- Die Saat der Gewalt
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Filmdaten Deutscher Titel Die Saat der Gewalt Originaltitel Blackboard Jungle Produktionsland USA Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1955 Länge 101 Minuten Stab Regie Richard Brooks Drehbuch Richard Brooks Produktion Pandro S. Berman Musik Charles Wolcott, Bill Haley Kamera Russell Harlan Schnitt Ferris Webster Besetzung - Glenn Ford: Richard Dadier
- Anne Francis: Anne Dadier
- Louis Calhern: Jim Murdock
- Margaret Hayes: Lois Judby Hammond
- John Hoyt: Mr. Warneke
- Richard Kiley: Joshua Y. Edwards
- Emile Meyer: Mr. Halloran
- Warner Anderson: Dr. Bradley
- Basil Ruysdael: Professor A.R. Kraal
- Sidney Poitier: Gregory W. Miller
- Vic Morrow: Artie West
- Dan Terranova: Belazi
- Rafael Campos: Pete V. Morales
- Paul Mazursky: Emmanuel Stoker
Die Saat der Gewalt (Originaltitel: Blackboard Jungle) ist ein US-amerikanischer Film aus dem Jahre 1955. Regie führte Richard Brooks. Die Hauptrolle wurde von Glenn Ford gespielt. Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Roman von Evan Hunter, der darin seine eigenen Erfahrungen als Lehrer in der Bronx verarbeitete.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der Weltkriegsveteran Richard Dadier nimmt eine Stelle als Englischlehrer an einer High School an. An dieser Schule haben die Schüler das Sagen und die Lehrer haben es aufgegeben, die Schüler unter Kontrolle zu bringen und ihnen den Lernstoff zu vermitteln. Doch der junge Mr. Dadier, dessen Frau ein Kind erwartet, versucht, geleitet von seinem Idealismus, den Schülern etwas beizubringen. Anfangs verhalten sich die Schüler wie zu erwarten respektlos und aggressiv gegenüber dem neuen Lehrer. Dadier sieht jedoch in dem jungen Afroamerikaner Miller eine Führungspersönlichkeit, die ihm nicht nur lernwillig erscheint, sondern auch fähig ist, ihre Mitschüler zu motivieren. Miller weigert sich anfangs, geht in seinem Widerstand jedoch nicht so weit wie der Bandenführer West, der dem neuen Lehrer das Leben so schwer wie möglich macht und andere Schüler gegen ihn aufhetzt. Dies führt sogar dazu, dass Dadier von der Bande zusammengeschlagen wird und seine Frau eine Frühgeburt erleidet, nachdem West ihr gegenüber anonym behauptet, ihr Mann habe eine Affäre. Trotz einiger Ausrutscher besinnt sich Dadier immer wieder auf seine Ideale und gibt den Versuch nicht auf, aus seiner Klasse eine Gruppe ordentlicher Schüler zu machen und ihnen etwas beizubringen. Durch Gespräche schafft Dadier es, Miller auf seine Seite zu bringen, sodass dieser ihm in einer Art Showdown, als West versucht Dadier im Klassenzimmer zu erstechen, beisteht. Dadier überwältigt West, und die anderen Schüler wenden sich von West ab und beschließen, künftig den Unterricht nicht weiter zu boykottieren.
Titelmusik
Der Film beginnt und endet mit dem Song Rock Around The Clock von Bill Haley & His Comets, der dadurch weltberühmt wurde. Jahrelang wurde vermutet, die Titelmusik sei von der Tochter des Produzenten entdeckt worden, was sich jedoch als falsch herausstellte. Rock Around The Clock wurde dank der Einspielung im Film Blackboard Jungle weltweit zur Marseillaise der Teenager-Revolution (Lillian Roxon). Zunächst als B-Seite des Haley-records Thirteen Women (Decca 29124) im Billboard-Magazin, New York, am 15. Mai 1954 als Foxtrott vorgestellt, verschwand der Song nach einer Woche in den Top 30 wieder aus den Hitlisten. Der Regisseur Richard Brooks hörte jedoch das Stück im Hause seines Hauptdarstellers Glenn Ford, dessen Sohn Peter ein Bill-Haley-Fan war, und entschied intuitiv, dass das Lied im Vorspann und noch einmal als Hintergrundmusik am Ende des Films Blackboard Jungle (Saat der Gewalt) eingespielt wurde. Mit dieser Entscheidung wurde Rock Around The Clock bei der weltweiten Aufführung dieses erfolgreichen Streifens ein Erfolgshit und für die Nachkriegsjugend das Signal für eine neue, zunächst ausschließlich auf sie ausgerichtete Musikepoche, der Rock’n’Roll trat seinen Siegeszug an. Die Plattenfirma Decca zog sofort nach und