- Cochenillerot A
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Strukturformel Allgemeines Name Cochenillerot A Andere Namen Summenformel C20H11N2Na3O10S3 CAS-Nummer 2611-82-7 PubChem 9570119 Kurzbeschreibung leuchtend scharlachroter, lichtechter, hitze-, alkali- und säurebeständiger Azofarbstoff[1]
Eigenschaften Molare Masse 604,48 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Löslichkeit Sicherheitshinweise EU-Gefahrstoffkennzeichnung [2] keine Gefahrensymbole R- und S-Sätze R: keine R-Sätze S: keine S-Sätze LD50 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Cochenillerot A ist ein roter, wasserlöslicher, synthetischer Azofarbstoff, der als Lebensmittelfarbstoff (E 124) Verwendung findet. Er ist ein Surrogat für echte Koschenille und besitzt strukturelle Ähnlichkeit mit Amaranth (E 123).
Inhaltsverzeichnis
Eigenschaften
Cochenillerot ist eine leuchtend scharlachroter, lichtechter, hitze-, alkali- und säurebeständiger Azofarbstoff, welcher gut löslich in Wasser ist. Er ist stabil gegen Fruchtsäuren. Sein ADI-Wert beträgt 0–4 mg/kg.
Verwendung
Cochenillerot wird für spanische Chorizo-Wurst, Lachsersatz, Getränke, Brausen, Süßwaren, Fruchtgelees, in Konfitüren und Marmeladen (bis max. 100 mg/kg), in Käseüberzügen und als Farblack für Dragees verwendet. Auch künstliches Blut in Film- und Theaterproduktionen enthält diesen Farbstoff.
Weitere Produkte, in denen traditionell Cochenillerot enthalten war oder noch ist:
- Trinkjoghurt Erdbeer
- Schaumwaffeln
- Fruchtgummis („Gummibärchen“)
- „Englischer Früchtekuchen“ (Fassbender)
- Chlorhexamed Fluid Mundspüllösung aus der Apotheke
- Halstabletten
- Seelachsschnitzel (Lachsersatz)
- Medikamente wie ACE-Hemmer
- Hautdesinfektionsmittel, Nachgefärbt (wird häufig zur Desinfektion vor Operationen verwendet)
- Cocktailkirschen
- Götterspeise
- Aperol
Bio-Produkte werden meist statt mit Cochenillerot A mit Aroniasaftkonzentrat gefärbt.
Gesundheitliche Aspekte
In einigen Ländern wie USA, Norwegen und Finnland wird Cochenillerot zu den Karzinogenen gezählt und ist derzeit auf der Verbotsliste der U.S. Food and Drug Administration (FDA).
Aufgrund der chemischen Struktur (Azofarbstoff) besteht der Verdacht auf Auslösung von Pseudoallergien, besonders bei Personen, die empfindlich auf Aspirin oder Benzoesäure/Natriumbenzoat (E 210 bzw. E 211) reagieren. Es wird vermutet, dass Cochenillerot an der Auslösung von Neurodermitis und Asthma bronchiale beteiligt sein könnte.
Rechtliche Situation
Seit dem 20. Juli 2010 müssen Lebensmittel, die den Azofarbstoff enthalten, in der Europäischen Union mit dem gesonderten Warnhinweis „Kann Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen“ gekennzeichnet werden.[4]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Elisabeth Schwab: Cochenillerot A. In: Thieme Chemistry (Hrsg.): RÖMPP Online - Version 3.5. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart November 2004.
- ↑ a b Datenblatt Ponceau 4R bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 16. Juni 2011.
- ↑ Cochenillerot A bei ChemIDplus.
- ↑ Reinhard Wolff: Knallbunt ist ungesund. In: Die Tageszeitung. 19. Juli 2010, S. 9 (online).
Weblinks
- Zusatzstoffe-Online.de: Cochenillerot A
- Zusatzstoffdatenbank - Übersicht über 300 zugelassenene Lebensmittelzusatzstoffe
Kategorien:- Azoverbindung
- Sulfonat
- Naphthalin
- Natriumverbindung
- Phenol
- Lebensmittelfarbstoff
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