Wenzel von Wurm

Wenzel von Wurm
Wenzel Freiherr von Wurm als Generalmajor

Wenzel Freiherr von Wurm (* 27. Februar 1859 in Karolinenthal, heute als Karlín ein Stadtteil von Prag; † 21. März 1921 in Wien) war ein General der österreichisch-ungarischen Armee.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Wurm war der Sohn eines Oberleutnants in der k.u.k. Armee. Am 1. Mai 1886 heiratete er Irene Mezner aus Prag, mit der er zwei Töchter hatte. Eine der beiden starb jedoch schon als Kleinkind. Als Irene 1895 starb, nahm er Maria Natieska zu seiner zweiten Frau, die wiederum eine Tochter zur Welt brachte.

Leben

Ausbildung und Karriere vor dem Krieg

Nach der Oberrealschule trat Wurm 1875 in die Genieabteilung der Technischen Militärakademie in Wien ein, die er mit ausgezeichnetem Erfolg absolvierte. Nach dem Abschluss wurde er am 24. April 1879 als Leutnant in das 1. Genieregiment beordert. Danach besuchte er von 1883 bis 1885 die Kriegsschule in Wien und wurde anschließend als Oberleutnant zum Generalstab transferiert. Während seines Truppendienstes bei der 58. und 24. Infanteriebrigade wurde er zum Hauptmann im Generalstab befördert. Am 1. November 1894 avancierte Wurm zum Major, und nach einem kurzen Truppendienst beim Infanterieregiment Nr.75 wurde er Chef des Generalstabs der 14. Infanteriedivision in Preßburg. Im März 1895 wurde er in die 5. Abteilung des Kriegsministeriums versetzt, wo er zwei Jahre lang den Dienst versah. Zum Oberstleutnant wurde er am 1 Mai. 1897 befördert und versah nun den Truppendienst beim Infanterieregiment Nr. 76. Im Jahr 1900 kehrte er als Chef des Generalstabs des V. Korps nach Preßburg zurück, und am 1. November desselben Jahres stieg er in den Rang eines Oberst auf. Gemeinsam mit seiner Beförderung zum Generalmajor am 1. November 1906 erhielt er das Kommando über 37. Infanteriebrigade in Pilsen. Im Februar 1910 wurde er Kommandant der 19. Infanteriedivision in Pilsen, gefolgt von der Beförderung zum Feldmarschalleutnant am 1. November. Auf diesem Posten bliebe er bis in den Februar 1914, als er das Kommando über das XVI. Korps in Ragusa (heute Dubrovnik) erhielt.

Erster Weltkrieg

Als der Erste Weltkrieg begann, wurde Wurm am zum Feldzeugmeister befördert und erhielt das Kommando über das XVI. Korps, welches Teil der 6. Armee am serbischen Kriegsschauplatz war. Während der ersten Offensive im August 1914 marschierten seine Truppen durch den Sandschak bis Uvac, überquerten dann im September nach dem allgemeinen Rückzug abermals die Drina und eroberte eine strategisch sehr wichtige Position bei Jagodna, die er auch gegen starke serbische Gegenangriffe hielt. Im November wurde eine neuerliche Offensive gegen Serbien auf breiter Front gestartet, in der Wurms Korps die Stadt Valjevo einnahm. Trotz der schlechten Versorgungslage (aufgrund schlechten Wetters und dem Mangel an brauchbaren Straßen) der österreichisch-ungarischen Armeen forderte Wurm als einziger hoher Befehlshaber weitere Angriffe, da auch sein kommandierender General Feldzeugmeister Potiorek schnell zählbare Erfolge benötigte. Nachdem jedoch serbische Reserven an die Fronat herangeführt wurden, brach die gesamte Offensive zusammen und führte zum blutigen und eiligen Rückzug. Als Folge dieser Niederlage legte Potiorek sein Kommando zurück, da er die gesamte Verantwortung auf sich nahm.. Wurm selbst kam in den Ruf ein gegenüber seinen Truppen rücksichtsloser Kommandant zu sein, dem man später auch schlechte Menschführung vorwarf.[1]