veröffentlichte den Titel im Sommer 1955 erneut als A-Seite. Der Clock-song war, nicht zuletzt durch seine Wiederverwendung im gleichnamigen Columbia-Film Rock Around The Clock (Außer Rand und Band), 1955 und 1956 der Nummer-Eins-Hit in den USA, Australien, Großbritannien, Deutschland (als einziger nicht-deutschsprachiger Titel des Jahres) und vielen europäischen Ländern. In Deutschland und England war "Rock Around The Clock" die erste ausländische Platte, die über eine Million Mal verkauft wurde und mit einer "Goldenen" Schallplatte ausgezeichnet wurde. Über die Jahre hinweg schaffte es Rock Around the Clock weltweit mehrmals, wieder in die Hitparaden zu kommen. Das Lied ist nach Elton Johns Candle in the Wind und Bing Crosbys White Christmas eine der meistverkauften Singles aller Zeiten. Man sprach bereits Ende der 1960er Jahre von annähernd 20 Millionen verkauften Tonträgern des DECCA-Originalsongs. Nach Aussagen von Marshall Lytle, der bei den Comets bis September 1955 den Bass spielte, wurde Rock Around The Clock bis zum 50-Jahr-Jubiläum im Jahre 2004 auf verschiedenen Tonträgern weltweit insgesamt über 200 Millionen Mal verkauft und hat damit gute Chancen, das am weitesten verbreitete Musikstück der Geschichte zu sein.[1]
Synchronisation
Die deutsche Synchronbearbeitung wurde 1955 im MGM-Synchronisations-Atelier Berlin angefertigt.[2]
Rolle Darsteller Synchronsprecher Richard Dadier Glenn Ford Heinz Drache Anne Dadier Anne Francis Margot Leonard Jim Murdock Louis Calhern Siegfried Schürenberg Lois Judby Hammond Margaret Hayes Agi Prandhoff Mr. Warneke John Hoyt Alfred Balthoff Joshua Y. Edwards Richard Kiley Eckart Dux Mr. Halloran Emile Meyer Hans Wiegner Dr. Bradley Warner Anderson Heinz Giese Professor A.R. Kraal Basil Ruysdael Paul Bildt Gregory W. Miller Sidney Poitier Hans Dieter Zeidler Artie West Vic Morrow Wolfgang Gruner Belazi Dan Terranova Horst Buchholz Emmanuel Stoker Paul Mazursky Harry Wüstenhagen Manners Tom McKee Kurt Waitzmann Polizeibeamter Horace McMahon Hans Hessling Santini Jamie Farr Achim Strietzel George Katz Robert Foulk Eduard Wandrey Auszeichnungen
Der Film wurde 1956 unter anderem für vier Oscars in den Kategorien Bestes Szenenbild Schwarz-Weiß, Beste Kamera, Bester Schnitt und Bestes adaptiertes Drehbuch nominiert.
Kritiken
„Gut gemachter, kompromißloser Film über die Jugendprobleme der 1950er Jahre, der zu seiner Zeit heiß diskutiert wurde.“
– Lexikon des Internationalen Films
„Bill Haleys „Rock Around the Clock“, die Leitfanfare dieses harten, realistischen Schulreißers, ist nicht das einzige aufwühlende Element. Brooks (...) greift tief in die Trickkiste und scheut sich auch nicht, Tatsachen zu benennen: Der Haß der Generationen in den fünfziger Jahren ist unüberbrückbar. (Wertung: 2½ von 4 möglichen Sternen – überdurchschnittlich)“
– Lexikon „Filme im Fernsehen“, 1990 [3]
„Ein vieldiskutierter, hervorragend gemachter Film von starker Härte, nur für Erwachsene sehenswert.“
– 6000 Filme, 1963 [4]
- Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden verlieh der Produktion das Prädikat besonders wertvoll.
Literatur
- Evan Hunter: Saat der Gewalt. Roman (Originaltitel: The Blackboard Jungle). Deutsch von Gerhard Vorkamp. Vollständige Taschenbuchausgabe. Droemersche Verlagsanstalt Knaur, München ca. 1985, 340 S., ISBN 3-426-01249-9
- Georg Maas: Die Saat der Gewalt. In: Klassiker der Filmmusik, hrsg. von Peter Moormann. Reclam, Stuttgart 2009, S. 130-132
Weblinks
- Saat der Gewalt in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
- ↑ Scrapbook der Comets, "Rock It - Concerts" (München), Seite 1
- ↑ Die Saat der Gewalt in der Synchrondatenbank von Arne Kaul; abgerufen am 5. Oktober 2008
- ↑ Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe), S. 696. Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3,
- ↑ 6000 Filme. Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958. Handbuch V der katholischen Filmkritik, 3. Auflage, Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf 1963, S. 367
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