Devínska Nová Ves

Devínska Nová Ves
Devínska Nová Ves
Wappen Karte
Wappen fehlt Devínska Nová Ves in der Slowakei
Basisdaten
Kraj: Bratislavský kraj
Okres: Bratislava IV
Region: Bratislava
Fläche: 24,217 km²
Einwohner: 16.227 (31. Dez. 2010)
Bevölkerungsdichte: 670,07 Einwohner je km²
Höhe: 128 m n.m.
Postleitzahl: 841 XX
Telefonvorwahl: 0 2
Geographische Lage: 48° 13′ N, 16° 58′ O48.20944444444416.972777777778128Koordinaten: 48° 12′ 34″ N, 16° 58′ 22″ O
Kfz-Kennzeichen: BA, BL
Gemeindekennziffer: 529371
Struktur
Gemeindeart: Stadtteil
Verwaltung (Stand: Januar 2011)
Bürgermeister: Milan Jambor
Adresse: Miestny úrad Bratislava-Devínska Nová Ves
Novoveská 6
84107 Bratislava
Webpräsenz: www.devinskanovaves.sk
Gemeindeinformation
auf portal.gov.sk
Statistikinformation
auf statistics.sk

Devínska Nová Ves (deutsch Theben-Neudorf, ungarisch Dévényújfalu, kroatisch [Devinske] Novo Selo) ist ein Stadtteil im Nordwesten Bratislavas (Pressburgs) an der March unmittelbar an der Grenze zu Österreich und nördlich des Thebener Kogels (slowakisch Devínska Kobyla) gelegen.

Blick auf den Stadtteil

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung und Geschichte

Der Ort ist eine bedeutende paläoanthropologische Fundstätte. So kamen im Gebiet des heutigen Bratislava 1957 in diesem Stadtteil 7 Skelette des Primaten (Epi)Pliopithecus vindobonensis zum Vorschein. Diese wurden auf ein Alter von 25 bis 15 Millionen Jahren datiert. Jüngeren Datums (14–10 Mio. Jahre vor heute) sind die Zahnfunde eines Griphopithecus suessi (früher als Dryopithecus darwini oder Sivapithecus darwini bezeichnet), welche im gleichen Gebiet schon im Jahre 1902 entdeckt worden waren.

Arbeitswerkezeuge des Neandertalers aus der Altsteinzeit wurden hier entdeckt, außerdem gab es hier nachgewiesene Siedlungen im Neolithikum, Äneolithikum, in der Bronzezeit, Hallstattzeit, La-Tène-Zeit, römischen Zeit, eine von mehreren Siedlungen/Wallburgen umgebene großmährische Wallburg und frühe slowakische Siedlungen. Zudem wurden Grabstätten aus der Jungbronzezeit, Völkerwanderungszeit, eine riesige slawisch-awarische und awarische Grabstätte aus dem 7. Jahrhundert (sie ist u. a. für die Beschreibung der Verhältnisse zu Beginn des Reichs des Samo wichtig) und eine großmährische Grabstätte entdeckt.

Der Ort hieß zunächst einfach nur Neudorf (mit Entsprechungen im Slowakischen und Ungarischen) und wurde in dieser Form 1451 (nach anderen Quellen erst 1553) zum ersten Mal erwähnt. Er war der Burg Theben tributpflichtig.

In den 30er Jahren des 16. Jahrhunderts siedelten sich hier vor den Türken Zuflucht suchende Kroaten an und waren lange Zeit die Hauptbevölkerung des Dorfes. Seit dem 16. Jahrhundert hieß die Gemeinde Kroatisch-Neudorf (mit Entsprechungen im Slowakischen und Ungarischen). Obwohl der offizielle Name bereits im 18. Jahrhundert Nowa Wass / Dévén-Uj-Falu / Theeben-Neudorf lautete, blieb der Anteil der kroatischstämmiger Einwohner hoch. Sie waren vor allem in der Landwirtschaft tätig. 1910 gab es im Ort 2.817 Einwohner, von denen 1.164 kroatisch, 917 slowakisch, 365 ungarisch und 201 deutsch als ihre Mutter- bzw. am häufigsten verwendete Sprache angaben.

Seit dem 1. Januar 1972 gehört die bis dahin selbstständige Gemeinde als Stadtteil zur Stadt Bratislava (Pressburg). Heute befindet sich hier die für die slowakische Wirtschaft äußerst wichtige Volkswagen-Fabrik.

Amoklauf am 30. August 2010

Siehe Hauptartikel Amoklauf in Devínska Nová Ves

Verkehr

Im Bahnhof des Ortes mündet die aus Marchegg in Österreich kommende Bahnverbindung aus Wien (Marchegger Ostbahn mit Brücke über die March) nach Bratislava in die aus dem Norden kommende Hauptstrecke von Prag nach Bratislava. Bis Ende 2007 war der Bahnhof daher Grenzstation Richtung Österreich; seither bestehen hier keine Grenzkontrollen mehr.

Stadtteilgliederung

Der Stadtteil gliedert sich in folgende Viertel:

  • Devínske Jazero (deutsch Thebensee)
  • Kostolné
  • Podhorské
  • Paulinské
  • Sídlisko Stred
  • Vápenka

Weblinks

 Commons: Devínska Nová Ves – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise



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