- Memhölz
-
Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Schwaben Landkreis: Oberallgäu Höhe: 722 m ü. NN Fläche: 59,82 km² Einwohner: 8912 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 149 Einwohner je km² Postleitzahl: 87448 Vorwahl: 08303 Kfz-Kennzeichen: OA Gemeindeschlüssel: 09 7 80 143 Adresse der Gemeindeverwaltung: Rathausstraße 4
87448 WaltenhofenWebpräsenz: Bürgermeister: Eckhard Harscher Waltenhofen ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Oberallgäu. Die Gemeinde liegt ca. 7 km südlich von Kempten im Allgäu.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Ausdehnung des Gemeindegebietes
Das Gemeindegebiet besteht aus den Gemarkungen Waltenhofen, Martinszell i. Allgäu, Memhölz und Niedersonthofen.
Zu Waltenhofen gehören unter anderem die Orte Hegge, Lanzen, Martinszell, Memhölz, Oberdorf, Niedersonthofen und Rauns.
Geschichte
- Waltenhofen: Auf dem Schloßbühl in Waltenhofen stand einst die Burg des Ortsgeschlechts, das urkundlich nicht nachweisbar ist. Später saßen hier die Herren von Horben zu Waltenhofen. Ihren Besitz mit dem Burgstall und Ort Waltenhofen kauften 1367 die Herren von Rauns-Fischen, die bis zu ihrem Aussterben 1450 Ortsherren blieben. 1465 kauft Hans von Werdenstein das Erbe des Hans von Rauns zu Waltenhofen, St. Veit und Rauns. Waltenhofen gehörte später zum Fürststift Kempten. Seit der Säkularisation und dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gehört der Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
- Hegge: Nördlich vom Ortsteil Waltenhofen liegt der Industrieort Hegge, der früher zu dem Gebiet des Stiftes Kempten gehörte. Die älteste bis jetzt aufgefundene Urkunde über Hegge datiert von 1543.
- Martinszell: In der Mitte zwischen Kempten und Immenstadt liegt Martinszell. Hier wurde im späten 15. Jahrhundert Matthias Waibel geboren, der zur Zeit der Bauernkriege als Vikar in Kempten die Thesen Martin Luthers verbreitete und 1525 als Märtyrer starb. Im selben Jahr, am 25. Oktober 1525, wurde im dortigen Pfarrhaus der "Martinszeller Vertrag" zwischen der Bauernschaft und Fürstabt Sebastian von Breitenstein geschlossen. 1430 erhielt Martinszell die Niedergerichtsbarkeit, 1485 wurde das Dorf von Kaiser Friedrich III. zum Markt erhoben.
- Memhölz ist eine sehr alte Pfarrei, die schon um 1200 einen Pfarrer hatte.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 8.031, 1987 dann 7.969 und im Jahr 2000 8.800 Einwohner gezählt.
Politik
Bürgermeister war bis 12. April 2006 Robert Wegscheider (CSU). Sein Nachfolger in diesem Amt heißt Eckhard Harscher (parteilos).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 5.127 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 1.664 T€.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 41, im produzierenden Gewerbe 961 und im Bereich Handel und Verkehr 276 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 303 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 2813. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 1 Betrieb, im Bauhauptgewerbe 16 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 196 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 3948 ha.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):
- Kindergärten: 325 Kindergartenplätze mit 289 Kindern
- Volksschulen: 3 mit 38 Lehrern und 720 Schülern
Katholische Kirche von Rauns
Südöstlich von Waltenhofen steht die Kirche von Rauns. Sie ist den Heiligen Cosmas und Damian geweiht. 1250 erbaut von den Herren von Rauns gehört sie seit 1464 denen von Werdenstein, 1548 der Reichsstadt Kempten und war zwinglianisch, 1548 vom Stift Kempten erworben und mit der Pfarrei Waltenhofen vereinigt. 1808 überlässt sie der bayerische Staat den 26 Bauern von Rauns. Seit 1936 Eigentum der Gemeinde, 1962 wieder der Pfarrei St. Martin übereignet. Figürlicher Schmuck aus dem 13. bis 15. Jahrhundert, vermutlich von J. Syrlin dem Jüngeren, Altäre um 1700.
Katholische Kirche von Hegge
Zirka dreißig Minuten(zu Fuß), oder 3 Minuten mit dem Auto, von dem Pfarrdorf Waltenhofen entfernt liegt Hegge, früher Heggin. Erst in den Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts wurde dort eine Kirche im romanischen Stil gebaut. Das Mauerwerk besteht aus sichtbarem Grüntenstein. Der Innenraum ist gestaltet in Neugotik, Jugendstil und Moderne.
Evangelische Kirche von Waltenhofen
Die neue evangelisch-lutherische Kirche von Waltenhofen wurde im Oktober 2000 eingeweiht. Vorher fanden die Gottesdienste im Heggener Pfarrhaus oder in einer Notkirche in Rauns statt. Das neue Gemeindezentrum an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße wurde nach einem ökologisch sehr ambitionierten Konzept errichtet. Viel Anerkennung findet auch das schlichte tiefrote Triptychon im Altarraum.
Persönlichkeiten
- Herta Huber (* 1926), deutsche Schriftstellerin, wohnhaft im Ortsteil Martinszell
- Karl Nold (* 1903, † 2008), katholischer Priester, Ehrendekan, Ehrenbürger von Waltenhofen, Initiator und Erbauer der kath. Kirche in Hegge
Literatur
- "Waltenhofen gestern und heute", Chronik von Waltenhofen von Dr. Erich Knoll, 2005, PVB 2006.11767
Weblinks
Städte und Gemeinden im Landkreis OberallgäuAltusried | Bad Hindelang | Balderschwang | Betzigau | Blaichach | Bolsterlang | Buchenberg | Burgberg i.Allgäu | Dietmannsried | Durach | Fischen i. Allgäu | Haldenwang | Immenstadt i. Allgäu | Lauben | Missen-Wilhams | Obermaiselstein | Oberstaufen | Oberstdorf | Ofterschwang | Oy-Mittelberg | Rettenberg | Sonthofen | Sulzberg | Waltenhofen | Weitnau | Wertach | Wiggensbach | Wildpoldsried
Wikimedia Foundation.