- Die phantastische Reise
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Filmdaten Deutscher Titel Die phantastische Reise Originaltitel Fantastic Voyage Produktionsland USA Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1966 Länge 101 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Richard Fleischer Drehbuch Harry Kleiner,
David DuncanProduktion Saul David Musik Leonard Rosenman Kamera Ernest Laszlo Schnitt William B. Murphy Besetzung - Stephen Boyd: Grant
- Raquel Welch: Cora Peterson
- Edmond O'Brien: Gen. Carter
- Donald Pleasence: Dr. Michaels
- Arthur O'Connell: Col. Donald Reid
- Arthur Kennedy: Dr. Duval
- Jean Del Val: Dr. Benes
- James Brolin: Techniker
Die phantastische Reise ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1966. Der Film kam am 23. Dezember 1966 in die deutschen Kinos.
Der Film handelt von einer Gruppe Menschen, die sich samt einem U-Boot verkleinern und in einen aus dem Ostblock übergelaufenen tschechischen Wissenschaftler injizieren lassen, um so eine komplizierte Gehirnoperation vornehmen zu können.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Im Jahr 1965 läuft der tschechische Wissenschaftler Dr. Beneš in den Westen über. Während der Aktion wird ein Anschlag auf Beneš verübt. Dem verletzten Wissenschaftler kann das tödliche Blutgerinnsel, das sich in seinem Gehirn gebildet hat, nicht auf konventionelle Weise entfernt werden.
Durch eine neuartige Entwicklung, die es erlaubt, Maschinen und sogar Menschen bis auf Mikrobengröße zu verkleinern, bietet sich jedoch die Möglichkeit, das Blutgerinnsel von innen zu entfernen. Ein spezielles U-Boot wird samt Besatzung so verkleinert, dass man es mit einer Injektionsnadel in die Blutbahn des Patienten einbringen kann. An Bord befinden sich die beiden Mediziner Dr. Michaels und Dr. Duval, Duvals Assistentin Cora Peterson, Captain Bill Owens als Pilot, sowie Agent Grant. Dieser soll verhindern, dass der vermeintlich für die Gegenseite arbeitende Dr. Duval während der Operation einen Anschlag auf Beneš durchführt.
Die Operation muss innerhalb von 60 Minuten durchgeführt werden und Mensch und Maschine müssen sich nach Ablauf der Zeit außerhalb des Körpers befinden, da sich nach einer Stunde sowohl die Besatzung als auch das Boot automatisch wieder vergrößern. Dadurch würden sie von den Antikörpern Beneš' angegriffen und vernichtet werden.
Die Besatzung erlebt eine phantastische Reise durch das Innere des menschlichen Körpers. Bei der Fahrt durch die Blutbahnen kommt es zu einigen gefährlichen Situationen. Eine Fistel in einer Arterie behindert das Weiterkommen, dadurch muss ein Umweg über das Herz genommen werden. Durch einen möglichen Sabotageakt wird das Lasergewehr, mit dem der Thrombus entfernt werden soll, beschädigt, kann aber wieder notdürftig repariert werden. Das Boot wird von Antikörpern angegriffen, und als man sich schließlich im Innenohr befindet, wirkt eine im Operationssaal versehentlich fallen gelassene Schere für die Mini-Menschen wie ein Erdbeben. Durch ein Leck verliert das Boot Sauerstoff. Um einen Ausgleich zu schaffen, wird aus Beneš' Lunge Luft abgezapft. Dabei kann Grant, der aufgrund seiner abgerissenen Sicherungsleine in die Lunge abgetrieben wird, sich nur knapp wieder an Bord retten.
Kurz vor Ablauf der 60 Minuten ist die Crew endlich im Gehirn von Beneš angekommen. Da stellt sich heraus, dass Dr. Michaels derjenige ist, der für die Gegenseite arbeitet und offensichtlich die beiden Sabotageakte durchgeführt hat. Nun will er Dr. Duval mit allen Mitteln daran hindern, die Operation durchzuführen. Dieser kann jedoch den Thrombus erfolgreich entfernen. Dr. Michaels entführt das U-Boot und will damit dem Gehirn von Beneš eine tödliche Verletzung zufügen. Dabei wird das U-Boot von Grant mit dem Lasergewehr schwer beschädigt. Inzwischen ist die Zeit abgelaufen. Antikörper fangen an, das U-Boot und die Besatzung anzugreifen. Der im U-Boot eingeklemmte Dr. Michaels fällt ihnen zum Opfer. Die restliche Besatzung jedoch kann über den Sehnerv ins Auge flüchten, wo sie, in einer Träne schwimmend, gerettet werden.
