Stiftung Berliner Schloss

Stiftung Berliner Schloss
Stiftung Berliner Schloss - Humboldtforum
Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum
Rechtsform: gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts
Zweck: gemeinnützige Zwecke der Förderung von Kunst und Kultur, der Bildung, des Völkerverständigungsgedankens, sowie des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege
Vorsitz: Manfred Rettig, Frank Nägele
Gründungsdatum: 2. Juli 2009
Stifter: Bund
Sitz: Berlin
Website: www.sbs-humboldtforum.de

Die Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum ist eine gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Sie steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten, arbeitet eng mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien zusammen und wird aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gefördert. Nach der Gründung am 2. Juli 2009 hat die Stiftung mit der Bestellung des Vorstands zum 1. November 2009 ihre Tätigkeit aufgenommen. Die Stiftung übernimmt die Bauherrenfunktion für den Bau des Humboldtforums in den wieder zu errichtenden Fassaden des Berliner Schlosses. Sie wird Eigentümerin des Grundstückes und des später von ihr zu bewirtschaftenden Gebäudes. Das Humboldtforum ist ein bedeutendes kulturelles Bauvorhaben des Bundes in Berlin.

Stiftungszweck

Die Stiftung verfolgt gemäß ihrer Satzung ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke der Förderung von Kunst und Kultur, der Bildung, von internationaler Gesinnung und Toleranz auf allen Gebieten der Kultur, des Völkerverständigungsgedankens, sowie des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege. In diesem Sinne führt die Stiftung eigene Veranstaltungen, Ausstellungen, Lesungen und vieles mehr durch. Die Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum wird der Stiftung Preußischer KulturbesitzStaatliche Museen Berlin mit dem Ethnologischen Museum und dem Museum für Asiatische Kunst, der Zentral- und Landesbibliothek Berlin und der Humboldt-Universität im Humboldtforum geeignete Räumlichkeiten zur unentgeltlichen Nutzung zur Verfügung stellen.

Die Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum ist Bauherrin für das Projekt. Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) übernimmt das Baumanagement für das Berliner Schloss – Humboldtforum. Die wichtigsten Aufgaben der Stiftung sind darüber hinaus:

  • Der Betrieb des Gebäudes.
  • Die Koordination und Bündelung der Interessen der Partner im Humboldtforum.
  • Die Ausrichtung einer ständigen Ausstellung mit dem Thema Historische Mitte Berlin – Identität und Rekonstruktion.

Vorstand

Dem Vorstand gehören Manfred Rettig, Sprecher des Vorstandes und Dr. Frank Nägele, kaufmännischer Vorstand, an.

Manfred Rettig, Sprecher des Vorstandes
Frank Nägele, kaufmännischer Vorstand

Stiftungsrat

Der Stiftungsrat besteht aus 14 Mitgliedern:

Fünf Mitglieder entsendet der Deutsche Bundestag:

Als Vertreter der Bundesregierung entsendet je ein Mitglied:

Zwei Mitglieder entsendet das Land Berlin:

Zwei Mitglieder entsendet die Stiftung Preußischer Kulturbesitz:

Je ein Mitglied entsenden:

Das Kuratorium

Das Kuratorium der Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum besteht aus Persönlichkeiten, die den Gedanken der Stiftung in besonderer Weise repräsentieren und bereit sind, für die Zwecke der Stiftung aktiv einzutreten. Das Kuratorium berät und unterstützt den Stiftungsrat und den Vorstand bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. Die Mitglieder des Kuratoriums werden vom Stiftungsrat auf die Dauer von vier Jahren berufen. Mitglieder des Kuratoriums der Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum:

Spenden

Die Mehrkosten der Rekonstruktion der barocken Fassaden gegenüber einer zeitgenössischen Fassadengestaltung betragen 80 Mio. Euro. Diese 80 Mio. Euro sollen im Wege einer privaten Spendensammlung eingeworben werden. Insbesondere der gemeinnützige Förderverein Berliner Schloss e.V. seit 2004 sammelt mit einer breit angelegten Spendensammlung Spenden zugunsten der Rekonstruktion der barocken Fassaden.

Auch die Akquisition von Spenden für die Wiedererrichtung der historischen Fassaden und den Bau des Humboldtforums zu den Aufgaben der Stiftung. Als Kooperationspartner aller privaten Einrichtungen, die Spenden für den Wiederaufbau des Berliner Schlosses sammeln, gehen alle Spenden bei der Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum ein, die als Bauherrin damit die Rekonstruktion der barocken Fassaden finanziert.

