Wolfgang Jäger (Politikwissenschaftler)

Wolfgang Jäger (Politikwissenschaftler)

Wolfgang Jäger (* 24. August 1940 in Niedereschach) ist ein deutscher Professor für Politikwissenschaft und war von 1995 bis 2008 Rektor der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Wolfgang Jäger studierte von 1960 bis 1966 die Fächer Politikwissenschaft, Geschichte und Latein an den Universitäten Freiburg, München und an der London School of Economics and Political Science. Dabei war er Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. 1969 schloss er sein Studium mit der Promotion ab.

Jäger habilitierte sich 1973 mit der Arbeit Öffentlichkeit, Parlamentarismus und Parteienstaat. Zur Kritik an einem deutschen Demokratieverständnis. 1974 erhielt er eine Professur für Wissenschaftliche Politik an der Universität Freiburg. Weiterhin erhielt Jäger Rufe an die Universitäten Köln, Tübingen und Mainz, die er ablehnte.

Von 1982 bis 1986 war Jäger in Freiburg Vorsitzender des Großen Senats der Universität, von 1987 bis 1989 Prorektor unter dem Rektor Christoph Rüchardt. Von 1995 bis 2008 stand er als Rektor an der Spitze der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Dieses Amt übergab er am 1. April 2008 an seinen Nachfolger Andreas Voßkuhle.[1]

Jäger ist Mitglied des Staatsgerichtshofes für das Land Baden-Württemberg. Er ist Mitglied in Herausgebergremien und Beiräten verschiedener wissenschaftlicher Zeitschriften. Zudem ist er Vorsitzender der Gründungskommission der International University of Cooperative Education Freiburg.

Ehrungen

1999 erhielt Jäger die Ehrendoktorwürde der Universität Iași in Rumänien. Im Jahre 2000 wurde Jäger der Orden zum Chevalier dans l’Ordre des Palmes Académiques verliehen. Im selben Jahr erhielt er die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg. 2001 wurde er zum Ehrensenator der Semmelweis-Universität Budapest ernannt. Ein Jahr später wurde Jäger der Ehrenpreis des Prix Bartholdi durch die Georg H. Endress Stiftung verliehen. 2002 erhielt Jäger die Ehrendoktorwürde der Universität Montreal. 2004 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Iași ernannt. Seit 2005 ist Jäger Ehrenrektor der Medizinisch-Pharmazeutische Universität Iași. Im Jahr 2008 erhielt Jäger die Ehrendoktorwürde der Universität Buenos Aires. Ebenfalls 2008 verlieh ihm Papst Benedikt XVI. den Gregoriusorden. 2009 erhielt er das Bundesverdienstkreuz I. Klasse. Seit dem 30. November 2010 ist Jäger Ehrenbürger der Stadt Freiburg im Breisgau.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Republik im Wandel (1969–1982). 2 Bände. 1986 und 1987 (zusammen mit K. D. Bracher und Werner Link). [= Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Hrsg. v. Karl Dietrich Bracher/Theodor Eschenburg/Joachim Fest u. Eberhardt Jäckel, Band 5.1 und 5.2]
  • Fernsehen und Demokratie. Scheinplebiszitäre Tendenzen und Repräsentation in den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland. München 1992.
  • Wer regiert die Deutschen? Innenansichten der Parteiendemokratie. Zürich 1994.
  • Die Überwindung der Teilung. Der innerdeutsche Prozess der Vereinigung 1989/90. Stuttgart 1998.
  • Regierungssystem der USA. Ein Lehr- und Handbuch. 3. überarb. & erweit. Auflage, München/Wien 2007 (zusammen mit Christoph M. Haas und Wolfgang Welz).

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung der Universität Freiburg über die Amtsübergabe

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Manfred Löwisch Rektor der Universität Freiburg
1995-2008
Andreas Voßkuhle

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