- Rothenstein (Adelsgeschlecht)
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Rothenstein (auch Rottenstein oder Rotenstein genannt) ist der Name eines schwäbischen Adelsgeschlechts welches seine Stammburg bei Bad Grönenbach die Burg Rothenstein hatte. Um das Jahr 1280 wurde unter der Herrschaft von Heinrich Ludwig von Rothenstein vermutlich auch das Hohes Schloss zu Grönenbach errichtet. Mit dem Tode von Johann Heinrich von Rothenstein 1562 starb das Adelsgeschlecht in männlicher Linie aus.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Entwicklung der verschiedenen Linien
Die Herren von Rothenstein konnten durch Erwerbungen ihre Bedeutung und Macht ausbauen. Im Laufe der Zeit spaltete sich dabei das Herrschergeschlecht in mehrere Linien auf:
- Rothenstein - Rotenstein (ausg. 1514)
- Rothenstein - Grönenbach (ausg. 1482)
- Rothenstein - Woringen-Zell (bis 1415)
- Rothenstein - Falken-Ittelsburg (ausg. 1562)
- Rothenstein - Albrechts
- Rothenstein - Ebenhofen
Stammbaum derer von Rothenstein
Konrad von Rothenstein († 1339) Johannes von Rothenstein (Deutschherrenritter) Heinrich von Rothenstein Ludwig der Alte von Rothenstein (~ 1329) Friedrich von Rothenstein Konrad von Rothenstein († 1344)[1] Anna von Rothenstein (Abtissin im Kloster Edelstetten)
Konrad von Rothenstein hatte folgende Geschwister, von denen jedoch nichts näheres bekannt ist:- Ludwig von Rothenstein (~ 1277)
- Hermann von Rothenstein (~ 1277)
- Konrad von Rothenstein (~1269), Mönch
Der Stammbaum derer von Rothenstein beginnt mit dem Begründer des Adelsgeschlechts Konrad von Rothenstein und spaltet sich danach mit Ludwig und Friedrich von Rothenstein in zwei Hauptlinien auf.
Linie des Ludwig dem Alten von Rothenstein
Ludwig der Alte von Rothenstein (~ 1329) Elise von Schwarzenburg Hans Ritzner von Memhölz Clara von Rothenstein Hans von Rothenstein Friedrich von Rothenstein Ludwig der Jüngere von Rothenstein Adelheid von Isenburg Heinrich von Rothenstein Hartmann von Rothenstein Hug von Rothenstein Christoph von Rothenstein Ulrich von Rothenstein († 1414) Konrad von Rothenstein († 1409) Ursula von Hattenberg Hildegard von Frundsberg Haupto II. Graf von Pappenheim (* 1380; † 1439) Corona von Rothenstein (* 1393; † 1412/14/19) Ludwig von Rothenstein († 8. Mai 1482) Jutta von Hürnheim († 15. April 1501) Thomas von Rothenstein († 1473) Linie des Friedrich von Rothenstein
Friedrich von Rothenstein Konrad von Rothenstein († 1351) Jos von Rothenstein Wilhelm von Rothenstein Hug von Rothenstein († 1417) Burkhart von Rothenstein Konrad der Ältere von Rothenstein Edle von Schwendi Clara von Schnaitberg Türka von Rothenstein Iban von Rothenstein († 14. Mai 1439) Gerwig der Ältere von Rothenstein Caspar von Rothenstein Ulrich von Rothenstein (~ 1409/1421)[2] Christina von Thürheim Konrad der Jüngere von Rothenstein Gerwig der Jüngere von Rothenstein Felicitas Engelschalk Georg von Rothenstein Andreas von Rothenstein Agathe Schindelin Ursula von Rothenstein Anna von Rothenstein (Abtissin im Kloster Edelstetten) Ulrich von Rothenstein Wilhelm von Rothenstein v. Essendorf Magdalene von Rothenstein Albrecht von Schönau Ludwig Behender von Urau Hans von Hallwyl Heinrich von Rothenstein (~ 1460/1482/1492)[3] Arbogast von Rothenstein Diepold von Rothenstein Acharius von Rothenstein (~ 1505)[4] Ludwig von Rothenstein Gangolf von Rothenstein (~ 1505)[5] Siguna von Rothenstein Ditrich von Hallwill Wilhelm von Rothenstein Hans Heinrich von Rothenstein († 1562) Besitzungen
- Rothenstein
In den Jahren 1323 bis 1514 waren die Burg und Güter von Rothenstein im Besitz der Edlen von Rothenstein. Der letzte Euchar zu Rothenstein verkaufte 1514 die Burg Rothenstein an Alexander und Wilhelm von Pappenheims Söhne.[6]
- Bad Grönenbach
Die Herren von Rothenstein verloren in Ihrer 300-jährigen Herrschaft die Herrschaft Grönenbach für kurze Zeit an Hans Rizner von Memhölz, sowie Hans den Syrgen von Syrgenstein. Konrad und Ulrich von Rothenstein kauften diese im Jahre 1384 wieder zurück. Die Linie Grönenbach starb mit Ludwig von Rothenstein 1482 aus.
