Schloss Arnstein

Schloss Arnstein
Schloss Arnstein
Schloss Arnstein; im Hintergrund links die Burg Hanstein

Schloss Arnstein; im Hintergrund links die Burg Hanstein

Alternativname(n): Burg Arnstein
Entstehungszeit: um 1149
Burgentyp: Höhenburg, Schloss
Erhaltungszustand: Erhalten oder wesentliche Teile erhalten, Privatbesitz
Ständische Stellung: Adlige
Geographische Lage 51° 21′ 36,6″ N, 9° 54′ 27″ O51.360189.9075263Koordinaten: 51° 21′ 36,6″ N, 9° 54′ 27″ O
Höhe: 263 m ü. NHN
Schloss Arnstein (Hessen)
Schloss Arnstein

Schloss Arnstein ist ein aus einer ursprünglich spätgotischen Burg hervorgegangenes, mehrfach umgestaltetes Herrenhaus in der Gemarkung Eichenberg der Gemeinde Neu-Eichenberg im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Schloss befindet sich etwa 1,2 km südsüdöstlich von Eichenberg auf einem schmalen Höhenrücken 263 m über NN östlich und oberhalb der B 80/B 27 und der Eisenbahnlinie Halle-Kassel bzw. der Werratalstrecke der Hannöverschen Südbahn von Kassel über Hann. Münden und Eichenberg nach Göttingen. Dem Schloss nördlich vorgelagert ist ein großer zweiflügeliger Gutshof aus dem 19. Jahrhundert.

Geschichte

Die ursprüngliche Burganlage stammt wohl aus dem 12. Jahrhundert und wurde vermutlich als Grenzburg gegen Braunschweig und gegen das mainzische Eichsfeld errichtet. Arnstein war wahrscheinlich einer der von dem Chronisten Johannes Rothe erwähnten „acht festen Plätze“ an der unteren Werra, die der wettinische Landgraf von Thüringen, Heinrich der Erlauchte, in dem Vertrag mit Sophie von Brabant im Jahre 1264, mit dem der Thüringisch-hessische Erbfolgekrieg (1247–1264) beendet wurde, ihrem Sohn, dem Landgrafen Heinrich I. von Hessen, im Gegenzug für dessen Verzicht auf weitere Erbansprüche in Thüringen übereignete. Die Burg war danach mehrfach verpfändet; so sind im Jahre 1337 die Herren von Rusteberg als Pfandbesitzer erwähnt. Ab 1434 war die Burg landgräflich-hessisches Lehen der Herren von Bodenhausen, die sie bis 1938 in Besitz hatten. Die Burg wurde 1396 zerstört, aber wieder aufgebaut.

Um 1600 wurde die Burg abgebrochen und das dreistöckige, schlossartige Herrenhaus errichtet. Im Jahr 1623, im Dreißigjährigen Krieg, wurde dieses durch Tilly'sche Truppen verwüstet. Um 1750 war das Herrenhaus bereits sehr verfallen. Die völlige Zerstörung erfolgte 1760, im Siebenjährigen Krieg, durch die französische Besatzung und preußische Artillerie.

Heutige Anlage

Beim Neuaufbau der stark verfallenen Gebäude Anfang des 19. Jahrhunderts wurde aus dem mächtigen spätmittelalterlichen Baukörper ein zweigeschossiges Schloss mit Mansarddach, dem um 1804 ein Terrassengarten angefügt wurde. Das Schloss ist ein weitgehend einheitlicher, rechteckiger Bruchsteinbau mit Eckquaderung und einem barocken Portal. An den beiden Seiten der dem Gutshof zugewandten Schmalseite befinden sich je ein kleiner Pavillon aus der Umbauphase um 1600 mit massivem Untergeschoss und einem Fachwerkobergeschoss mit ornamentierter Schwelle und ornamentierten Füllhölzern, von denen der linke (westliche) als Torhaus dient.

Die Anlage befindet sich in Privatbesitz. Eine Besichtung ist nicht möglich.

Literatur

  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen: 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Aufl. Wartberg-Verlag. Gudensberg-Gleichen 2000. ISBN 3-86134-228-6, S. 48.
  • Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen, Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 14, N.G. Elwert, Marburg, 1974 (Unveränderter Neudruck der 1. Ausgabe Marburg 1926), ISBN 3-7708-0510-0 (geb.) ISBN 3-7708-0509-7 (brosch.)
  • P. Zietz: Kulturdenkmäler in Hessen: Werra-Meißner-Kreis III, Altkreis Witzenhausen (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland), Vieweg, Braunschweig/Wiesbaden, 1996, ISBN 3-528-06228-2

Weblinks


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