Gottstedt

Gottstedt
Gottstedt
Landeshauptstadt Erfurt
Koordinaten: 50° 58′ N, 10° 55′ O50.96944444444410.910833333333294Koordinaten: 50° 58′ 10″ N, 10° 54′ 39″ O
Höhe: 294 m ü. NN
Fläche: 2,1 km²
Einwohner: 225 (Veröffentlichung der Stadt Erfurt)
Eingemeindung: 1. Apr. 1994
Eingemeindet nach: Erfurt
Postleitzahl: 99192
Vorwahl: 036208
Karte

Lage von Gottstedt in Erfurt

St.-Georg-Kirche (Lage→50.96954555583310.911210179444)

Gottstedt ist ein Ortsteil der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Gottstedt liegt etwa sieben Kilometer westlich der Erfurter Innenstadt. Am Südrand des Dorfes fließt die Nesse vorbei, von ihrem Quellgebiet in Bindersleben nach Ermstedt, weshalb es bereits zum Einzugsgebiet der Weser und nicht der Elbe, wie die Erfurter Innenstadt, gehört. Die Gemarkung wird vom Thüringer Becken eingenommen und ist flach, waldfrei und landwirtschaftlich genutzt. Nachbardörfer sind Alach im Norden, Bindersleben im Osten, Frienstedt im Süden und Ermstedt im Westen.

Geschichte

Gottstedt wurde am 1. September 1104 erstmals urkundlich als Gotenstete in einer Urkunde des Mainzer Erzbischofs Ruthard erwähnt. Hierin wird die Übergabe der Dorfkirche an das Erfurter Peterskloster bestätigt. Andere Namen des Ortes in Urkunden und Verzeichnissen waren Gothinstete, Godtstedt oder Gottinstedte. 1500 kaufte der Rat der Stadt Erfurt das Dorf für 600 Goldgulden von den in Finanznöten steckenden Petersmönchen, denen damals Abt Günther vorstand. Fortan gehörte das Dorf zu Erfurt und damit zu Kurmainz. 1815 wurde es, wie die Stadt auch, preußisch und Teil des Landkreises Erfurt. Am 1. Juli 1950 wurde Gottstedt ein Ortsteil der Gemeinde Ermstedt, mit der es am 1. April 1994 in der Landeshauptstadt Erfurt aufging.[1]

Dorfkirche St. Georg

Die kleine Dorfkirche ist der Mittelpunkt des Dorfes. Als Filialdorf der Kirche von Alach war Gottstedt an das Peterskloster gebunden und nicht wie die Nachbarorte dem Landgrafen gehörig. Im späten 11. oder frühen 12. Jahrhundert wurde der Turm errichtet. Die kleinen, schlichten Würfelkapitelle an den doppelbogigen Fenstern weisen auf diese Entstehungszeit hin. Gotische Elemente des Kirchenschiffs lassen darauf schließen, dass dieses erst später angebaut wurde. Das auf quadratischem Grundriss stehende Kirchturmdach besitzt eine achteckige Kuppel mit einer Laterne, die von einem Turmknopf ohne Wetterfahne gekrönt wird. Der Dachaufbau wurde erst in der Barockzeit aufgesetzt. Die funktionierende Turmuhr wird noch mechanisch durch Gewichte betrieben, die täglich hochgezogen werden müssen. Die Mauern der Kirche sind aus Kalk- und Sandstein und entsprechend ihrem Alter stark verwittert. Ein überdachter hölzerner Treppenaufgang an der äußeren Nordwand des Kirchenschiffes führt in die Emporenetage. Hier fallen ein spätgotisches Fenster an der Südseite und der sehenswerte, ebenfalls spätgotische Flügelaltar (1490-1500) an der Ostwand ins Auge. Die Orgel gehört zu den ältesten im Umfeld von Erfurt.

Bilder der Kirche und aus dem Dorf

Wirtschaft und Verkehr

Gottstedt ist ein Wohnort mit nur wenigen Gewerbebetrieben. Es gibt eine Firma für Heizungs-/Sanitärbau, einen Elektrobetrieb, ein Autohaus, einen Getränkegroß- und -einzelhandel sowie eine für Sicherheitstechnik. Die Neubausiedlung am östlichen Ortsrand wurde Anfang der 1990er Jahre errichtet und vorwiegend von Bürgern aus Erfurt angenommen. Hier wohnen soviele Einwohner wie im alten Dorf. Die nächsten Gewerbeansiedlungen finden sich am Flughafen Erfurt in Bindersleben etwa drei Kilometer östlich.

Gottstedt ist über die Kreisstraße 14 mit Bindersleben und Ermstedt und über eine Landstraße mit Frienstedt an der Bundesstraße 7 verbunden. Östlich des Dorfs verläuft die Bundesautobahn 71 mit der Anschlussstelle Erfurt-Bindersleben.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt

Weblinks

 Commons: Gottstedt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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