- Liste der Stadtteile von Erfurt
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Erfurt gliedert sich in 53 Stadtteile, von denen 36 Ortschaften (Ortsteile) sind:
Inhaltsverzeichnis
Stadtteile
Die Altstadt umfasst das Gebiet innerhalb der ehemaligen Festungsmauern aus dem 14. Jahrhundert. Nachdem der Festungsstatus 1873 durch die preußische Regierung aufgehoben wurde, wurden die Mauern geschleift und die Vorstädte konnten sich entwickeln. Sie bildeten im Wesentlichen bis in die 1950er-Jahre den Schwerpunkt des Stadtwachstums. So bestehen die zentrumsnahen Teile der Vorstädte meist aus Bauten der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und die äußeren Teile aus Bauten der Zwischenkriegs- und frühen Nachkriegszeit. 1911 wurde Ilversgehofen eingemeindet; 1938 folgte Melchendorf. Dies sind die einzigen beiden Dörfer, die von der Ausdehnung der Stadt „überwachsen“ wurden. Der staatlich gelenkte Wohnungsbau der DDR forcierte eine Ausdehnung der Stadt nach Südosten einerseits und nach Norden andererseits. So entstanden dort auch die beiden großen Plattenbau-Komplexe Erfurts, Erfurt-Nord und Erfurt-Südost. Im Stadtgebiet sind der überwiegende Teil der Gebäude Mietshäuser, während es nur sehr wenige Schwerpunkte des Eigenheimbaus gibt. Neue Eigenheime entstanden vor allem ab 1990 in den Dörfern des Erfurter Stadtgebiets (Suburbanisierung). Erste Wohngebiete mit Eigenheimen entstanden etwa ab 1870 in Form der Villenviertel im Südwesten Erfurts (Löbervorstadt, Brühlervorstadt) bedingt durch die vorteilige topografische Lage am Hang des Steigerwalds bzw. des Geratals. Dort setzte sich der Eigenheimbau auch bis in die jüngste Zeit fort. Ab den 1920er-Jahren kam ein zweiter Schwerpunkt des Eigenheimbaus hinzu: die Siedlungen in Erfurt, in denen verarmte Menschen in Eigenleistung kleine Siedlungshäuser mit Gärten zur Selbstversorgung bauten. Diese Siedlungen finden sich verstreut in allen Stadtteilen. Zu DDR-Zeiten entstanden der nach der Wende erweiterte Ringelberg im Osten sowie Teile Melchendorfs im Südosten als Einfamilienhaussiedlungen. Insgesamt bleibt der Anteil an Eigenheimen im Stadtgebiet allerdings gering.
Stadtteil* Fläche
(in km²)Einwohner
(31. Dez. 2010)Bevölkerungs-
dichteWohngebäude
2009[1]Wohnungen
2009Leerstand
20091Altstadt (A) 2,45 17.505 7.145 1.754 10.148 10,0 % Andreasvorstadt (A) 2,84 15.556 5.477 1.362 9.299 11,6 % Berliner Platz (P) 0,49 5.835 11.908 161 3.771 6,5 % Brühlervorstadt (A) 7,10 12.442 1.752 1.988 5.864 7,9 % Daberstedt (A) 3,50 13.428 3.837 1.639 7.358 8,7 % Herrenberg (P) 1,69 8.032 4.753 373 4.811 6,4 % Hohenwinden (I) 8,17 1.906 233 634 836 5,5 % Ilversgehofen (A) 2,76 10.823 3.921 1.353 6.917 17,8 % Johannesplatz (P) 0,43 5.252 12.214 202 3.466 4,3 % Johannesvorstadt (A) 3,29 6.040 1.836 539 4.081 16,4 % Krämpfervorstadt (A) 4,96 15.032 3.031 1.719 7.988 10,1 % Löbervorstadt (A) 10,22 11.623 1.137 1.452 5.613 9,2 % Melchendorf (A/P) 5,64 10.211 1.810 1.012 5.721 5,6 % Moskauer Platz (P) 0,88 7.652 8.695 309 4.958 4,8 % Rieth (P) 0,72 5.758 7.997 171 3.299 4,9 % Roter Berg (P) 0,77 5.661 7.352 223 3.674 10,2 % Wiesenhügel (P) 0,45 5.203 11.562 256 3.207 11,1 % Erfurt (Kernstadt) 56,36 157.959 2.803 15.147 91.011 9,5 % * (A) = altstädtisch (Baujahr meist vor 1950); (P) = Plattenbaugebiet (errichtet zu DDR-Zeiten); (I) = Industriegebiet
1) Bei der Leerstandsquote ist zu berücksichtigen, dass in Plattenbaustadtteilen ggf. schnell und einfach Wohnungen vom Markt genommen werden können, da sie Genossenschaftseigentum sind. Dies wurde in den letzten Jahren genutzt, sodass die Leerstandsquote durch Abriss im Bereich um 5 % gehalten werden soll. Die Wohngebäude altstädtischer Viertel sind dagegen oftmals in Privathand und warten auf ihre Modernisierung. Abriss stellt hier eher eine Ausnahme dar, weshalb die Leerstandsquote hier naturgemäß höher liegt.
