- Hans Heinrich Driftmann
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Hans Heinrich Driftmann (* 3. Januar 1948 in Bückeburg) ist ein deutscher Unternehmer. Driftmann führt als persönlich haftender und geschäftsführender Gesellschafter das Familienunternehmen Peter Kölln KGaA (Köllnflockenwerke) in sechster Generation.[1] Sitz des Unternehmens ist Elmshorn. Seit 2009 ist er Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Herkunft und Familie
Driftmann wurde 1948 als Sohn eines Beamten im niedersächsischen Bückeburg geboren und legte 1966 sein Abitur in Lüchow (Wendland) ab. Er ist seit 1970 mit Gesche Kölln verheiratet und hat vier Kinder.
Offizier in der Bundeswehr
Nach eigenen Angaben wollte er ursprünglich Pastor werden. Am 1. Oktober 1966 trat Driftmann allerdings als Berufssoldat in die Bundeswehr ein, bei der er bis 1987 seinen Dienst leistete. Als Offizier der Luftwaffe studierte er von 1974 bis 1979 Wirtschafts- und Sozialwissenschaft sowie Betriebswirtschaftslehre und Internationale Politik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er promovierte 1979 in Pädagogischer Psychologie über das Thema Grundzüge des militärischen Erziehungs- und Bildungswesens in der Zeit 1871–1939 zum Dr. phil.
Von 1981 bis 1983 war er Referent für Bildung und Wissenschaft im Bundesministerium der Verteidigung. 1982/83 hatte er über vier Semester einen Lehrauftrag für Internationale Politik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Von 1983 bis 1987 war er Dozent für Betriebs- und Organisationswissenschaft an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. Gleichzeitig studierte er von 1983 bis 1988 Sicherheitspolitik am Aspen-Institut in Berlin.
Im August 2010 äußerte sich der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags Hans Heinrich Driftmann in einem Focus-Interview positiv zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr aus wirtschaftspolitischen Überlegungen.[2]
Er ist heute Oberst der Reserve und war zuletzt als Chef des Stabes vom WBK I (Küste) mob-beordert. 2010 war er stellvertretender Vorsitzender der Bundeswehr-Strukturkommission.
Unternehmer und Honorarprofessor
Seit 1988 war er Lehrbeauftragter für Wirtschaftspsychologie an der Pädagogischen Hochschule Kiel. Bei ihrer Verlegung nach Flensburg wechselte er zur Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Im Institut für Betriebswirtschaftslehre ist er heute Honorarprofessor.
1987 trat er in die Geschäftsleitung der Köllnflockenwerke ein, um 1988 als Nachfolger seines Schwiegervaters Ernsthermann Kölln die Alleinverantwortung für das Unternehmen zu übernehmen.[3]
Driftmann war bis 2009 Präsident der Vereinigung der Unternehmensverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein (UV Nord) und Präsidiumsmitglied der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. Als Präsident der UV Nord plädierte er für den Zusammenschluss der Länder Schleswig-Holstein und Hamburg, den sogenannten Nordstaat.[4]
DIHK Präsident
Seit 1993 Vizepräsident, wurde er 2004 zum Präsidenten der Industrie- und Handelskammer zu Kiel gewählt. Als Gründungspräsident führte er die IHK Schleswig-Holstein von 2006 bis zum 30. Juni 2007. Sie ist eine Kooperation der IHKn Flensburg, Kiel und Lübeck.[5] Seit 2005 Vizepräsident, wurde er am 26. März 2009 zum Präsidenten des Deutschen Industrie- und Handelskammertages gewählt.[6] Mit Blick auf die Berufschancen von Jugendlichen forderte er, die Bildung nicht allein der Politik zu überlassen.[7]
Driftmann ist zudem Mitglied der CDU.
Ehrenämter
- Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages
- Vizepräsident der IHK Kiel
- Mitglied vom Verwaltungsrat der KfW Bankengruppe
- Beiratsmitglied der Deutschen Bundesbank, Hauptverwaltung Hamburg
- Vorsitzender vom Kuratorium der Stiftung zur Förderung des Sports in Schleswig-Holstein
- Mitglied vom Zentralen Beirat der Commerzbank
- Mitglied vom Beraterkreis der IKB Deutsche Industriebank
- Mitglied des Aufsichtsrats der HSH Nordbank (bis Juni 2009)
- Unternehmerbeirat der DZ Bank
- Vorstandsmitglied der Hermann Ehlers Stiftung
- Mitglied vom Präsidialrat der Johanniter-Unfall-Hilfe
- Beiratsmitglied des Deutschen Feuerwehrverbandes
- Vorsitzender vom Kuratorium der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
- Beiratsmitglied des Lorenz-von-Stein-Instituts
- Honorarkonsul der Bolivarischen Republik Venezuela in Kiel.[8]
Ehrungen
- Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold [9]
- Ehrensenator des Instituts für Weltwirtschaft am 16. Juni 2007[10]
- Bundesverdienstkreuz I. Klasse im Jahr 2008
- Verdienstorden des Landes Schleswig-Holstein am 5. Juni 2010[11]
- Ehrenkommendator des Johanniterordens
- Ehrenbürger der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Veröffentlichungen
- Grundzüge des militärischen Erziehungs- und Bildungswesens in der Zeit 1871–1939. Dissertation an der LMU München, Walhalla und Praetoria Verlag, Regensburg 1980.
- Allgemeine Führungslehre. Leitfaden für Lehre und Praxis. Walhalla und Praetoria Verlag, Regensburg 1986.
- Eigenverantwortung annehmen und Schule führen. Bildungsstandards, Qualitätsentwicklung, Evaluation. Dokumentation des Kieler Schulleitungssymposiums 2004. R. Oldenbourg Verlag, München 2004.
Einzelnachweise
- ↑ Flocken in Familienhand, Meldung im manager-magazin.de vom 16. Januar 2004, eingesehen am 28. Oktober 2008
- ↑ DIHK-Präsident. Bundeswehr soll Handelswege freihalten. In: Focus, 29. August 2010.
- ↑ Seniorchef wird 80 Jahre alt, in: Elmshorner Nachrichten vom 23. März 2003, Online-Archiv eingesehen am 29. Oktober 2008
- ↑ Der Nordstaat kommt - nicht nur aus Sicht der Wirtschaft, Vortrag bei der Hermann Ehlers Akademie, Kiel, am 11. September 2006, eingesehen am 31. Oktober 2008.
- ↑ IHK Schleswig-Holstein
- ↑ DIHK
- ↑ Rede von Ministerpräsident Peter Harry Carstensen zum 60. Geburtstag von Professor Driftmann, hier antwortete Cartensen auf die Forderung, eingesehen am 31. Oktober 2008
- ↑ Länderinformationen Venezuela des Auswärtigen Amts, eingesehen am 29. Oktober 2008
- ↑ www.politics-economics.info, eingesehen am 29. Oktober 2008
- ↑ www.ifw-kiel.de, eingesehen am 29. Oktober 2008
- ↑ Ministerpräsident verleiht Verdienstorden des Landes an fünf Persönlichkeiten aus Schleswig-Holstein, abgerufen am 3. Oktober 2011
Weblinks
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- Luftwaffenoffizier (Bundeswehr)
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