- Adolph Deutsch
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Adolph Deutsch (* 20. Oktober 1897 in London, England; † 1. Januar 1980 in Palm Desert, Kalifornien, USA) war ein britisch-amerikanischer Komponist des Symphonic Jazz und der Filmmusik.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Adolph Deutsch – den man wegen seines Namens oft fälschlicherweise als Deutschen oder Österreicher bezeichnet – lebte die ersten 13 Jahre seines Lebens in England, wo er bereits im Alter von fünf Jahren Klavierunterricht bekam. 1905 wurde der Achtjährige in die Royal Academy of Music aufgenommen. 1910 emigrierte Deutschs Familie in die Vereinigten Staaten, wo dieser im Jahr 1920 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt.
Deutsch, der ein Fan der Dirigenten Thomas Beecham und Arturo Toscanini gewesen war, kam über Paul Whiteman mit dem Musikstil Jazz in Berührung, und arbeitete in den 1920er Jahren als Komponist für dessen Radio- und Konzertprogramme. In den 1930er Jahren wechselte er das Genre, und zeichnete als Orchestrator für einige noch heute bekannte Musicals verantwortlich, darunter George Gershwins Pardon my English und Irving Berlins Thousand Chers.
Der Hollywood-Produzent Mervyn LeRoy engagierte Deutsch im Jahr 1937 bei Warner Bros. und verhalf dem Komponisten noch im selben Jahr zu seiner ersten Filmkomposition – dem Filmdrama They Won't Forget . Deutsch blieb zunächst bei Warner Bros. und schrieb bis 1946 die Filmmusiken zu über 50 Spielfilmen. Nach einem zweijährigen Ausflug in die Welt des Radios, wo er von 1946 bis 1947 die von Hedda Hopper moderierte Show This Is Hollywood musikalisch begleitete, nahm Deutsch 1948 einen Vertrag bei MGM wahr. Deutsch bekam jedoch danach nur noch wenige Aufträge, obwohl sein drittletzter Film, Manche mögen’s heiß, 1959 von Regisseur Billy Wilder verfilmt, wohl noch heute sein bekanntester Soundtrack war. Auch fallen in diese Zeit seine fünf Oscar-Nominierungen, wobei er dreimal ausgezeichnet wurde. Auch wurde Deutsch 1961 für den Film Das Appartement für den Grammy Award nominiert.
Adolph Deutsch, der sich ab Beginn der 1960er Jahre ins Privatleben zurückzog, fiel auch durch seine geringe Körpergröße von 168 Zentimetern auf. Über sein Privatleben ist lediglich bekannt, dass er mit einer Frau namens Hermina Selz verheiratet war.
Er starb am Neujahrstag des Jahres 1980 im Alter von 82 Jahren an Herzversagen.
Filmografie (Auswahl)
- 1931: Der lächelnde Leutnant (The Smiling Lieutenant) als musikalischer Direktor
- 1940: Das Ultimatum für Bohrturm L 9 (Flowing Gold)
- 1940: Nachts unterwegs (They Drive by Night)
- 1941: Entscheidung in der Sierra (High Sierra)
- 1941: Die Spur des Falken (The Maltese Falcon)
- 1941: Herzen in Flammen (Manpower)
- 1942: Abenteuer in Panama (Across the Pacific)
- 1943: Einsatz im Nordatlantik (Action in the North Atlantic)
- 1944: Die Maske des Dimitrios (The Mask of Dimitrios)
- 1948: Die unvollkommene Dame (Julia Misbehaves)
- 1949: Kleine tapfere Jo (Little Women)
- 1950: Von Katzen und Katern (The Big Hangover)
- 1950: Vater der Braut (Father of the Bride)
- 1953: Herzen im Fieber (Torch Song)
- 1953: Vorhang auf! (The Band Wagon)
- 1954: Eine Braut für sieben Brüder (Seven Brides for Seven Brothers)
- 1956: Anders als die anderen (Tea and Sympathy)
- 1957: Ein süßer Fratz (Funny Face)
- 1959: Manche mögen’s heiß (Some Like It Hot)
- 1960: Das Appartement (The Apartment)
Auszeichnungen
Oscar/Beste Filmmusik
ausgezeichnet
- 1951: Annie Get Your Gun (zusammen mit Roger Edens)
- 1955: Eine Braut für sieben Brüder (Seven Brides for Seven Brothers) (zusammen mit: Saul Chaplin)
- 1956: Oklahoma! (zusammen mit: Robert Russell Bennett und Jay Blackton)
nominiert
- 1952: Show Boat (zusammen mit: Conrad Salinger)
- 1954: The Band Waggon
Weblinks
- Werke von und über Adolph Deutsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Adolph Deutsch in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
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