- Die Bounty
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Filmdaten Deutscher Titel Die Bounty Originaltitel The Bounty Produktionsland USA, GB Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1984 Länge Originallänge: 132 Minuten,
Deutschland: 102 MinutenAltersfreigabe FSK 12 Stab Regie Roger Donaldson Drehbuch Robert Bolt Produktion Bernard Williams Musik Vangelis Kamera Arthur Ibbetson Schnitt Tony Lawson Besetzung - Mel Gibson: Fletcher Christian
- Anthony Hopkins: Lt. William Bligh
- Tevaite Vernette: Prinzessin Mauatua
- Laurence Olivier: Admiral Hood
- Wi Kuki Kaa: König Tynah
- Edward Fox: Captain Greetham
- Daniel Day-Lewis: John Fryer
- Bernard Hill: William Cole
- Liam Neeson: Charles Churchill
Die Bounty ist eine Verfilmung der Meuterei auf der Bounty durch Roger Donaldson aus dem Jahr 1984. Sie basiert auf dem Buch The Bounty von Richard Hough, das zunächst unter dem Titel Captain Bligh and Mr Christian veröffentlicht wurde.
Von allen fiktionalen Darstellungen des Bounty-Stoffes kommt Donaldsons Film wie auch die Buchvorlage den historisch belegten Ereignissen vom April 1789 am nächsten. So wird die Extremsituation der von den Meuterern Ausgesetzten und ihre riskante Fahrt im offenen Beiboot sehr drastisch vermittelt. Zudem wird Kapitän Bligh - anders als in früheren Verfilmungen - als anfangs durchaus pragmatischer und selbstkritischer Offizier gezeigt, der nicht aus Sadismus, sondern aus Ehrgeiz und Unsicherheit zu übertriebener Strenge neigt.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Die Rahmenhandlung des Films bildet die Verhandlung gegen William Bligh vor dem Kriegsgericht wegen des Verlustes der Bounty durch Meuterei.
In der Binnenhandlung erhält Leutnant Bligh den Auftrag, Brotfrüchte von Tahiti nach Jamaika zu liefern, die als billige Nahrungsquelle für die Sklaven auf den dortigen Plantagen dienen sollen. Bligh ist angetrieben von persönlichem Ehrgeiz, er will sich unbedingt mit diesem Auftrag, den er in der kürzestmöglichen Zeit durchführen will, einen Namen und so in der königlichen Marine Karriere machen. Auf der Hinfahrt erweist er sich noch als recht umgänglich und um seine Mannschaft bemüht. Seinen Ersten Offizier, den ebenfalls ehrgeizigen Mr. Fryer, lässt er allerdings schon von Anfang an seine Ablehnung spüren. Dieses gipfelt in der (rechtswidrigen) Degradierung Fryers, nachdem die Umrundung Kap Hoorns gescheitert ist, und Bligh ihm die Schuld dafür gibt. Statt Fryer wird nun der Zweite Maat Fletcher Christian, der mit Bligh befreundet ist, zum Ersten Offizier ernannt.
Bei der Ankunft auf Tahiti werden sie vom Häuptling und den Bewohnern freundlich empfangen, die Pflanzen der Brotbäume werden ihnen gewährt. Zum Missfallen Blighs müssen sie länger bleiben als geplant, da die Pflanzen im derzeitigen Wachstumsstadium noch nicht transportfähig sind. Die Besatzung entwickelt derweil Beziehungen – vornehmlich zu jungen Frauen – und lernt ein freies Leben ohne die Zwänge und Einschränkungen auf See kennen. Besonders intensiv wird die Liebe von Fletcher Christian zu einer jungen Häuptlingstochter dargestellt. Bligh sorgt sich zu Recht, dass die Disziplin seiner Mannschaft unter den Verlockungen dieses Inselparadieses allmählich verloren geht. Es kommt zu ersten Differenzen zwischen Christian und Bligh, was Fryer mit Genugtuung beobachtet. Schließlich wagen drei der Seeleute die Flucht vom Schiff. Sie werden jedoch gestellt, und obwohl auf Desertion der Strang steht, lässt Bligh sie nur auspeitschen. Da sich alle benötigten Pflanzen mittlerweile an Bord befinden, gibt Bligh den Befehl zur Abreise.
