- Marchegg
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Marchegg Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Niederösterreich Politischer Bezirk: Gänserndorf Kfz-Kennzeichen: GF Fläche: 45,52 km² Koordinaten: 48° 17′ N, 16° 54′ O48.27694444444416.906944444444143Koordinaten: 48° 16′ 37″ N, 16° 54′ 25″ O Höhe: 143 m ü. A. Einwohner: 2.944 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 64,67 Einw. pro km² Postleitzahl: 2293 Vorwahl: 02285 Gemeindekennziffer: 3 08 35 NUTS-Region AT126 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptplatz 30
2293 MarcheggWebsite: Politik Bürgermeister: Gernot Haupt (ÖVP) Gemeinderat: (2010)
(21 Mitglieder)Lage der Stadt Marchegg im Bezirk Gänserndorf
Rathaus von Marchegg(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Marchegg ist eine als Storchenstadt bekannte Stadtgemeinde mit 2944 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Gänserndorf in Niederösterreich.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Marchegg gehört formal zum Weinviertel, einem der vier Landesteile Niederösterreichs. Die Fläche der Stadtgemeinde Marchegg umfasst 45,52 km². 15,47 % der Fläche sind bewaldet.
Die Stadt liegt an der March, die die Grenze zur Slowakei bildet, und somit am Ostrand des Marchfeldes. In die Slowakei führt eine Bahnbrücke der Ostbahn (Marchegger Ast). Eine Straßenbrücke besteht derzeit nicht, ist aber in Planung. Weiters ist eine kombinierte Fahrrad-Fußgängerbrücke über die March in Vorbereitung. Die weiten Marchauen, bei Hochwasser überschwemmt, sind wegen ihrer Flora und Fauna geschützt.
Katastralgemeinden sind: Breitensee und Marchegg, wozu auch die Siedlung Marchegg Bahnhof gehört, die um den nicht im engeren Stadtbereich gebauten Bahnhof entstanden ist.
Nachbargemeinden:
Weiden an der March Vysoká pri Morave Zohor Lassee Stupava Engelhartstetten (Groißenbrunn) Devínska Nová Ves Geschichte
Die Stadt und das Schloss Marchegg wurde 1268 von König Přemysl Ottokar II. von Böhmen, der damals in Österreich herrschte, als Bollwerk gegen die Ungarn erbaut. Es handelt sich um eine Gründungsstadt, die nach mittelelterlichen Planungsgrundsätzen mittels Achsenkreuz angelegt wurde. Bemerkenswert ist die Lage und Orientierung der Pfarrkirche, die mit der Geometrie der Stadt verknüpft ist. Das Langhaus wurde am Gründonnerstag und der Chor am Ostersonntag 1268 nach der aufgehenden Sonne orientiert.[1]
Österreich fungierte Anfang der 1970er Jahre als Transitland für auswandernde jüdische Sowjetbürger. Die Auswandererzüge erreichten Österreich an der Grenzstation Marchegg. Hier fand am 28. September 1973 der erste Terrorakt von Palästinensern in Österreich statt. Aus einem Zug mit jüdischen Emigranten wurden vier Geiseln (drei Emigranten und ein österreichischer Zollbeamter) entführt und zum Flughafen Wien gebracht. Nach Zusicherung der Bundesregierung zur Auflösung des Transitlagers in Schloss Schönau wurden die Terroristen am 29. September 1973 ausgeflogen. (Siehe: Geiselnahme in Marchegg)
Bevölkerungsentwicklung
Volkszählung Einwohner 2011 2.944 2001 2.850 1991 2.736 1981 2.641 1971 2.687 1934 3.634 1869 1.792 Quelle: Bevölkerungsentwicklung der Statistik Austria
In der Popreg-Datenbank wurden für das Jahr 2009 2.931 Einwohner ermittelt. Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 2850 Einwohner. Seit 1981 sind steigende Einwohnerzahlen zu verzeichnen.
Politik
Bürgermeister der Stadtgemeinde ist Gernot Haupt (ÖVP), Amtsleiter Alexander Redl.
Im Stadtgemeinderat besteht nach der Gemeinderatswahl 2010 bei insgesamt 21 Sitzen folgende Mandatsverteilung: ÖVP 12, SPÖ 8, FPÖ 1.
Sehenswürdigkeiten
Kulturdenkmäler
- Mittelalterliche Stadtmauer: Wienertor und Ungartor sind noch erhalten.
- Schloss Marchegg: im 13. Jahrhundert als Wasserburg erbaut, in der Barockzeit umgebaut und als Jagdschloss verwendet
- Pfarrkirche: Römisch-katholisch, im Mittelalter erbaut und im 18. und 19. Jahrhundert erweitert
- Priorat Maria Königin der Gemeinschaft vom heiligen Johannes: gegründet 1994
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in MarcheggNatura 2000-Gebiete
- Vogelschutzgebiet March-Thaya-Auen
- FFH-Gebiet March-Thaya-Auen[2]
Landschaftsschutzgebiete
- Landschaftsschutzgebiet Donau-March-Thaya-Auen
Naturschutzgebiete
- Naturschutzgebiet Untere Marchauen, zugleich WWF Naturreservat Marchegg des World Wide Fund for Nature (WWF Österreich) mit etwa 50 Weißstorch-Paaren, die auf Bäumen ihre Horste bauen.
- Naturschutzgebiet Kleiner Breitensee
Naturdenkmäler
- Pulverturm-Tümpelwiese[3]
Verkehr
Im Bahnhof, in dem bis Ende 2007 die dann abgeschaffte österreichische Grenzkontrolle stattfand, treffen, von Westen aus gesehen, zwei Bahnlinien zusammen: die Marchegger Ostbahn und die Bahnstrecke Gänserndorf–Marchegg. Nach Osten führt die Bahn nach Devínska Nová Ves
Wirtschaft
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 98, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 54. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 43,57 %, d.h. 1242 der 2850 Einwohner waren berufstätig. Die meisten von ihnen, 1204, übten ihre Erwerbstätigkeit in Marchegg aus. 2001 wurde der Ecoplus Wirtschaftspark Marchegg gegründet, der mit seinen 44 ha Fläche ein Angebot an Wirtschaftstreibende mit Bezug zur Slowakei darstellen soll.[4]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
- Werner Fasslabend (* 1944), österreichischer Jurist und Politiker (ÖVP), Bundesminister für Landesverteidigung a. D.
Literatur
- Maria Fasslabend, Wilhelm Fasslabend: Geschichte und Geschichten, Selbstverlag, Marchegg 1995
- Emil Mück, Raimund Temel: Die Geschichte von Marchegg, Selbstverlag der Gemeinde, Marchegg 2006, ISBN 978-3-200-00785-7
Galerie
Weblinks
Commons: Marchegg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Markeck in der Topographia Austriacarum (Matthäus Merian) – Quellen und VolltexteEinzelnachweise
- ↑ Erwin Reidinger: „Stadtplanung im hohen Mittelalter: Wiener Neustadt – Marchegg – Wien.“ In: „Europäische Städte im Mittelalter, Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte.“ Band 52, Wien 2010, S. 155-176, ISBN 978-3-7065-4856-4; Erwin Reidinger: „Marchegg – Ostersonntag 1268“. In: „Der Sternenbote, Österreichische astronomische Monatsschrift.“ 45.Jg., 551/2002-6, Wien 2006, ISSN 0039-1271
- ↑ Gebietsbeschreibung
- ↑ Pulverturm-Tümpelwiese vom Naturschutzbund Niederösterreich abgerufen am 15. MAi 2010
- ↑ Wirtschaftspark Marchegg
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