Ortsteile
Nach der Wiedervereinigung 1990 veränderte sich die Siedlungsstruktur der Stadt. In den frühen 1990er-Jahren setzte eine starke Suburbanisierung ein, die dazu führte, dass nahezu alle Nachbarorte Erfurts ein starkes Bevölkerungswachstum verzeichneten. Dieser Trend ebbt langsam wieder ab. 1994 wurden viele dieser Nachbarorte in die Stadt eingemeindet, um die Stadt zu stärken, aber auch um Verwaltungsausgaben einzusparen. Einige Orte sind bereits sehr nah an die eigentliche Stadt Erfurt herangewachsen, so Gispersleben im Norden, Marbach im Nordwesten, Bindersleben und Schmira im Westen, Hochheim im Südwesten und Windischholzhausen im Südosten.
Ortsteil Fläche
(in km²)Einwohner
(31. Dez. 1995)Einwohner
(31. Dez. 2010)Bevölkerungs-
dichteEingemeindet Alach 10,10 795 1.012 100 1994 Azmannsdorf 4,35 342 351 81 1994 Bindersleben 8,06 632 1.333 165 1950 Bischleben-Stedten 6,61 1.581 1.676 254 1950 Büßleben 6,86 771 1.311 191 1994 Dittelstedt 1,93 657 722 374 1950 Egstedt 12,58 506 496 39 1994 Ermstedt 5,87 336 456 78 1994 Frienstedt 7,19 912 1.343 187 1994 Gispersleben 10,12 3.627 4.123 407 1950 Gottstedt 2,10 177 225 107 1994 Hochheim 2,84 2.639 2.649 933 1938 Hochstedt 2,97 320 285 96 1994 Kerspleben 10,43 917 1.710 164 1994 Kühnhausen 3,08 1.229 1.152 374 1994 Linderbach 3,12 570 781 250 1994 Marbach 5,13 1.090 3.750 731 1950 Mittelhausen 10,54 1.113 1.084 103 1994 Molsdorf 7,17 566 550 77 1994 Möbisburg-Rhoda 8,02 1.097 1.095 137 1950 Niedernissa 3,79 643 1.560 412 1994 Rohda (Haarberg) 3,60 244 299 83 1994 Salomonsborn 4,68 404 1.117 239 1994 Schaderode
(Ortschaftsrat mit Alach)1,42 247 290 204 1994 Schmira 7,28 712 935 128 1950 Schwerborn 6,91 602 592 86 1994 Stotternheim 15,75 2.883 3.402 216 1994 Sulzer Siedlung 0,96 774 1.053 1.097 Tiefthal 5,23 920 1.101 211 1994 Töttelstädt 10,79 604 633 59 1994 Töttleben
(Ortschaftsrat mit Kerspleben)3,34 308 321 96 1994 Urbich 2,85 475 1.130 396 1994 Vieselbach 7,61 1.968 2.215 291 1994 Wallichen
(Ortschaftsrat mit Vieselbach)2,38 167 164 69 1994 Waltersleben 4,85 411 435 90 1994 Windischholzhausen 2,26 605 1.639 725 1994 Karte
Einzelnachweise
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