- Decameron (Film)
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Filmdaten Deutscher Titel Decameron Originaltitel Il Decameron Produktionsland Italien Originalsprache Italienisch Erscheinungsjahr 1970 Länge 112 Minuten Altersfreigabe FSK 16 Stab Regie Pier Paolo Pasolini Drehbuch Pier Paolo Pasolini Produktion Alberto Grimaldi Musik Ennio Morricone
Pier Paolo PasoliniKamera Tonino Delli Colli Schnitt Nino Baragli
Tatiana Casini MorigiBesetzung - Franco Citti: Ser Ciappelletto
- Ninetto Davoli: Andreuccio da Perugia
- Jovan Jovanović: Rustico
- Angela Luce: Peronella
- Pier Paolo Pasolini: Giottos Schüler
- Giuseppe Zigaina: Beichtvater
- Vincenzo Amato: Masetto da Lamporecchio
- Guido Alberti: ein reicher Händler
- Giacomo Rizzo: Padre Superiore
- Monique van Vooren
- Elisabetta Genovese: Caterina
- Silvana Mangano: Madonna
Decameron ist ein Film des Italienischen Regisseurs Pier Paolo Pasolini aus dem Jahr 1970. Der Film ist eine Adaption von neun Geschichten aus der Novellensammlung Decamerone von Giovanni Boccaccio.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Pasolini hat das Werk Boccaccios auseinandergenommen und präsentiert es in zwei Episodenblöcken, abwechselnd tragisch oder grotesk. Zusammengehalten werden die Episoden von zwei zueinander komplementären Handlungssträngen: Der erste besteht aus Ser Ciappelletto (Franco Citti), einem gefühllosen und todkranken Sünder, der seinem Beichtvater eine letzte Posse vorspielt, indem er sich als Heiliger ausgibt. Der zweite ist ein norditalienischer Künstler und Giotto-Schüler (von Pasolini dargestellt), der nach Neapel gekommen ist, um die Wände der Kirche der Heiligen Chiara mit Fresken zu bemalen.
Um diese beiden Figuren herum - die eine leidenschaftlich den Dingen des Lebens verhaftet, die andere den Ansprüchen der Kunst geweiht - werden die anderen sieben Geschichten erzählt: Der schlaue Masetto, der sich für taubstumm ausgibt und so als Gärtner in ein Nonnenkloster aufgenommen wird, um sich mit jeder der Nonnen an einem verborgenen Ort zu vereinigen; der naive Andreuccio, der nach Neapel gekommen ist, um Pferde zu kaufen, und der von einem Betrug zum anderen übergeht, indem er sich zuerst ausrauben lässt und dann seinerseits zwei frevelhafte Diebe ausraubt; die jungen Caterina und Riccardo, welchen es den Verwandten zum Trotz gelingt, eine Liebesnacht auf der Terrasse zu verbringen oder Petronella, die den Ehemann in einen großen Tonkrug lockt, um sich dem Liebhaber hingeben zu können.
Hintergrund
Im Film wird viel über das Leben und den Sex gelacht. Beim Lachen passiert es manchmal, dass man dem Tod begegnet. Alle Figuren sind von dem Verlangen getrieben, ihre Lebensumstände zu verbessern und ihre Wünsche zu erfüllen. Dabei kommen sowohl schlaue und naive Gestalten als auch Heilige und Sünder vor.
Pasolini und seinem Film wurde oft Pornografie vorgeworfen. Der Regisseur hingegen wollte in diesem und den beiden folgenden Filmen seiner Trilogie des Lebens Sexualität nicht nur andeutungsweise zeigen, sondern zum zentralen dramaturgischen Moment der Inszenierung werden lassen.
Kritiken
„Nach der stilisierten, mythisch-allegorischen "Medea" wendet sich Pasolini der volksnahen Verklärung menschlicher Geschlechtlichkeit und Sinnenfreude zu, die Macht der einfachen Leute und der "archaischen, düsteren, vitalen Gewalt ihrer sexuellen Organe" beschwörend. Ein in seinem oft naiv wirkenden Lebensoptimismus nicht sonderlich überzeugender Konsumfilm des italienischen Regisseurs.“
– Lexikon des internationalen Films[1]
Auszeichnungen
Der Film war 1971 bei den Internationalen Filmfestspielen 1971 in Berlin im Wettbewerb um den Goldenen Bären. Für seine Regieleistung wurde Pasolini mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet und erhielt einen Silbernen Bären.
Weblinks
- Decameron in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
Filme unter der Regie von Pier Paolo PasoliniAccattone – Wer nie sein Brot mit Tränen aß | Mamma Roma | Der Weichkäse (Episode aus Rogopag) | Der Zorn | Gastmahl der Liebe | Ortsbesichtigungen in Palästina | Das 1. Evangelium – Matthäus | Große Vögel, kleine Vögel | Die Erde vom Mond gesehen (Episode aus Hexen von heute) | Was sind die Wolken (Episode aus Laune auf italienisch) | Edipo Re – Bett der Gewalt | Notizen für einen Film über Indien | Teorema – Geometrie der Liebe | Die Geschichte einer Papierblume (Episode aus Liebe und Zorn) | Der Schweinestall | Notizen zu einer afrikanischen Orestie | Medea | Decameron | Pasolinis tolldreiste Geschichten | Erotische Geschichten aus 1001 Nacht | Die Mauern von Sana’a | Die 120 Tage von Sodom
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