- Easycredit-Stadion
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easyCredit-Stadion Das Stadion von oben gesehen Frühere Namen Städtisches Stadion (bis 1991)
Frankenstadion (1991–2006)Daten Ort Nürnberg, Deutschland
Koordinaten 49° 25′ 35″ N, 11° 7′ 33″ O49.42638888888911.125833333333Koordinaten: 49° 25′ 35″ N, 11° 7′ 33″ O Eigentümer Stadt Nürnberg Betreiber Stadion Nürnberg Betriebs-GmbH Eröffnung 1928 Oberfläche Naturrasen Kapazität 48.553 Plätze[1] Kapazität (internat.) 44.308 Plätze Spielfläche 105 × 68 m Verein(e) Veranstaltungen - Heimspiele des 1. FC Nürnberg
- Europapokal der Pokalsieger-Finale 1966/67
- Olympisches Fußballturnier 1972 6 Spiele
- Konföderationen-Pokal 2005 3 Spiele
- Fußball-Weltmeisterschaft 2006 5 Spiele
- Leichtathletikveranstaltungen
- Leichtathletik-DM 2008
- Konzerte
Das Easycredit-Stadion (ursprünglich Städtisches Stadion; von 1991 bis 2006 Franken-Stadion; Eigenschreibweise easyCredit-Stadion) in Nürnberg ist ein Sportstadion, das für Fußballspiele und für Leichtathletikveranstaltungen geeignet ist. Das Stadion wurde von 1925 bis 1928 nach Plänen von Otto Ernst Schweizer erbaut, und gehört heute mit knapp 50.000 Plätzen zu den größten Fußballstadien Deutschlands. Das Stadion ist Heimstadion des 1. FC Nürnberg. In direkter Nachbarschaft befindet sich die Arena Nürnberger Versicherung. Das Stadion liegt auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände. Das EasyCredit-Stadion ist bis heute das einzige deutsche Fußballstadion, das achteckig ist.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Zwischen 1925 und 1928 wurde es nach Plänen des Architekten Otto Ernst Schweizer in seiner ursprünglichen Form mit einer Kapazität von 50.000 Zuschauern unweit des Dutzendteiches als Städtisches Stadion errichtet. Seinen achteckigen Grundriss hat es seitdem. 1928 wurde das Stadion bei einem Wettbewerb für künstlerische Gestaltung bei den Olympischen Spielen in Amsterdam mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.
Das umliegende Areal wurde ab 1933 zum Reichsparteitagsgelände umgestaltet. Während der Reichsparteitage fand im Stadion der „Tag der Hitler-Jugend“ statt. Während des Reichsparteitages 1935 hielt Adolf Hitler hier die Rede, in der er von der deutschen Jugend forderte, „[...] flink wie Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl“ zu sein.[2]
Ab 1945 wurde es von der US-Armee als Sportplatz verwendet. Ab 1963 spielte dort der 1. FC Nürnberg, nachdem dieser das eigene, Zabo genannte Stadion in Zerzabelshof verkauft hatte. Durch den Aufbau von Stahlrohrtribünen seitlich der Haupttribüne konnte die Kapazität erweitert werden. Dennoch war der Zuschauerrekord vom 30. Mai 1971 im Spiel gegen Fortuna Düsseldorf von 75.000 Zuschauern nur möglich, weil das Publikum auch noch auf der Laufbahn Platz fand.[3]
Während der Olympischen Spiele 1972 in München fanden sechs Spiele des Fußballturniers im Stadion statt.
Nach einem großen Umbau ab 1987, der auch wegen der Katastrophe von Heysel vorgenommen wurde, wurde es 1991 unter dem Namen Franken-Stadion mit einer Kapazität von 36.000 Sitz- und 8.833 Stehplätzen (gesamt: 44.833) wiedereröffnet. Während der Bauarbeiten stürzte die von 1928 stammende Haupttribüne ein, die eigentlich erhalten bleiben sollte.
Heute
Ab 2003 wurde das Stadion für rund 56 Millionen Euro modernisiert, um für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 gerüstet zu sein. Dafür wurde u. a. das Spielfeld um 1,5 m tiefer gelegt, die Oberränge in den Ecken im Nordwesten und Südwesten nach oben erweitert, zwei zusätzliche Sitzreihen zum Spielfeld hin angebaut, die Bestuhlung von Gelb auf Rot geändert, verbesserte Zutrittskontrollen errichtet, eine Fanhalle am Max-Morlock-Platz gebaut, neue Kioske rund um das Stadion geschaffen, Logen integriert und ein VIP-Gebäude errichtet. Seit dem Ende der Umbauarbeiten am 24. April 2005 bietet es 44.308 überdachte Sitzplätze für internationale Fußballspiele. Im regulären Ligabetrieb verfügt das Stadion über insgesamt 47.500 Plätze, davon 39.700 Sitzplätze und 7.800 Stehplätze. Mitte Juli 2009 kündigte der FCN dann an, die Stehplatzkapazität um 2.800 Plätze erhöhen zu wollen, damit künftig 48.500 Fans ins Stadion passen.
