Studebaker-Packard Corporation

Studebaker-Packard Corporation

Die Studebaker-Packard Corporation entstand 1954 durch den Kauf der Studebaker Corporation in South Bend (Indiana) durch die Packard Motor Car Company in Detroit.

Studebaker war das größere der beiden Unternehmen, aber Packard stand finanziell besser da und hatte das bessere Personal.

Man hoffte, dass Packard vom größeren Studebaker-Händlernetz profitieren würde. Studebaker dagegen erhoffte sich eine wirtschaftliche Sanierung durch Packards größere Finanzkraft. Packards Präsident James Nance und der Präsident der Nash-Kelvinator Corporation, George Mason, planten, die vereinigte Studebaker-Packard Corporation nach der Konsolidierung mit Nash-Kelvinator und der Hudson Motor Car Co. zu einer American Motors Corporation zu vereinigen, die aus allen vier Marken bestand. Wäre diese komplizierte Operation wie geplant gelungen, so hätte die neue Gesellschaft noch vor Chrysler an dritter Stelle der amerikanischen Automobilproduzenten gestanden. Durch den plötzlichen Tod Masons, die Wahl seines desinteressierten Nachfolgers George W. Romney und durch Auseinandersetzungen über ein Gleichteilekonzept aller vier Marken gab es keine Chance mehr, diesen Plan durchzuführen. Dieser Lauf der Dinge besiegelte letztlich das Schicksal aller vier Marken.

Die Geschäftsleitung von Packard entdeckte bald, dass Studebaker bei Weitem nicht alle seine betriebswirtschaftlichen Verhältnisse und Verkaufszahlen offengelegt hatte. Die Situation war wesentlich schlimmer als Nance und sein Team es befürchtet hatten; der Break-even-Punkt von Studebaker lag bei unerreichbaren 282.000 Autos im Jahr, wobei das Unternehmen 1954 nur 82.000 Fahrzeuge hergestellt hatte. Der Verlust von 30 % des Studebaker-Händlernetzes 1956 vergrößerte noch die Schwierigkeiten der neuen Gesellschaft.

Nach den vernichtenden Verkaufszahlen des Jahres 1956 ging Studebaker-Packard eine Geschäftsverbindung mit der von Roy T. Hurley geführten Curtiss-Wright Corporation ein, die auf große Veränderungen pochte: Alle militärischen Produktionsstätten von Studebaker-Packard wurden einschließlich der zugehörigen Lieferverträge von Curtiss-Wright übernommen, die Herstellung der Packard-Fahrzeuge in Detroit wurde eingestellt und alle verbliebenen Automobilaktivitäten nach South Bend (ins Werk von Studebaker) verlegt. Die 1957 und 1958 gefertigten Packards waren im Wesentlichen Studebaker Presidents, die mit großen Mengen von Chromleisten versehen wurden. Diese Wagen wurden von Satirikern als Packardbaker bezeichnet. Der letzte Packard verließ das Werk im Juli 1958.

Der einzige Lichtblick in den Schwierigkeiten der Gesellschaft war eine von Hurley arrangierte Vereinbarung zur Vertretung von Daimler-Benz-Fahrzeugen. Diese Vereinbarung wurde sowohl für den Ausbau der kleineren Baureihen als wichtig erachtet als auch für die verärgerte Studebaker-Händlerschaft, die bei Einstellung der Studebaker-eigenen Produktion wenigstens noch ein Produkt zu verkaufen hätte.

Studebaker-Packard unternahm einen letzten Versuch, den Markennamen Packard zu retten. Die amerikanisch-französische Limousine Facel-Vega, die mit einem Chrysler-V8-Motor bestückt war, sollte als Packard verkauft werden. Daimler-Benz forderte jedoch die Aufgabe dieser Pläne aus Konkurrenzgründen.

1960 begann die Gesellschaft, sich in anderen Industriebereichen zu engagieren und kaufte:

  • D.W. Onan & Sons – Generatoren
  • Cincinnati Testing Labs – Kunststoffentwicklung
  • Gering Plastics – Kunststofffertigung
  • Clarke Floor Machine Company – Gabelstapler etc.
  • Gravely Tractors – Hochleistungsmäher
  • Chemical Compounds Company – Hersteller der STP-Öladditive

1961 wurde Sherwood Egbert Präsident der Gesellschaft. Er betrieb die Diversifizierung weiter. Im Frühjahr 1962, vier Jahre nach der Herstellung des letzten Packards und acht Jahre nach der Fusion von Packard und Studebaker, ließ das Unternehmen den Namen Packard fallen und firmierte wieder als Studebaker Corporation.


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