Schloss Ziegenberg

Schloss Ziegenberg
Bergfried (2010)

Das Schloss Ziegenberg liegt auf einem Bergsporn links der Usa oberhalb des Ortsteiles Langenhain-Ziegenberg der Gemeinde Ober-Mörlen im Wetteraukreis in Hessen.

Bei dem Barockschloss handelt es sich um eine rechtwinklige, zweiflüglige Anlage. Von der ehemaligen mittelalterlichen Burg ist heute nur noch der Bergfried vorhanden.

Geschichte

Die Mörler Mark, zu der unter anderem auch Ziegenberg gehörte, kam 1356 als Erblehen der Herren von Eppstein an die Herren von Falkenstein.

Im Reichskrieg von 1365/1366 gegen Philipp VI. von Falkenstein wurde ein wohl noch von den Herren von Eppstein erbauter „Turm“ von Frankfurter Truppen erobert. Vermutlich anstelle dieser Wehranlage ließen die Herren von Falkenstein ab 1367 eine neue Burg erbauen. Diese wurde urkundlich erstmals 1388 erwähnt.

Nach dem Aussterben der Herren von Falkenstein fiel die Burg im Jahre 1419 an die Herren von Eppstein – Münzenberg. Diese verkauften sie 1478 an den Grafen Philipp I. von Katzenelnbogen. Mit seinem Tode im Jahre 1479 starben die Grafen von Katzenelnbogen aus. Die Burg kam im Erbgang an die Landgrafen von Hessen – Marburg.

Als hessisches Lehen kam die Burg zunächst an die Herren von Traxdorf und 1557 an die Freiherren von Diede zum Fürstenstein. Eitel von Diede, von 1745 bis 1748 Burggraf zu Friedberg, ließ um 1747 die mittelalterliche Burg in ein Barockschloss umbauen. Mit dem Tode von Wilhelm Christoph von Diede im Jahre 1807 starb die Familie aus. Im Wege des Erbgangs kam die Anlage an die Grafen von Rantzau. Diese verkaufte sie 1896 an die Frankfurter Familie Passavant-Gontard. Die Familie nutzte die Anlage als Sommerresidenz.

1937/1938 trat die Familie die Anlage an das Deutsche Reich ab. Die Deutsche Wehrmacht errichtete ab 1939 in der Anlage umfangreiche Bunkeranlagen (siehe Führerhauptquartier Adlerhorst). Im September 1944 wurde von hier aus die Ardennenoffensive durch Generalfeldmarschall von Rundstedt geleitet. Im März 1945 wurde das Schloss durch amerikanische Jagdbomber weitestgehend zerstört.

Teilweise wieder hergestellt, erfolgte 1992/1993 ein vollständiger Umbau der Anlage zu Eigentumswohnungen

Literatur

  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen: 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Aufl. Wartberg-Verlag. Gudensberg-Gleichen 2000. ISBN 3-86134-228-6, S. 345.
  • Handbuch der historischen Stätten, Band IV, ISBN 3-520-27403-5
  • Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, S. 282, ISBN 3-89214-017-0.

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