ČSD-Baureihe M 220.1

ČSD-Baureihe M 220.1
ČSD-Baureihe M 220.1
Nummerierung: M 220.101–105
Anzahl: 5
Hersteller: Severočeská Vagónka Česká Lípa
Baujahr(e): 1926
Ausmusterung: vor 1945
Achsformel: (1A)' (A1)'
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 18.270 mm
Drehzapfenabstand: 12.670 mm
Drehgestellachsstand: 2.500 mm
Dienstmasse: 42 t
Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
Installierte Leistung: 112,5 kW
Treibraddurchmesser: 880 mm
Motorentyp: DWK
Motorbauart: 6-Zylinder-Ottomotor
Leistungsübertragung: mechanisch
Sitzplätze: 16 (2. Klasse)
62 (3. Klasse)
Klassen: 2. / 3.

Die Fahrzeuge der ČSD-Baureihe M 220.1 waren vierachsige benzolmechanische Triebwagen für den Lokalbahnverkehr der einstigen Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD). Sie zählten zu den ersten Typen von Motortriebwagen der ČSD.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Einsatz

Die Triebwagen wurden 1926 von der Waggonfabrik Böhmisch Leipa (Severočeská Vagónka Česká Lípa) in fünf Exemplaren gebaut. Es kann behauptet werden, daß sie zu den ersten Motortriebwagen auf dem Gebiet der ČSD gehörten.

Die Wagen 03 und 04 kamen auf der Lokalbahn Častolowitz–Reichenau an der Kněžna–Solnitz in Ostböhmen zum Einsatz. Sie ersetzten dort im Personenverkehr vollkommen den Dampfbetrieb auf der Trasse, der bisher in gemischten Zügen mit Gütertransport durchgeführt wurde. Mit dem Einsatz der Triebwagen wurde die Höchstgeschwindigkeit der Trasse von 25 auf 40 km/h erhöht. 1932 wurden sie durch die M 120.423 und 424 ersetzt und daraufhin nach Hradec Králové abgegeben.[1] Dort schieden die Fahrzeuge in den Jahren 1936 bis 1938 aus.[2]

Die Wagen 01, 02 und 05 liefen als Eilzug auf der Strecke Reichenberg–Gablonz–Tannwald (Liberec–Jablonec–Tanvald) zur Verstärkung in den Verkehrsspitzen der Wanderzeit. Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 kamen diese Fahrzeuge zur Deutschen Reichsbahn. Sie erhielten dort die Betriebsnummern 136 410 bis 136 412.

Alle fünf Fahrzeuge wurden vor 1945 ausgemustert. In Čelákovice ist der Wagenkasten von dem M 220.104 bis in unsere heutigen Tage erhalten geblieben. Er gehört zur Sammlung des NTM.[3]

Technische Merkmale

Die Fahrzeuge wurden von einem 6-Zylinder-Reihen-Benzinmotor von DWK angetrieben. Die Leistungsübertragung erfolgte mechanisch über ein Getriebe. Bei einer Leistung von 112,5 kW erreichten die Triebwagen eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Das Fahrwerk bestand aus zwei zweiachsigen Drehgestellen.

In den Triebwagen fanden zur Anlieferung 16 Personen in der 2. und 62 Passagiere in der 3. Klasse Platz. Später wurde das Abteil 2.Klasse in 3.Klasse Raucher umgewandelt. Bei den Fahrzeugen wurde als besonders nachteilig der Benzingeruch im Abteil der Reisenden empfunden.

Siehe auch

Literatur

  • Andreas Knipping, Ingo Hütter, Hansjürgen Wenzel: Lokomotiven „Heim ins Reich“, EK-Verlag, Freiburg 2009; ISBN 978-3-88255-131-0
  • "110 Let Častolowitz-Reichenau", SAXI-Verlag,2003

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 110 let Častolowitz-Reichenau S. 48
  2. Webseite zu den Triebwagen der Reihe M 220.1
  3. Webseite über den vorhandenen Wagenkasten des M 220.104 auf k-report

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