In der Winterpause 2009/10 wurden die Blöcke 1 und 3 in Stehplätze umgewandelt. Dies war nötig, weil das Bauamt die Nutzung des Block 8 als Stehblock durch die Ultras Nürnberg untersagte. Die Kapazität stieg somit auf 48.553 Plätze im Ligabetrieb.[1]
Besondere Bedeutung hatte für die Stadionbetreiber bei den letzten Umbauten vor allem der Umweltschutz. So sammelt man z. B. das Regenwasser von den Stadiondächern in einer 1000 m³ großen Zisterne und nutzt es als Gießwasser für den Stadionrasen. Neben der Wasserbewirtschaftung setzte man auch bei der Energienutzung und Abfallentsorgung auf umweltgerechte Konzepte. Das Stadion erfüllt damit die Kriterien für das europäische Umweltmanagementzertifikat für die kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes (EMAS). Im Januar 2006 bekam die Nürnberger Sportarena als erstes europäisches Stadion diese Auszeichnung zugesprochen.
Das Franken-Stadion dient seit 1997 außerdem als Hauptbühne für das Musikfestival Rock im Park. Lediglich nach Beginn der Umbauarbeiten bzw. während der Aufbauphase für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 war diese Nutzung nicht möglich und die Konzertbetreiber wichen 2004 auf das nahegelegene Zeppelinfeld und 2006 auf den Volksfestplatz aus. Auch 2007 musste man wegen des gleichzeitig stattfindenden Länderspiels Deutschland – San Marino auf das Zeppelinfeld ausweichen, nachdem Unstimmigkeiten im Vorfeld beinahe zum Verlust von Rock im Park geführt hatten. Mittlerweile (Stand 2010) findet das Festival fest auf dem Zeppelinfeld statt.
Im Rahmen des Konföderationen-Pokals 2005 fanden hier die Vorrundenspiele der Gruppe A Australien – Argentinien (am 18. Juni 2005) und Deutschland – Argentinien (am 21. Juni 2005) sowie das Halbfinalspiel Deutschland – Brasilien am 25. Juni 2005 statt.
Weiterhin sind auch wettkampftüchtige Leichtathletikanlagen vorhanden.
Panoramabilder
Namensgebung
Stadion
Am 15. März 2006 folgte man in Nürnberg dem Beispiel anderer Fußballstadien und vergab die Namensrechte an einen Sponsor. Die in Nürnberg ansässige TeamBank (ehemals Norisbank AG) erwarb für zunächst fünf Jahre diese Rechte und das Stadion wurde nach einem Produkt des Kreditinstituts umbenannt. Ausgenommen davon war die Fußballweltmeisterschaft 2006, bei der das Stadion als Franken-Stadion geführt wurde. Die Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs tragen weiterhin den alten Namen.
Große Teile der Fanszene des 1. FC Nürnberg unter Führung der „Ultras Nürnberg“ führten am 1. April 2006 eine Demonstration gegen den Namen sowie eine symbolische Umbenennung in Max-Morlock-Stadion durch – in Anerkennung der Verdienste von Max Morlock für den Verein. Die Umbenennung sorgte auch in der Nürnberger Bevölkerung für großen Protest: Die Nürnberger Tageszeitungen versuchen, das Wort Easycredit-Stadion zu vermeiden, genauso wie die meisten Nürnberger. Es gingen auch mehrere tausend Leserbriefe ein, die sich über den neuen Namen beschwerten. Sowohl die Fans des Hamburger SV, als auch von Werder Bremen hielten bei ihren Gastspielen in Nürnberg in der Saison 2010/11 Banner mit den Botschaften Pro Max-Morlock-Stadion und Zu Gast im Max-Morlock-Stadion empor. In der Saison 2011/12 wurde die von den Ultras gewünschte Umbenennung bislang ebenfalls von den Fans von Hannover 96, dem FC Augsburg und Werder Bremen mit Bannern mit der Aufschrift Max Morlock Stadion Jetzt! unterstützt.
Blöcke
Zur Bundesliga-Saison 2006/07 wurde ein Teil der Blöcke des Stadions nach ehemaligen Spielern des 1. FC Nürnberg benannt. Zur Auswahl standen dabei Spieler, die von den drei Kriterien „mindestens 400 Spiele für den 1. FC Nürnberg“, „Meisterspieler des 1. FC Nürnberg“ oder „Nationalspieler während der Zeit beim 1. FC Nürnberg“ mindestens zwei Kriterien erfüllt hatten.[4]
Beim Stadionumbau im Frühjahr 2010, bei dem der gesamte Unterrang der Nordkurve zu Stehplätzen umgebaut wurde, fiel zudem der Block 13 weg.
