unter großer Einbindung der Fans der Gothic-Reihe ab, so gab es zum Beispiel schon 2007 eine Website zum Spiel mit einem Forum, welches den Fans die Kommunikation mit den Entwicklern ermöglichte. Piranha Bytes versuchte so, den Malus der durchwachsenen Kritiken für Gothic 3 im Vorfeld zu entschärfen.
- Risen bietet die Möglichkeit, durch Erfüllung bestimmter langfristiger Aufgaben im Spiel Punkte zu sammeln, über welche der Spieler dann in Wettbewerb mit anderen Spielern treten kann. So gibt es zum Beispiel für das Ansammeln von 300.000 Goldstücken 50 Punkte.
- In Australien wurde dem Spiel die Klassifizierung verweigert, und somit der Verkauf unterbunden. Als Begründung wurden sexuelle Inhalte und die Möglichkeit Drogen zu konsumieren angeführt.[26]
Tests und Kritiken
- 83%: Spieletipps.de (Aufgerufen am 2. Oktober 2009)[27]
- 86%: Games Aktuell (Heft 10/2009)
- 86%: PC Games (Heft 11/2009)
- 87%: GameStar (Heft 11/2009)
- 74%: 4Players[28]
- 86%: PC Action (Heft 12/2009)
- 85%: OE3 Gamecheck[29]
- PC-Luchs-Empfehlung[30]
- 88%: GamingXP[31]
- FM4-Rezension[32]
Weblinks
- Homepage des Entwicklers Piranha Bytes
- Homepage des Publishers Deep Silver
- World of Risen – Deutsche Fansite mit Informationen und Downloads sowie einer Community
- Risen-Wiki – Deutschsprachiges Risen-Wiki
Einzelnachweise
- ↑ Daniel Boll (11. April 2011): Risen: Community-Patch erschienen. gbase.ch. Abgerufen am 4. August 2011. „Ein Fan namens PowerGamer veröffentlichte kürzlich einen inoffiziellen Patch zu Risen, der jede Menge Fehler beseitigt, um die sich Piranha Bytes und Deep Silver bis heute nicht gekümmert haben [...]“
- ↑ Releasetermin für PC und Xbox360
- ↑ Ankündigung von Risen
- ↑ News zu Risen bei Gamestar
- ↑ Preview auf „Welt Online“
- ↑ Geschichte von Risen
- ↑ Unterteilung der Story
- ↑ Vorschaubericht bei Eurogamer.de
- ↑ Interview mit Björn Pankratz
- ↑ Faktensammlung über die Spielwelt
- ↑ Infos zur Spielwelt
- ↑ Preview, Infos zu den Fraktionen
- ↑ Faktensammlung zu den Fraktionen
- ↑ a b Faktensammlung auf worldofrisen.de
- ↑ Infos zum Charaktersystem
- ↑ Artikel zu Hardwareauslastung und SWR
- ↑ Tagès, der zum Einsatz kommende Kopierschutz
- ↑ Bericht mit Infos über die eingesetzten Grafiklösungen
- ↑ Infos auf ComputerBase
- ↑ Forumseintrag bei World of Risen
- ↑ Ankündigung des Publishers Deep Silver
- ↑ News zu Risen 2 auf spieletipps.de
- ↑ Erscheinungsdatum bei Amazon
- ↑ PC Games 03/2011
- ↑ Pressemeldung über die Rechtslage zwischen PB und JoWooD
- ↑ Verbot in Australien
- ↑ Test auf spieletipps.de
- ↑ http://www.4players.de/4players.php/dispbericht/PC-CDROM/Test/9503/65548/0/Risen.html
- ↑ http://oe3.orf.at/gamecheck/stories/395250/
- ↑ http://www.pc-luchs.de/spiele/testbericht/risen.html
- ↑ http://www.gamingxp.com/bericht-2902-pc-risen.htm
- ↑ http://fm4.orf.at/stories/1629468/
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