Das Berliner Schloss

Am 4. Juli 2002 nahm der Deutsche Bundestag die Empfehlung der Internationalen Expertenkommission Historische Mitte Berlin an. Der dazu gefasste Beschluss sieht vor, bei der städtebaulichen Neugestaltung der Spreeinsel weitgehend auf den historischen Stadtgrundriss zurückzugreifen und sich bei der Bebauung der Schlossfläche an der Kubatur des ehemaligen Berliner Schlosses zu orientieren. Ferner folgte der Deutsche Bundestag der Empfehlung der Kommission, an der Nord-, West- und Südseite sowie im Schlüterhof die barocken Fassaden wieder zu errichten.

Das Humboldtforum

Namensgeber für das Projekt sind die Gebrüder Humboldt: Alexander steht als weitgereister Weltbürger und Forscher für die Vielseitigkeit der außereuropäischen Sammlungen. Wilhelm von Humboldt, der Universalgelehrte, vertritt die Idee, verschiedene Bildungseinrichtungen und Wissenschaftslehren unter einem Dach zu vereinigen. Wie die beiden Brüder einst, wird in Zukunft das Humboldtforum Natur- und Kulturwissenschaften vereinigen.

Das Ethnologische Museum und das Museum für Asiatische Kunst mit ihren großen und bedeutenden Sammlungen außereuropäischer Kunst und Kultur, die Zentral- und Landesbibliothek Berlin mit ihren weitgefächerten Medienangeboten zu Kunst, Musik und Film sowie der Kinder- und Jugendbibliothek und die Humboldt Universität mit ihren außerordentlichen wissenschaftlichen Sammlungen werden im Humboldtforum eine neue Einheit schaffen. Die Agora wird dabei mit ihren themenübergreifenden Veranstaltungen als verbindendes Element wirken und ein besonderer Publikumsmagnet sein – ganz im Sinne der Idee Gottfried Wilhelm Leibniz von einem umfassenden Wissenschaftstheater.

Humboldtforum und Museumsinsel sollen mit ihrem Angebot an Sammlungen, Bibliotheken und Veranstaltungsräumen eine Verbindung von Kunst, Kultur und Wissenschaft bilden. Dabei schafft die Verknüpfung der Sammlungen zur europäischen Kunst und Kultur auf der Museumsinsel mit den außereuropäischen Museen im Humboldtforum einen Dialog der Weltkulturen in der Mitte der deutschen Hauptstadt.

Entwurf von Franco Stella / Der Wettbewerb für das Berliner Schloss – Humboldtforum

Entwurf von Franco Stella
Entwurf von Franco Stella

Am 21. Dezember 2007 schrieb das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) einen Wettbewerb für die Wiedererrichtung des Berliner Schlosses und den Bau des Humboldtforums Berlin aus. Folgende Anforderungen sollten von den Teilnehmern erfüllt werden:

  • Mit dem Humboldtforum sollte ein den außereuropäischen Kulturen gewidmetes kulturelles Zentrum entstehen.
  • Der Neubau sollte sich an der äußeren Form des ehemaligen Schlosses orientieren.
  • Die Wiedererrichtung der barocken Fassaden war an je drei Seiten außen und im Schlüterhof vorzusehen.
  • Die Hauptnutzfläche von 40.000 m² sollte von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, der Humboldt-Universität und der Zentral- und Landesbibliothek genutzt werden.
  • Neben Ausstellungsflächen waren Bibliotheken, Veranstaltungsräume, darunter die Agora, vorgesehen.

Den ersten Preis erhielt Franco Stella aus Vicenza für seinen Entwurf. Ein zweiter Preis wurde nicht vergeben, stattdessen drei 3. Preise. Das Preisgericht würdigte in seiner Beurteilung besonders die folgenden Punkte:

  • Besonders gewürdigt wurde die Idee des Schlossforums: Die Passage zwischen den Portalen IV. und II. ermögliche eine optimale Verbindung des Gebäudes zur Museumsinsel und zum umgebenden Stadtraum sowie eine gelungene Erschließung des Humboldtforums selbst.
  • Gelobt wurde die Schaffung eines zusätzlichen öffentlichen Stadtraums durch die Anlage von Loggien und einer Terrasse im sogenannten Belvedere an der modern gefassten Fassade zur Spree nach Osten.
  • Ferner wurde der Umgang mit den zu rekonstruierenden Fassaden und ihr Verhältnis zu neuen Wandflächen lobend erwähnt: „Der Bezug der neuen Bauteile auf Prinzipien historischer Architektur, auf ihre Dialektik von 'Mauer' und 'Säule' wird positiv aufgenommen.“ (Preisgericht)

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