- Christoph Oertel
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Christoph Oertel (* 13. Juni 1960 in Hamm-Bockum-Hövel) ist ein deutscher Filmkomponist, Sounddesigner und Tonmeister.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Impulsiert durch seinen Musiklehrer Ludger Edelkötter spielte Oertel während seiner Schul- und Studienzeit als Schlagzeuger und Bassist in diversen Rock-, Punk- und Reggae-Bands und studierte nach dem Abitur ab 1981 an der Universität Osnabrück Musikwissenschaft bei Prof. Dr. Bernd Enders. Dort beschäftigte er sich intensiv mit elektronischer Musik und der Minimal Music von Steve Reich, mit dem er in persönlichem Austausch stand und gründete das „Ensemble Es“ zur konzertanten Aufführung dessen Werks „Drumming“ und anderer Werke der Frühphase Reichs. Zu den erfolgreichsten Aufführungen gehören Konzerte in der Akademie der Künste in Berlin im Jahr 1987 und auf den „Tagen der neuen Musik“ in Würzburg 1989. Er erhielt zusätzlich Unterricht in Tonsatz und Komposition bei Matthias Wittekopf in Essen.
Durch den „Osnabrücker Experimentalfilmworkshop“ (heute European Media Art Festival) kam Oertel in Kontakt zu Filmkünstlern, für die er experimentelle Klang- und Geräuschkompositionen schuf.
Seit 1987 lebt er in Berlin, studierte zunächst weiter Musikwissenschaft bei Helga de la Motte (Schwerpunkt Synästhesie Musik/Bild), beschäftigte sich aber zunehmend praktisch mit Filmton und Filmmusik durch Mitwirkung an Filmprojekten der Deutschen Film- und Fernsehakademie, wo er als Gasthörer Seminare besuchte. 1995 ergänzte er seine Ausbildung durch Besuch der School of Audio Engineering (SAE) mit Abschlussdiplom „Audio Engineer“.
Seit 1989 arbeitet er professionell als Filmkomponist und Sounddesigner für TV- und Kinofilme, seit 2000 zusätzlich auch als Geräuschsynchrontonmeister. Er versteht sich als Klangkünstler zum Bild, der die Grenzbereiche zwischen Sounddesign und Musikkomposition fließend hält. So arbeitete er als Filmkomponist oft mit vorhandenen O-Tönen und gestaltet Sounddesign andererseits in musikalischer Denkweise.
Er ist Vorstandsmitglied der Berufsvereinigung Filmton und Mitglied der Deutschen Filmakademie.
Filmbeispiele
Als Komponist
- Der Zauberkasten (1990)
- Ingaló (Isländischer Kinofilm, 1992)
- Emil und der kleine Skundi/Skyjahöllin (Isländischer Kinder-Kinofilm, 1994)
- Wolffs Revier (TV-Krimiserie) (Folgen 53,54,55,56 - 1995)
- Das vergessene Leben (TV-Movie, 1998)
- Schande (TV-Movie) (Deutscher Fernsehpreis Beste Regie 1999)
Als Sounddesigner
- Spiele der Macht - 11011 Berlin (2004)
- Ein starkes Team (2 Folgen, 2005)
- Schattenkinder (2007)
- Bende Sira – Ich bin dran (2007) (Silberner Leopard beim 60. Filmfestival von Locarno 2007, Bester deutscher Kurzfilm beim Internationalen Kurzfilmfestival Berlin 2007)
- Bis dass der Tod uns scheidet (2008)
- Polizeiruf 110 (2008)
- So glücklich war ich noch nie (2009)
- Die Prinzessin auf der Erbse (2010)
Als Geräuschtonmeister und -Editor
- Baader (2002)
- Shooting Dogs (2005)
- Vier Minuten (2006) (Deutscher Filmpreis in Gold als bester Spielfilm 2007)
- Hände weg von Mississippi (2007) (Deutscher Filmpreis als bester Kinder- und Jugendfilm 2007)
- Free Rainer - Dein Fernseher lügt (2007)
- Nordwand (2008) (Deutscher Filmpreis für die beste Tongestaltung 2009)
- Die drei ??? – Das verfluchte Schloss (2009)
- Die Tür (2009)
- Almanya – Willkommen in Deutschland (2010)
- Der ganz große Traum (2011)
Weblinks
- Offizielle Website von Christoph Oertel
- Christoph Oertel in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Deutsche Filmkomponisten
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