- Truper Blänken
-
Die Truper Blänken waren ein bis in die 1930er Jahre bestehender Flachwassersee in den Gemarkungen Lilienthal und St. Jürgen der Gemeinde Lilienthal im Landkreis Osterholz. Er wies eine Fläche von über 100 ha auf und wurde von der Wörpe durchflossen. Der Ausbau der Weser und der Bau von Schöpfwerken ermöglichte es, die Truper Blänken trocken zu legen und große Flächenanteile in landwirtschaftliche Nutzung zu nehmen[1].
Inhaltsverzeichnis
Naturschutzgebiet
Mit Verordnung vom 19. Dezember 1989 hat die Bezirksregierung Lüneburg einen 214 ha großen Bereich zum Naturschutzgebiet Truper Blänken erklärt. Das Gebiet liegt westlich der Ortschaft Lilienthal und gehört zur Naturräumlichen Region Watten und Marschen. Es trägt das statistische Kennzeichen "NSG LÜ 179".
Laut der Bezirksregierung Lüneburg erfolgt die Unterschutzstellung, „zur Erhaltung und Entwicklung der besonderen Eigenart einer weiten Niederung mit ihren charakteristischen Biotoptypen und Pflanzen- und Tierarten". Erhalten und entwickelt werden sollen die Stillgewässer und langsam fließenden Gewässer, die Röhrichte und Rieder, die Erlenbruchwälder und die Feuchtgrünlandflächen[2].
Natur
Da der Wörpelauf abgeschnitten ist, erreichen Überflutungen die Blänken nicht mehr. Kurzfristige Überstauungen sind aber durch die Zuflüsse aus den Gräben noch möglich. In den Flutrinnen, die früher von der Wörpe gebildet wurden, haben sich Röhricht und Bruchwald entwickelt. Im übrigen prägen Gräben und breite Fleete die offene Landschaft des sogenannten St. Jürgenslandes.
Pflanzen- und Tierwelt
In den landwirtschaftlich nicht genutzten Bereichen finden sich sumpfige Wälder aus Erlen, Weiden und Birken sowie Röhrichte aus Seggen, Schilf und diverse reichblühende Stauden. In den Gräben, Fleeten und Teichen sind Seerosen, Krebsschere und Wasserfedern vorzufinden. In feuchteren Teilen des Grünlandes findet man zudem u.a. Seggen und Sumpfdotterblume.
Typische Wiesenvögel wie Brachvogel, Kiebitz, Bekassine sind in den Grünlandbereichen anzutreffen. In den verbuschten Abschnitten sind u.a. Braunkehlchen, Feldschwirl und Goldammern zu beobachten. An das Wasser gebundene Tiere wie Libellen und Amphibien finden im Naturschutzgebiet Lebensraum. Auch kommt eine artenreiche Schmetterlings- und Heuschreckenfauna vor. Hiervon sind besonders die Goldschrecke, die Sumpfschrecke und die Maulwurfsgrille zu erwähnen[3]. Zusammen mit angrenzenden Schutzgebieten haben die Truper Blänken Bedeutung als Lebensraum für den Fischotter[4].
Andere Schutzkategorien
Das Naturschutzgebiet liegt im FFH-Gebiet 33 "Untere Wümmeniederung, untere Hammeniederung mit Teufelsmoor[5]. Es liegt vollständig innerhalb des früher ausgewiesenen Landschaftsschutzgebietes gleichen Namens.
Weblinks
- Informationen des NLWKN mit Verordnungstext und Schutzgebietskarte
- Historischer Überblick durch den Landschaftsverband Stade
Einzelnachweise
- ↑ Informationsbroschüre der ehemaligen Bezirksregierung Lüneburg, 1998
- ↑ Vgl. § 3 Abs. 1 und 2 der Verordnung über das Naturschutzgebiet "Truper Blänken" vom 19. Dezember 1989
- ↑ Informationsbroschüre der ehemaligen Bezirksregierung Lüneburg, 1998
- ↑ Information auf der Homepage des Landkreises Osterholz
- ↑ Angabe des NLWKN im Steckbrief des Naturschutzgebietes
Breites Wasser | Hamme-Altarm | Heerweger Moor und Quellbereiche der Ritterhuder Beeke | Heide und Moor bei Haslah | Heidhofer Teiche | Heilsmoor | Moor bei Niedersandhausen | Obere Ihleniederung | Pennigbütteler Moor | Quelltäler der Wienbeck | Rechter Nebenarm der Weser | Springmoor | Torfkanal und Randmoore | Truper Blänken | Untere Wümme | Westliche Hälfte des Langen Moores | Wiesen und Weiden nordöstlich des Breiten Wassers
Wikimedia Foundation.