Kritiken
„Ein inhaltlich wie - für seine Entstehungszeit - technisch höchst bemerkenswerter Science-Fiction-Film. Originelle, spannende Unterhaltung.“
„So aufwändig die Vorarbeiten, die Bauten und die Spezialeffekte auch waren, dem eigentlichen Drehbuch und der Schauspielerführung hätte mehr Aufmerksamkeit nicht geschadet“
– Jörg C. Kachel[1]
Auszeichnungen
- Oscar 1966 für Spezialeffekte
- Oscar 1966 für Szenenbild
Nominierungen
- Oscar 1966 für Bester Schnitt
- Oscar 1966 für Beste Kameraführung
Verschiedenes
- Zu der Frage, was mit dem zurückgelassenen U-Boot geschah, schreibt Frederik Pohl (Science Fiction Studies in Film), dass die Produzenten hofften, das Publikum sei nicht klug genug, sich diese Frage zu stellen. Isaac Asimov schrieb dazu in seinem Memoirenband „In Joy still felt“ (New York 1980): Als der Film zu Ende war, drehte sich meine Tochter Robyn sofort zu mir um und sagte: 'Müßte das Schiff jetzt nicht größer werden und den Mann umbringen, Daddy?' - 'Gewiß, Robyn', erklärte ich, 'aber das hast du nur erkannt, weil du schlauer bist als der durchschnittliche Hollywood-Produzent. Immerhin bist du ja schon elf.' (zitiert nach Ronald M. Hahn; Volker Jansen: Lexikon des Science Fiction Films, Heyne, München 1983 (Heyne-Buch; 01/7236), ISBN 3-453-01901-6, S. 394). Im Buch zum Film (I.A., Die phantastische Reise, München 1983) änderte er folgerichtig das Ende, in dem das U-Boot, das von den weißen Blutkörperchen angegriffen wird, ebenfalls über die Augenflüssigkeit aus dem Körper geholt wird. Kurze Zeit nach dem Aufkommen der Frage des zurückgelassenen U-Bootes wurde von den Produzenten die Erklärung angeboten, dass das U-Boot von den Antikörpern schließlich restlos vernichtet worden sei - und somit der Vergrößerungseffekt nicht mehr eintreten konnte.
- 1968 produzierte ABC eine Zeichentrickserie nach der Idee des Films.
- Alternativtitel: Microscopia und Strange Journey
- Der Film entstand nach einem Roman von Otto Klement und Jay Lewis Bixby.
- Die Tricktechnik hat gemessen am frühen Entstehungsjahr ein durchaus sehenswertes Niveau.
- Basierend auf dem Drehbuch des Filmes schrieb der Science-Fiction Autor Isaac Asimov ein Buch, das sechs Monate vor dem Film erschien. Viele glauben deshalb, der Film basiere auf einer Geschichte Asimovs.[2].
- Die Macher des Animationsfilms „A Window Into Life“ (Ein Fenster zum Leben)[3] des Cincinnati Children's Hospital Medical Center, der 2008 vom Wissenschaftsmagazin Science mit dem „Visualization Challenge“ 2008 ausgezeichnet wurde, ließen sich bei ihren Bildern über sich teilende Zellen und Proteine von dem Film Die phantastische Reise inspirieren.[4]
Remakes
Die Idee, Schrumpf-Menschen durch einen menschlichen Körper wandern zu lassen, wurde noch öfter im Film umgesetzt. Zum einem in Die Reise ins Ich (1987) von Joe Dante und in Auf der Jagd nach dem Nierenstein (1997) von Vibeke Idsöe. Ein Remake auf niedrigerem Niveau war Antibody (2002). Ein 3D-Remake von Die phantastische Reise ist derzeit in Vorbereitung, James Cameron soll als Produzent fungieren.[5]
Aufgegriffen wurde die Idee auch von den Machern von Doctor Who im Rahmen der 1977 ausgestrahlten 4-teiligen Folge The Invisible Enemy.
Einzelnachweise
- ↑ Jörg C. Kachel, in: Filmgenres: Science Fiction / Hrsg. von Thomas Koebner. Reclam, Stuttgart 2003 (Universal-Bibliothek; 18401), ISBN 3-15-018401-0, S. 173
- ↑ Isaac Asimov: In Joy Still Felt: The Autobiography of Isaac Asimov, 1954-1978. New York: Avon 1980, ISBN 0380530252
- ↑ Video: „A Window Into Life“, Travis Vermilye, (Shockwave erforderlich)
- ↑ „Visualization Challenge 2008: Sieger und Plazierte“, Spiegel online, 26. September 2008
- ↑ „James Cameron arbeitet an 3D-Remake“, filmstarts.de, 11. Dezember 2009
Weblinks
- Die phantastische Reise in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Rezension auf filmzentrale.com
Filme von Richard FleischerDie Menschenfalle | Das ist also New York | Mein Sohn entdeckt die Liebe | Um Haaresbreite | Arena | 20.000 Meilen unter dem Meer | Sensation am Sonnabend | Bandido | Feuertaufe | Das Mädchen auf der roten Samtschaukel | Die Wikinger | Tausend Berge | Der Zwang zum Bösen | Das große Wagnis | Drama im Spiegel | Barabbas | Die phantastische Reise | Doktor Dolittle | Che! | Der Frauenmörder von Boston | Tora! Tora! Tora! | John Christie, der Frauenwürger von London | Stiefel, die den Tod bedeuten | Wen die Meute hetzt | Polizeirevier Los Angeles Ost | Jahr 2022… die überleben wollen | Der Don ist tot | Vier Vögel am Galgen | Das Gesetz bin ich | Mandingo | Die unglaubliche Sarah | Der Prinz und der Bettler | Ashanti | Der Jazz-Sänger | Der Fighter | Amityville III | Conan der Zerstörer | Red Sonja | Die 4-Millionen-Dollar-Jagd | Call from Space
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