Im 15. Jahrhundert ging der Besitz von Ittelsburg, samt Burg vom Kloster Ottobeuren an die von Rothenstein über. Nach dem Johann Heinrich von Rothenstein im Jahre 1562 kinderlos verstarb, nahm sein Schwager Christoph von Bollstatt Besitz von Ittelsburg.[7]
Von 1446 bis 1482 im Besitz derer von Rottenstein durch Kauf von Hans vom Stein zu Ronsberg.
In der Zeit von 1293 bis 1415 war Woringen als Lehen des Fürststift Kempten an die von Rothenstein vergeben. Ulrich von Rothenstein vererbte Woringen 1409 an seine Neffen Thomas und Ludwig von Rothenstein, sowie an seine Nichte Corona von Rothenstein.
- Burg Wolkenberg
Die Burg Wolkenberg wurde Ende des 13. Jahrhunderts an die Herren von Rothenstein verkauft. Konrad von Rothenstein erbt die Burg 1339 von seinem Vater, musste diese jedoch bereits wieder 1344 an Ulrich von Diessen veräußern.
Bereits 1219 wird eine Burg in Ebenhofen erwähnt. Diese war in der Zeit von 1415 - 1497 im Besitz der von Rothenstein. [8]
Im Jahre 1431 erwerben die Brüder Thomas und Ludwig von Rothenstein die Burg Leonstein in Kärnten.[9]
Persönlichkeiten
- Ludwig von Rothenstein († 8. Mai 1482), Stifter des Kollegiatstifts zu Bad Grönenbach
- Konrad von Rothenstein, Erbauer der oberen und unteren Burg in Woringen [10]
- Friedrich von Rothenstein, seßhaft zu Woringen [11] und Grundherr zu Zell [12]
- Ulrich von Rothenstein, seßhaft zu Woringen [13]
- Iban von Rothenstein, 1410 - 1426 Abt zu Füssen und Marienberg, 1432 Abt zu Wessobrunn, † 14. Mai 1439 im Kloster Marienberg in Tirol[14]
- Anna von Rothenstein, Abtin im Kloster Edelstetten
- Konrad von Rothenstein († 1351), Pfarrer in Woringen
- Hug von Rothenstein († 1417), Pfarrer in Woringen
- Georg von Rothenstein, war Dekan im Hochstift zu Kempten, unternahm 1488 eine Pilgerreise nach Rom[15]
Siehe auch
Weblinks
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Commons: Rothenstein (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Quellen
- Peter Blickle; Kommission für bayerische Landesgeschichte (Hrsg.): Historischer Atlas von Bayern, Teil Schwaben, Memmingen. 1967, S. 459.
- Hermann Hoffmann: Die Urkunden des Reichsstiftes Ottobeuren 764 - 1460. Verlag der schwäbischen Forschungsgemeinschaft, 1991, ISBN 3-922518-43-5, S. 263.
Einzelnachweise
- ↑ "Geschichte der Stadt und der gefürsteten Grafschaft Kempten", 1840, Seite 132
- ↑ „Die Urkunden des Reichsstiftes Ottobeuren 764–1460“, 1991, Urkunde 178 vom 23. April 1409, Seite 93
- ↑ „Die Urkunden des Reichsstiftes Ottobeuren 764–1460“, 1991, Urkunde 380 vom 18. September 1460, Seite 201, 202
- ↑ Urkunde 206 vom 23. März 1505, Staatsarchiv Augsburg
- ↑ Urkunde 206 vom 23. März 1505, Staatsarchiv Augsburg
- ↑ Lorenz Boxler: "Sammlung der merkwürdigen Ereignisse in dem ehemaligen fürstlichen Reichsstifte Kempten", 1822, Seite 155
- ↑ Lorenz Boxler: "Sammlung der merkwürdigen Ereignisse in dem ehemaligen fürstlichen Reichsstifte Kempten", 1822, Seite 157
- ↑ Denkmäler in Bayern, Band VII, Schwaben, 1985
- ↑ Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie, Bände 3-8, Seite 102, 1856
- ↑ Urkunden des Reichsstiftes Ottobeuren 764 - 1460, 1991, Urkunde 312 vom 15. Juli 1323
- ↑ Urkunden des Reichsstiftes Ottobeuren 764 - 1460, 1991, Urkunde 104 vom 3. Februar 1359
- ↑ A. Weitnauer: "Allgäuer Chronik", 1981, Seite 1020
- ↑ Urkunden des Reichsstiftes Ottobeuren 764 - 1460, 1991, Urkunde 178 vom 23. April 1409
- ↑ Franz Ludwig Baumann: Geschichte des Allgäus, Band 2, 1883-1895, Seite 407
- ↑ Franz Ludwig Baumann: Geschichte des Allgäus, Band 2, 1883-1895, Seite 382
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