- Zeche Hermann (Selm)
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Zeche Hermann
Hof der Zeche Hermann 2005Abbau von Steinkohle Beschäftigte ca. 4000 Betriebsbeginn 1909 Betriebsende 1926 Geografische Lage Koordinaten 51° 41′ 19″ N, 7° 28′ 45″ O51.688637.47929Koordinaten: 51° 41′ 19″ N, 7° 28′ 45″ O Lage Zeche HermannStandort Selm-Beifang Gemeinde Selm Kreis Unna Bundesland Nordrhein-Westfalen Staat Deutschland Revier Ruhrrevier Die Zeche Hermann war ein Steinkohlenbergwerk in Selm-Beifang, Kreis Unna.
Bergwerksgeschichte
Nachdem 1906 bei Probebohrungen in einer Tiefe von 1200 Metern erhebliche Kohlevorkommen gefunden wurden, wurde am 13. Dezember 1906 in Selm-Beifang mit dem Bau einer Schachtanlage begonnen. Das Abteufen der ersten beiden Schächte begann am 1. Februar 1907. Es wurden auch umfangreiche Lehmvorkommen gefunden, sodass eine Ziegelei errichtet wurde.
1909 erreichten die Schächte eine Teufe von 954 Metern, und die Kohleförderung begann. Im August 1909 wurde die erste Kohle gefördert. Im Oktober 1910 wurde nicht nur der eigene Bedarf gedeckt; es wurden sogar Kohlen verkauft. Seit dem Winter 1908 besaß die Zeche eine eigene Ringofenziegelei.
Bis 1910 wurde in der Nähe der Schachtanlage auch eine umfangreiche Arbeitersiedlung gebaut, die sogenannte Hermann-Siedlung. Es wurde eine der Zeche zugeordnete Kokerei errichtet, die aber durch den Ersten Weltkrieg unwirtschaftlich arbeitete. In der Kriegszeit wurden auch Frauen untertage beschäftigt.
Nach dem Krieg verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Zeche. Am 26. Mai 1926 wurde die Schließung der Anlage beantragt und eingeleitet. Noch im selben Jahr begann der teilweise Abriss der Anlagengebäude. Mit der Stilllegung verloren über 4.000 Menschen ihren Arbeitsplatz. Als Folge dessen war Selm bis 1956 eine sogenannte „Notstandsgemeinde“. Viele Bergleute aus Selm-Beifang kamen in umliegenden Zechen (Zeche Minister Achenbach, Zeche Victoria usw.) unter. Dadurch, dass die Züge, die die Bergleute nach Hause bringen sollten, nur am Bahnhof Selm hielten, wurde der Bahnhof Selm-Beifang errichtet.
Die Zeche Hermann war zur damaligen Zeit die tiefste Förderanlage des Ruhrgebiets mit den schwierigsten Betriebs- und Abbauverhältnissen. Ihre dritte Sohle war 1050 m tief. Die Grube war sehr heiß und feucht. Darum arbeitete ihre Belegschaft in einer verkürzten Arbeitszeit von sechs Stunden je Schicht. Die Förderleistung je Mann und Schicht war nicht so groß. Daher war eine Rentabilität der Zeche nicht zu erzielen.
Literatur
- Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. 6. erweiterte und aktualisierte Auflage, Verlag Karl Robert Langewiesche, Nachfolger Hans Köster KG, Königstein i. Taunus, 2006, ISBN 3784569943
- Heimatverein Selm: Heimatbuch Selm 858–1958, A. Lonnemann, Selm, ohne ISBN
Weblinks
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