Als Italien Österreich-Ungarn am 23. Mai 1915 den Krieg erklärte, lag das XVI. Korps von Wurm in Syrmien. Er bekam den Auftrag, die italienischen Kräfte so schnell wie möglich zum Stehen zu bringen. Er stellte seine Truppen westlich von Görz entlang des Isonzo auf, und nicht wie befohlen in den höher gelegenen Gebieten weiter im Osten. Dies war die Basis für die folgenden vier erfolgreichen Abwehrschlachten der k.u.k. Armee und brachte dem Feldzeugmeister einige Ehrungen und Auszeichnungen ein, unter anderem den Titel eines Geheimen Rates am 16. März 1916. Im Sommer 1917 übernahm er das Kommando über die 4. Armee in Wolhynien, gefolgt durch seine Beförderung zum Generaloberst am 10. August 1917. Für seine Leistungen am italienischen Kriegsschauplatz wurde er schließlich mit dem Militär-Maria-Theresien-Orden ausgezeichnet, den er zusammen mit 24 anderen Trägern anlässlich der 184. Promotion des Maria-Theresia-Ordens am 17. August 1917 durch Kaiser Karl in der Villa Wartholz erhielt. Aufgrund der Ordensstatuten wurde Wurm außerdem in den Freiherrenstand erhoben.

Schon am 23. August 1917 wurde ihm schon wieder eine neue Aufgabe übertragen, indem man ihn als Kommandant der 1. Isonzoarmee am italienischen Kriegsschauplatz einsetzte. Nach dem erfolgreichen Durchbruch bei Flitsch-Tolmein überquerten seine Truppen den Isonzo und gelangten bis zum unteren Piave. Schließlich nahm Wurm mit seinen Truppen im Juni 1918 noch an der letzten großen österreichisch-ungarischen Offensive gegen Italien teil. Nachdem einige Truppenteile den Piave übersetzen konnten, musste man sich dennoch wieder in die Ausgangsstellungen zurückziehen.

Am 1. Jänner 1919 wurde Generaloberst Freiherr von Wurm pensioniert und starb 1921 in Wien.

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Manfried Rauchensteiner: Der Tod des Doppeladlers. Sonderausgabe. Verlag Styria, Graz, Wien, Köln 1997. ISBN 3-222-12454-X, S. 580.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wenzel Freiherr von Wurm — (* 27. Februar 1859 in Karolinenthal, heute als Karlín ein Stadtteil von Prag; † 21. März 1921 in Wien) war ein General der österreichisch ungarischen Armee. Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 2.1 …   Deutsch Wikipedia

  • Wurm — steht für: Wurm bzw. Würmer als Angehörige verschiedener wirbelloser Tiergruppen speziell den Erreger einer Wurmerkrankung Wurm oder Vermis, einen Teil des Kleinhirns Wurm (Fluss), einen Fluss in der Region Aachen in Nordrhein Westfalen,… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Bergwerken in Deutschland — Die Liste von Bergwerken in Deutschland erfasst fördernde und stillgelegte Bergbau Betriebe in Deutschland. Inhaltsverzeichnis 1 Baden Württemberg 2 Bayern 3 Brandenburg 4 Bremen und Hamburg …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Bildhauern — Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A Aaltonen, Wäinö (1894–1966) Abakanowicz …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Persönlichkeiten der Stadt Wiesbaden — Diese Liste enthält in Wiesbaden geborene Persönlichkeiten sowie solche, die in Wiesbaden ihren Wirkungskreis hatten, ohne dort geboren zu sein. Beide Abschnitte sind jeweils chronologisch nach dem Geburtsjahr sortiert. Die Liste erhebt keinen… …   Deutsch Wikipedia

  • Guido Novak von Arienti — Guido Novak, seit 1910 von Arienti, seit 1917 Freiherr (* 21. Jänner 1859 in Mailand; † 15. August 1928 in Wien) war ein Heeresoffizier der k.u.k. Armee und zuletzt im Range eines Feldmarschallleutnants. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Jugend,… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Wu — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter der Stadt Nürnberg — Die folgende Liste enthält bedeutende in Nürnberg geborene Persönlichkeiten, unabhängig von ihrem späteren Wirkungskreis, sowie Personen die in Nürnberg gewirkt haben. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Dürer Denkmal auf dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Söhne und Töchter der Stadt Nürnberg — Die folgende Liste enthält bedeutende in Nürnberg geborene Persönlichkeiten, unabhängig von ihrem späteren Wirkungskreis, sowie Personen die in Nürnberg gewirkt haben. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Dürer Denkmal auf dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Persönlichkeiten der Stadt Nürnberg — Die folgende Liste enthält Wikipedia relevante in Nürnberg geborene Persönlichkeiten, unabhängig von ihrem späteren Wirkungskreis, sowie Personen, die in Nürnberg gewirkt haben. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Dürer Denkmal… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”