Auf dem Rückweg von Tahiti zeigt sich Bligh zunehmend neurotisch und drangsaliert die Mannschaft und Christian, z. B. mit übertriebenem Reinlichkeitswahn, Unterstellung von Diebstählen und endlosen Beschimpfungen. Als Bligh das erneute Ansteuern Kap Hoorns ankündigt und einen Matrosen, der dagegen protestiert, auspeitschen lassen will, kommt es zur Eskalation. Christian, der seine Geliebte auf Tahiti nicht vergessen kann und die fürchterlichen Schikanen satt hat, lässt sich von der Mannschaft zur Meuterei überreden. Bligh und die meisten Leute, die nicht meutern wollen, werden in einem Boot ausgesetzt. Bligh gelingt es, trotz schwerer Entbehrungen, seine Bootsmannschaft treu zu halten, und so erreichen sie schließlich Timor und von dort aus England. Christian fährt mit dem Großteil der Crew nach Tahiti zurück. Da er weiß, dass die britische Marine sie hier suchen wird und der Häuptling, der um den Ernst der Situation weiß, ihnen das Bleiberecht verweigert, muss er weitersegeln. Einige der Frauen, zu denen auch Fletchers Geliebte zählen, und ein paar Insulaner begleiten sie. So erreichen sie die Insel Pitcairn, die auf keiner Karte korrekt eingezeichnet und somit schwer auffindbar ist. Die Bounty wird in Brand gesteckt und versenkt.
Die Binnenhandlung endet, Bligh wird vom Kriegsgericht für nicht schuldig erklärt.
Kritiken
- Prisma Online: Das bunt-schillernde Remake von Roger Donaldson („No Way Out“, „Getaway“) ist zwar durchaus eine gelungene Verfilmung des klassischen Meuterei-Stoffes nach wahren Begebenheiten, hat aber gegenüber den beiden Vorgängern von 1935 und 1962 trotz der guten Besetzung nichts Neues zu bieten und zeigt Kapitän Bligh als begnadeten Seemann, aber lausigen Vorgesetzten.
Sonstiges
Die Szene um die Äquatortaufe wurde im Film Der Untergang der Pamir samt Kostümen und Ritualen kopiert.
Die Originalverfilmung war geplant als zwei mal 3std.-Filme unter der Regie von David Lean (Lawrence von Arabien). Das Drehbuch hatte er, wie bei seinen letzten drei Filmen (Lawrence, Dr. Schiwago und Ryans Tochter) mit Robert Bolt geschrieben. Es sollte die erste Lean-Produktion seit Ryans Daughter werden. Als Produzent war unter anderem Sam Spiegel (River Kwai, Lawrence of Arabia) im Gespräch, dieser lehnte aber dankend ab, da er keine Lust hatte, seinen „Lebensabend“ auf einer Südseeinsel zu verbringen. Mit Dino de Laurentiis überwarf sich dann David Lean und hätte seine Version nicht so erzählen können, wie er sich es vorgestellt hatte. Die Ausarbeitung der „homoerotischen“ Beziehung zwischen William Bligh und Fletcher Christian wurde genauso ausgearbeitet wie, so David Lean in einem Interview mit seinem Biographen Kevin Browlow, die „Klarstellung“ von William Blighs Qualitäten als Kapitän und Navigator (unter James Cock). Als Grundlage für das Drehbuch dienten die Romane von Charles Nordhoff und James Norman: Mutiny on the Bounty, Men Against the Sea und Pitcairn's Island. [1]
DVD
Dieser Film wurde in den deutschen Kinos nur in einer um 25 Minuten gekürzten Fassung gezeigt, auch auf DVD.
Literatur
- Richard Hough: The Bounty. Revised edition. Corgi, London 1984, 293 S., ISBN 0-55212363-3 (bislang keine deutsche Übersetzung)
Weblinks
- Die Bounty in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Vergleich der Schnittfassungen FSK 16 DVD - UK DVD von Die Bounty bei Schnittberichte.com
Einzelnachweise
- ↑ Kevin Brownlow: David Lean. A Biography. St. Martin's Press, 1996, ISBN 0-312-14578-0
Filme von Roger DonaldsonSchlafende Hunde | Nutcase | Smash Palace – Keine Chance für Al | Die Bounty | Marie – Die Unbestechliche | No Way Out – Es gibt kein Zurück | Cocktail | Cadillac Man | White Sands – Der große Deal | Getaway | Species | Dante’s Peak | Thirteen Days | Der Einsatz | Mit Herz und Hand | Bank Job
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