Block Name Spiele für FCN Länderspiele Meisterschaften 1 Gustav Bark 438 / 1920, 1921, 1924 2 Richard Oehm 417 3 1936 3 Willi Billmann 623 11 1936 4 Andreas Munkert 297 8 1936 5 Helmut Herbolsheimer 552 / 1948 6 Luggi Müller 226 5 1968 7 Schorsch Hochgesang 259 6 1924, 1925, 1927 8 Max Morlock 900 26 1948, 1961 9 Dr. Hans Kalb 681 15 1920, 1921, 1924, 1925, 1927 10 Horst Leupold 402 / 1968 11 Georg Köhl 490 1 1936 12 Willi Kund 408 2 / 14 Heiner Träg 455 6 1920, 1921, 1924, 1925, 1927 15a Kurt Ucko 509 / 1961 15b Hans Uebelein (I) 487 / 1936, 1948 16 Hans Sutor 204 12 1921, 1924, 1925 17a Schorsch Volkert 232 6 1968 17b Roland Wabra 523 / 1961, 1968 17c Ferdinand Wenauer 706 4 1961, 1968 18 Heiner Stuhlfauth 606 21 1920, 1921, 1924, 1925, 1927 19a Ludwig Wieder 437 6 1924, 1925, 1927 19b Conny Winterstein 409 / 1948 20 Gerhard Bergner 416 / 1948 26 Karl Gußner 411 / 1936 28 Toni Kugler 668 7 1920, 1921, 1924, 1925 34 Wolfgang Strobel 421 4 1920, 1921, 1924, 1925 35 Carl Riegel 370 7 1920, 1921, 1924, 1925 36 Heinz Strehl 534 4 1961, 1968 37 Steff Reisch 277 9 1961 38 Seppl Schmitt 605 2 1927, 1936 39 Baptist Reinmann 281 4 1927 40 Bumbes Schmidt 297 16 1924, 1925, 1927 41 Luitpold Popp 870 5 1920, 1921, 1925, 1927 42 Edi Schaffer 413 / 1948 43 Fritz Popp 424 / 1968 Olympisches Fußballturnier 1972
Zum Olympischen Fußballturnier 1972 wurden in Nürnberg die folgenden sechs Spiele ausgetragen:
Konföderationen-Pokal 2005
Zum Konföderationen-Pokal 2005 wurden in Nürnberg die folgenden drei Spiele ausgetragen:
Sa, 18. Juni 2005, 20:45 Uhr, Gruppe A Australien
- Argentinien
2:4 (0:2) Di, 21. Juni 2005, 20:45 Uhr, Gruppe A Deutschland
- Argentinien
2:2 (1:1) Sa, 25. Juni 2005, 18:00 Uhr, Halbfinale Deutschland
- Brasilien
2:3 (2:2) Fußballweltmeisterschaft 2006
Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurden in Nürnberg die folgenden Spiele ausgetragen:
So, 11. Juni 2006, 18 Uhr, Gruppe D Mexiko
- Iran
3:1 (1:1) Do, 15. Juni 2006, 18 Uhr, Gruppe B England
- Trinidad und Tobago
2:0 (0:0) So, 18. Juni 2006, 15 Uhr, Gruppe F Japan
- Kroatien
0:0 Do, 22. Juni 2006, 16 Uhr, Gruppe E Ghana
- Vereinigte Staaten
2:1 (2:1) So, 25. Juni 2006, 21 Uhr, Achtelfinale Portugal
- Niederlande
1:0 (1:0) Bilder des Stadions
- Bilder des Stadions
Literatur
- G.L.: Das Stadion in Nürnberg. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Jahrgang 48, Heft 50 (12. Dezember 1928), urn:nbn:de:kobv:109-opus-59710, S. 807–812. (Mit 15 Abbildungen)
- Herbert Liedel, Klaus Schamberger: Das Nürnberger Fußball-Volksfest : die Weltmeisterschaft 2006 zwischen Altstadt und Stadion. Tümmels, Nürnberg 2006, ISBN 978-3-921590-57-7.
- IAKS (Hrsg.): Stadien der FIFA WM 2006 : Nürnberg, easyCredit-Stadion. In: sb – Sportstättenbau + Bäderanlagen. Heft 02/2006, ZDB-ID 1109757-7.
Weblinks
Commons: Easycredit-Stadion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
- ↑ a b Nürnberger Nachrichten vom 19. Januar 2010: Nürnbergs neue Nordkurve ist fertig
- ↑ Offizieller Bericht über den Verlauf des Reichsparteitages mit sämtlichen Kongreßreden, München 1935, S. 180.
- ↑ Städtisches Stadion. In: Christoph Bausenwein, Bernd Siegler: das Club-Lexikon. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN 3-89533-376-X, S. 131f.
- ↑ 1.FC Nürnberg: Club ehrt verdiente Spieler mit Nennung in den Stadionblöcken, 25. Juni 2006, www.fcn.de (26. Juni 2006)
Mitgliedsvereine des 1. FCN DachvereinMännerfußball: 1. FC Nürnberg (Geschichte, Namen und Zahlen, Saisonbilanzen, Spieler, Stadion)
Andere Sportvereine: Box-Club 1. FC Nürnberg | 1. FC Nürnberg Frauen- und Mädchenfußball | 1. FC Nürnberg Handball 2009 | 1. FCN Roll- und Eissport | 1. FCN Schwimmen (Schwimmen und Wasserball) | 1. FCN – Ski | Tennis-Club 1. FC Nürnberg
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