S-Bahn Vorarlberg

S-Bahn Vorarlberg
S-Bahn Österreich
S-Bahn Vorarlberg
BahnhofSchruns1.JPG

ÖBB "Talent" im Bahnhof Schruns

Staat Österreich
Verkehrsverbund
Tarifverbund
VVV
Linien 2
Streckenlänge 80 kmdep1
kleinste Taktfolge 30/60 min
Bewohner im Einzugsbereich 260000
Fahrzeuge ÖBB 4024, NPZ
Betreiber ÖBB, MBS
Stromsystem 15 kV / 16,7 Hz ~, Oberleitung

Die S-Bahn Vorarlberg ist ein Nahverkehrsprojekt in Vorarlberg. Basis für den Ausbau und Entwicklung ist das Vorarlberger Verkehrskonzept von 2006.[1] Gemäß dem Konzept soll die Vorarlbergbahn zwischen Lindau und Bludenz, mit einer Zweigstrecke von Bregenz nach St. Margrethen, das "Rückgrat der ÖPNV Erschließung" darstellen. Anschließend daran und ins System integriert werden die Montafonerbahn, das grenzüberschreitende Projekt S-Bahn FLACH (über Liechtenstein nach Buchs) und das Vorarlberger Land- und Stadtbussystem. Ziel ist auf allen Hauptachsen ein 15 Minutentakt in Spitzenzeiten und ein durchgängiger Halbstundentakt in den übrigen Zeiten, sowie auf den Nebenlinien.

Ab Dezember 2005 wurden erste Talenttriebzüge der ÖBB mit der Aufschrift "S-Bahn Vorarlberg" beklebt. Zwischenzeitlich wurden auch NPZ-Triebzüge der Montafonerbahn entsprechend beklebt. Inzwischen verkehren alle ÖBB Nahverkehrsgarnituren, außer den Doppelstockzügen, mit einer entsprechenden Beschriftung. Auch wenn der Begriff "S-Bahn" in verschiedenen Drucksachen des Verkehrsverbundes verwendet wurde, wurden die Züge weiterhin als Regionalzüge geführt. Mit Fahrplanwechsel im Dezember 2011 werden erstmals zwei Linien (S1, S3) auch fahrplanmäßig als S-Bahn verkehren.

Inhaltsverzeichnis

Linien

S1: Lindau–Bludenz

Bereits jetzt weist die Vorarlbergbahn einen sehr dichten Zugsverkehr auf. Zu den absoluten Stoßzeiten verkehren auf einzelnen Abschnitte Regional- und Regionalexpresszüge schon in Zugfolgen von unter 10 Minuten, wenn auch nur teilweise im Takt. Ab Dezember 2011 gibt es zwischen Bregenz und Bludenz täglich bis 22 Uhr einen Halbstundentakt. Wichtigste Nahverkehrsknoten entlang der Strecke sind Bregenz, Dornbirn und Feldkirch.

S3: Bregenz–St. Margrethen

Verkehrt momentan im Stundentakt und zu Stoßzeiten im Halbstundentakt. Die Linie soll bis 2016 auf einen durchgehenden Halbstundentakt ausgebaut werden. Mit ihrem Terminus in St. Margrethen bietet die S3 Anschluss an die S-Bahn St. Gallen. Wichtigster Nahverkehrsknoten entlang der Strecke ist Lustenau. Alle ehemaligen R und REX Züge auf der Strecke werden zu S-Bahnen, behalten aber ihr altes Halteschema bei. Die Mehrzahl aller Züge fährt damit im Bahnhof Hard-Fußach durch.

Planungen

Erklärtes Ziel von Land Vorarlberg und ÖBB ist es, die Marke "S-Bahn" in den nächsten Jahren weiter auszubauen und auf allen Bahnstrecken im Land einzuführen. Im Jahr 2012 werden 182 Züge pro Tag im Nahverkehr bestellt (2007: 152 Züge pro Tag). Die tägliche Kilometerleistung wächst damit auf 8.000 (2007: 6.700).[2]

Noch einmal signifikant gesteigert werden diese Werte nach Fertigstellung der Ausbaumaßnahmen zwischen Lauterach und St. Margrethen (S3) und der FLACH S-Bahn zwischen Feldkirch und Buchs. Eine im Personenverkehr völlig neue Relation ist zwischen Lustenau und Dornbirn via Gleisdreieck in Lauterach angedacht.

Infrastrukturmaßnahmen

Im Bereich der zur ÖBB Infrastruktur AG gehörenden Bahnanlagen laufen derzeit zwei parallele Projekte: Das sogenannte "Rheintalkonzept" auf der Achse Bregenz–Bludenz und der Streckenausbau Lauterach-St. Margrethen. Im Jahr 2004 begann die Umsetzung des Rheintalkonzepts mit einem kompletten Umbau der Bahnhöfe Dornbirn und Feldkirch. Eine Teilinbetriebnahme fand 2007 statt. Speziell für den Nah- und Schnellbahnverkehr wurden die Haltestellen Dornbirn-Schoren und Bregenz-Riedenburg komplett umgebaut, und die Haltestelle Hatlerdorf modernisiert. Im Planungsstadium befinden sich die Umbauten der Bahnhöfe Hohenems, Lauterach, Rankweil und Götzis.[3] Der Bahnhof Bregenz soll im Zuge des Projekts "Seestadt" umgebaut werden.

Der Streckenausbau Lauterach-St. Margrethen dient zum einen der Verbesserung der Hochwassersicherheit, zum anderen der Steigerung der Leistungsfähigkeit der Strecke. Herzstück ist der Neubau der Rheinbrücke zwischen Lustenau und St. Margrethen. Im Zuge dessen werden zahlreiche Brückenbauwerke erneuert und der Lustenauer Bogen leicht verlegt. Bis 2015 soll der Bahnhof Lustenau komplett umgebaut werden. Eine vollkommen neue Haltestelle ist in Lauterach West geplant. Umbauten finden in Hard statt. Das Schicksal der Haltestelle Lustenau-Markt steht noch in der Schwebe. Derzeit ist sie bedingt durch die Großbaustelle bei der Rheinbrücke gesperrt.[4]

Quellen

  1. Verkehrskonzept Vorarlberg 2006 (PDF)
  2. Land Vorarlberg: Mehr Züge auf Vorarlbergs Schienen, 17.10.2011
  3. ÖBB Infrastruktur: Rheintalkonzept, September 2011
  4. ÖBB Infrastruktur: Streckenausbau St. Margrethen - Lauterach, September 2011

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