- Adenosin
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Strukturformel Allgemeines Freiname Adenosin Andere Namen - (2R,3R,4S,5R)-2-(6-Aminopurin-9-yl)- 5-(hydroxymethyl)oxolan-3,4-diol
- Ado
- 6-Aminopurin-9β-D-ribofuranosid
Summenformel C10H13N5O4 CAS-Nummer 58-61-7 PubChem 60961 ATC-Code C01EB10
DrugBank APRD00132 Kurzbeschreibung farb- und geruchloser Feststoff[1]
Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Verschreibungspflichtig: Ja Eigenschaften Molare Masse 267,24 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Dichte 0,31 g·cm−3[2]
Schmelzpunkt Löslichkeit Sicherheitshinweise Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln EU-Gefahrstoffkennzeichnung [2] keine Gefahrensymbole R- und S-Sätze R: keine R-Sätze S: keine S-Sätze LD50 > 20 g·kg−1 (Maus, oral)[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Adenosin (Ado) ist eine natürlich vorkommende, farb- und geruchlose chemische Verbindung, die sich wenig in kaltem Wasser und Ethanol, gut dagegen in heißem Wasser löst. Das Nukleosid Adenosin besteht aus der Nukleinbase Adenin und dem Zucker β-D-Ribose. Adenosin ist Bestandteil der energiereichen Verbindungen ATP, ADP, AMP, der Ribonukleinsäure (RNA), verschiedenen Cofaktoren (z. B. Coenzym A, NADPH, NADH) und auch in einem Neuromodulator.
Inhaltsverzeichnis
Wirkung
Adenosin blockiert die Ausschüttung von allen belebenden und aktivierenden Neurotransmittern wie zum Beispiel Dopamin, Acetylcholin oder Noradrenalin. Dies bewirkt eine Dilatation (Weitung der Blutgefäße), wodurch der Blutdruck sinkt. Adenosin verringert außerdem die Herzfrequenz und verlängert die Überleitungszeit im AV-Knoten. Dies geschieht durch die Aktivierung eines Gi-modulierten Kaliumkanals über A1-Adenosinrezeptoren.
Adenosin triggert weiterhin das ventrolaterale präoptische Areal (VLPO) im Hypothalamus, das die Weck- sowie Wachzentren des Gehirns durch den Neurotransmitter GABA hemmt, und wirkt damit schlafinduzierend. Die Xanthine Coffein, Theobromin und Theophyllin sowie der künstliche Arzneistoff Istradefyllin wirken als Antagonisten verschiedener Adenosinrezeptoren. Durch teilweise Hemmung der Rezeptoren im VLPO ist auch deren schlafunterdrückender Effekt mitbegründet.[4][5]
Indikation
Adenosin ist zur Beendigung einer AV-Reentry-Tachykardie indiziert. Es blockiert die Erregungsüberleitung vom Vorhof zum Ventrikel, wodurch ein einige Sekunden dauernder Herzstillstand ausgelöst wird. Die physiologische Halbwertszeit (HWZ) von Adenosin liegt im Bereich von Sekunden. Mit Theophyllin existiert ein Antidot, was aufgrund dieser kurzen Halbwertszeit nur von akademischem Interesse ist.
Einzelnachweise
- ↑ Datenblatt Adenosin bei AlfaAesar, abgerufen am 7. Januar 2010 (JavaScript erforderlich).
- ↑ a b c d e Datenblatt Adenosin bei Carl Roth, abgerufen am 7. Januar 2010.
- ↑ a b Wissenschaft-Online-Lexika: Eintrag zu Adenosin im Lexikon der Chemie. Abgerufen am 7. Januar 2010.
- ↑ C. Cajochen: Schlafregulation. In: Somnologie – Schlafforschung und Schlafmedizin, Volume 13, Nummer 2, Juni 2009, S. 64–71; doi:10.1007/s11818-009-0423-7.
- ↑ Wolfgang Hauber: Adenosin: ein Purinnukleosid mit neuromodulatorischen Wirkungen. (PDF, 212 KB) Neuroforum 3/02, S. 228–234.
Handelspräparate
Adenoscan (D), Adrekar (D), Krenosin (CH), Generika (D, A)
ViaSpan Organkonservierungslösung (A), Vita-Gerin "Geistlich" (A)
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