- DRG E 16 101
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E 16.5 Nummerierung: E 16 101 Anzahl: 1 Hersteller: SSW, Borsig Baujahr(e): 1928 Ausmusterung: 1958 Achsformel: 1'Do1' Länge über Puffer: 16.960 mm Dienstmasse: 106,6 t Radsatzfahrmasse: 19,2 t Höchstgeschwindigkeit: 110 / 120 km/h Stundenleistung: 2.800 kW Dauerleistung: 2.300 kW Anfahrzugkraft: 205 kN Leistungskennziffer: 26,3 kW/t Treibraddurchmesser: 1.400 mm Laufraddurchmesser: 1.000 mm Stromsystem: 15 kV, 16 2/3 Hz Anzahl der Fahrmotoren: 4 Antrieb: Tatzlagerantrieb Im Jahre 1924 wurden von der damaligen Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft insgesamt 5 Elektrolokomotiven mit Einzelachsantrieb bestellt, die dann 1927/28 ausgeliefert wurden. Im Gegensatz zu diesen Loks waren in Typenplan für elektrische Einheitslokomotiven bisher eher traditionelle Lokomotiven mit Stangenantrieb vorgesehen. Da bei anderen Bahnen aber schon gute Erfahrungen mit modernen Lokomotiven mit Einzelachsantrieb gemacht wurden, wollte die DRG mit diesen für den Schnellzugdienst vorgesehenen Loks den Anschluss an diese Entwicklung halten. Während diese Loks unter den Bezeichnungen E 18 01 (Achsfolge (1' Bo)(Bo 1'), später E 15 01), E 16 101 (1' Do 1'), E 21 01, E 21 02 (2' Do 1') und E 21 51 (2' Do 1') Einzelgänger blieben, entstanden hieraus die Baureihen E 17 und E 04 in größeren Stückzahlen.
Alle Lokomotiven verfügten über 4 einzeln angetriebene Achsen in unterschiedlichen Fahrwerkskonstruktionen und eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h.
Inhaltsverzeichnis
Technik
Die zweite Versuchslok von Borsig und SSW sollte als Einrahmenlokomotive der Achsfolge 1' Do 1' entstehen. Unterschiede im geforderten Leistungskatalog gab es nicht. Die Maschine wurde 1928 als E 16 101 in Dienst gestellt. Zur Unterscheidung von der E 16.1 verwendete man für sie die Baureihenbezeichnung E 16.5.
Die vier Treibachsen waren starr, aber seitenverschiebbar im Hauptrahmen gelagert. Mit 6.100 mm war der feste Achsstand relativ groß. Die Laufachsen waren als Bisselachsen ausgeführt. Der Lokomotivkasten entsprach dem der E 15 01. Zusammen mit den fest angebauten Vorbauten ruhte er auf dem Hauptrahmen. Die Laufruhe des Fahrzeugs war durch den starren Aufbau in der Geraden wesentlich besser als die der Drehgestellok. Durch den großen festen Achsstand und die ungenügende Führung durch die Laufachsen lief sie aber bei schneller Fahrt im Gleisbogen unruhig.
Einsatz
Auch diese Lok wurde ab 1929 zunächst vom Bw Leipzig West eingesetzt, jedoch mit deutlich schlechteren Erfahrungen, als bei der E 18 01. Insbesondere konnten die Laufprobleme auch durch eine Nachbesserung durch Borsig nicht entscheidend gelöst werden. Eine weitere Parallele ist der Umzug nach Breslau, wo sich die Nachteile erwartungsgemäß noch deutlicher herausstellten. Dennoch erhöhte die Reichsbahn 1934 die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 120 km/h, um entsprechend schnelle Reisezüge ziehen zu können. Durch die späte Fertigstellung konnte sie zwar den eigentlichen Bestellauftrag nicht mehr beeinflussen, die Erfahrungen wurden aber für die E 05 genutzt. Auch sie kehrte 1934 nach Leipzig zurück, wo sie bis Kriegsende, zuletzt nicht mehr einsatzbereit, verblieb. Die Lok gelangte 1946 mit dem Reparationsgut in die UdSSR, kehrte 1952/53 zur DR zurück und befand sich bis 1957 im Schadpark. Danach wurde sie bis 1958 hergerichtet, um ab September als Anschauungsobjekt auf dem Gelände der Hochschule für Verkehrswesen "Friedrich List" in Dresden ausgestellt zu werden. Zu diesem Zeitpunkt wurde sie auch aus dem Bestand der DR gestrichen. Im Herbst 1972 (nach anderen Quellen schon im September 1969) wurde sie jedoch an Ort und Stelle zerlegt, nachdem der Lehrstuhl "Elektrische Bahnen" geschlossen worden war.
Literatur
- Horst J. Obermayer: Taschenbuch Deutsche Elektrolokomotiven. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1970; ISBN 3-440-03754-1
- Bäzold / Fiebig, "Eisenbahn-Fahrzeug-Archiv 4, Elektrische Lokomotiven deutscher Eisenbahnen", Alba- Verlag, Düsseldorf/ Transpress Verlag, Berlin, 1984; ISBN 3-87-094-106-5
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