- Ittelsburg
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Ittelsburg Gemeinde Bad GrönenbachKoordinaten: 47° 52′ N, 10° 16′ O47.87479210.268955710Koordinaten: 47° 52′ 29″ N, 10° 16′ 8″ O Höhe: 710 m Einwohner: 275 (1. Dez. 2009) Postleitzahl: 87730 Vorwahl: 08334 Das Kirchdorf Ittelsburg ist ein Ortsteil des Kneippheilbades Bad Grönenbach im Landkreis Unterallgäu in Bayern.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Ittelsburg liegt in Oberschwaben in der Donau-Iller-Region, etwa einen Kilometer östlich von Bad Grönenbach. Der recht alte Ort liegt auf einer Höhe von 710 m ü. NN. und hat 275 Einwohner (Stand 1. Dezember 2009).
Geschichte
Die frühen Besitzer von Ittelsburg sind ungewiss. Die Stifte Ottobeuren und Kempten nahmen diesen Besitz schon im 12. Jahrhundert in Anspruch. Für das Erstere sprach eine Bulle von Papst Eugen III. aus dem Jahre 1152. Das Dorf wurde samt Feste im 15. Jahrhundert an das Kloster Ottobeuren von den von Mauler verkauft.
Das Kloster Ottobeuren konnte den Besitz jedoch nicht halten, woraufhin die von Rothenstein den Besitz übernahmen. Zwischenzeitlich hatten die Bürger Dobel, Riedmüller und Vogt von Kempten Ittelsburg inne. Von Letzterem kam der Burgstall Ittelsburg 1492 wieder an die von Rothenstein. Das Dorf und das Gericht waren von 1408 bis 1496 an verschiedene Memminger Bürger als Lehen vergeben. Otto Zwicker verkaufte diese 1496 für 2000 fl. an die von Pappenheim/von Rothenstein.[1].
Nachdem Johann Heinrich von Rothenstein 1562 kinderlos verstarb, nahm sein Schwager Christoph von Bollstatt Besitz von Ittelsburg. Im Jahre 1571 wurde Heinrich von Stein mit der Burg belehnt, die 1587 vom Stift Kempten zurückgekauft wurde.[2]
Einwohnerentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Im Umkreis von Ittelsburg befinden sich mehrere Burgställe, von welchen sich außer Gräben und Wallresten, keine weiteren Überreste erhalten haben.
Burgstall Falken
→ Hauptartikel: Burgstall Falken
Auf dem Falken nordöstlich bei Ittelsburg stand ehemals eine Burg. Die Burg geht auf das 10. Jahrhundert zurück, brannte 1487 ab und wurde 1505 wieder aufgebaut. Die Burg wurde 1821 abgebrochen.
Burgstall Hahnentanz
→ Hauptartikel: Burgstall Hahnentanz
An der Stelle des Burgstalles Hahnentanz befanden sich zwei Burgen. Die erste Burg war im Besitz von Gerold vom Bussen und wurde 1450 durch Hans Zwicker mit einer neuen Burg überbaut. Diese Burg wurde im April 1457 gestürmt und niedergebrannt.
Burgstumpf
→ Hauptartikel: Burgstall Stumpfbühl
Ca. 500 m südöstlich des Ortes stand ehemals eine Burg, welche mittlerweile komplett verschwunden ist. Lediglich ein sichelförmiger Halsgraben und der Turmhügel, an dem sich auch ein Gedenkstein befindet, sind noch zu sehen. Die Burg, die ehemals im Besitz des Ritters Veit von Eisenburg war, ist 1442 abgebrannt.
Neuittelsburg
→ Hauptartikel: Burgstall Neuittelsburg
Die Burg war von 1102 - 1145 im Besitz von Rupert von Grönenbach, ging später in den Besitz der Herren von Ittelsburg und danach in den Besitz der von Rothenstein über. Um 1496 verfiel die Burg und wurde nicht wiederaufgebaut.
Filialkapelle St. Leonhard
St. Leonhard ist eine Filialkapelle von Bad Grönenbach. 1213 dürfte Ittelsburg vermutlich durch die Abtei Kempten der Pfarrei Grönenbach zugeschlagen worden sein. Aus dem 12. Jahrhundert stammt der Turm der Kirche, der aus heimischem Nagelfluh errichtet wurde. Die beiden im Turm befindlichen Glocken wurden 1863 in Kempten gegossen. Am Eingang der Kirche sind zusammen mit der Jahreszahl 1439 die beiden Wappen der Erbauer Ludwig von Rothenstein und seiner Gemahlin Jutta von Hürnheim eingemeißelt.
Die Kirche wurde ursprünglich im gotischen Stil erbaut, um danach barockisiert und schlussendlich wieder regotisiert zu werden. Die Filialkappelle in Ittelsburg erlitt das gleiche Schicksal wie die Pfarrkirche in Bad Grönenbach und wurde in der Zeit von 1967 bis 1969 ausgeräumt und modernisiert.
Die Inneneinrichtung der Kirche besteht heute aus einer neugotischen Kreuzigungsgruppe, sowie einer gotischen Madonna aus der Zeit um 1510/1520. Auf dem Altarbild des heiligen Leonhard, gemalt 1687, ist das Wappen des Fürstabts Rupert von Bodman. Durch eine Stiftung der 1779 verstorbenen Marianne Schindlerin aus Streifen wurde der Kreuzweg errichtet.
Fliehburg
→ Hauptartikel: Fliehburg (Ittelsburg)
Auf der Anhöhe des Falken befindet sich eine Fliehburg aus der Hallstatt- oder La-Tène-Zeit.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die nächste Autobahnanschlussstelle ist die vier Kilometer entfernte Anschlussstelle Nr. 131 Bad Grönenbach der A 7.
Literatur
- Heinrich Habel, Helga Himen "Denkmäler in Bayern", Band VII. Schwaben, München 1985
- Kirchenführer Stiftskirche Grönenbach, 1995
- Dr. Hermann Haisch (Hrsg.): Landkreis Unterallgäu. Memminger Zeitung Verlagsdruckerei GmbH, Memmingen 1987, ISBN 3980064921, S. 1016, 1017.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Baiern nach dem Frieden von Lüneville", 1803
- ↑ Lorenz Boxler: "Sammlung der merkwürdigen Ereignisse in dem ehemaligen fürstlichen Reichsstifte Kempten", 1822
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