Möbisburg-Rhoda

Möbisburg-Rhoda
Möbisburg-Rhoda
Landeshauptstadt Erfurt
Koordinaten: 50° 56′ N, 11° 0′ O50.92777777777810.997222222222216Koordinaten: 50° 55′ 40″ N, 10° 59′ 50″ O
Höhe: 216–337 m ü. NN
Fläche: 8,03 km²
Einwohner: 1.095 (31. Dez. 2010)(Veröffentlichung der Stadt Erfurt)
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Eingemeindet nach: Erfurt
Postleitzahl: 99094
Vorwahl: 0361
Karte

Lage von Möbisburg-Rhoda in Erfurt

Möbisburg-Rhoda ist seit 1950 ein Stadtteil von Erfurt. Möbisburg und Rhoda bilden heute den Ortsteil Möbisburg-Rhoda, der etwa 1100 Einwohner hat.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Anhand von Funden konnte nachgewiesen werden, dass der kleine Bergrücken über dem Tal der Gera in der Ost-Nord-Schleife des Flusses schon frühzeitlich besiedelt war. Es wird davon ausgegangen, dass durch die Franken oder/und Ottonen eine erneute Befestigung des günstigen Bergrückens stattfand. Ruinen einer mittelalterlichen Burg waren bis in das 18. Jahrhundert erhalten. Erstmals urkundlich benannt wurde Möbisburg 1130. Das zeitige Heiligen der Burgstelle wird mit einer Kirche bis heute fortgesetzt.[1]

Die Entstehung des Ortes ist durch viele Sagen festgehalten. Die wahrscheinlichste darunter besagt, dass unter dem thüringisch-fränkischen König Merwig (* um 329) eine Burg gebaut wurde, die Möbisburg. Von dieser sind heute nur noch geringe Teile im Bereich der Kirche erhalten. In den Sagen ist von vielen Schätzen die Rede, etwa von einer Kutsche aus purem Gold. Vier Schatzgräber machten sich auf die Suche nach der Kutsche und fanden sie auch. Laut der Sage befahl ihnen der Teufel, dass Sie es niemanden sagen durften. Da sie es aber dennoch ihren Frauen erzählten, drehte ihnen der Teufel laut Sage den Kopf ab. Seitdem kann man an der Möbisburger Kirche vier Köpfe sehen, die die Köpfe der Schatzgräber darstellen sollen.

Über einen Teil des Ortes übten zeitweise die Grafen von Gleichen, von Käfernburg, von Hatzfeld und von Keller die Herrschaft aus.

Am Eingangsportal der Friedhofsmauer, das 1736 errichtet wurde, kann man das Mainzer Rad und die Bischofsmütze sehen. Beides zeigt an, dass Möbisburg bereits historisch zu Erfurt und Kurmainz gehört hat.

Im Jahre 1813 waren König Friedrich Wilhelm III. und die Prinzen von Preußen während des antinapoleonischen Befreiungskrieges auf ihrem Weg nach Frankreich in Möbisburg untergebracht.

In der damaligen Rothschen Mühle kann man heute eine kleine Töpfermühle besuchen, die ihr Aussehen seit 1720 beibehalten hat. 1995 legte man in der Mühle bemalte Tafelbretter frei, die Jesus und die vier Evangelisten zeigen. Sie stammen aus dem Barock und sind sehr gut erhalten.

Interessantes

  • Der Ort wird von der Gera durchflossen und ist seit 1898 Wasserlieferant der Stadt Erfurt, nachdem 1893 die Stadt rund 25 Hektar Land erwarb, um darauf ein Wasserwerk zu errichten.
  • 2006 wurden auf der Höhe zwischen Möbisburg, Waltersleben und der Bundesautobahn 4 mit dem „Windpark Möbisburg“ sehr große Windkraftanlagen errichtet, die das Landschaftsbild oberhalb des Ortes beherrschen.
  • Das Möbisburger Freibad ist jedes Jahr im Sommer Anziehungspunkt von Erfrischung Suchenden.
  • Möbisburg liegt am Gera-Radweg und an der von Görlitz kommenden Verlängerung des Jakobswegs.
  • Die evangelische Kirche Zum Guten Hirten in Rhoda wurde 1708 (nach Galletti 1714) errichtet. Der Innenraum wurde 1983 erneuert. Der an der Westseite der kleinen Kirche stehende Turm beherbergt eine Glocke. (Lage→50.93086142916711.009912788889).

Einzelnachweise

  1. M. Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, 2001, S.183, ISBN 3-910141-43-9.

Literatur

  • Hans-Peter Brachmanski: Erfurter Dörfer. Pressebeiträge aus den Jahren 1992-2005
  • H.-P. Brachmanski/H.W.Schirmer: Bunte Kartengrüße aus dem Erfurter Landkreis, VHT 1992 Möbisburg, Stedten, Bischleben usw.

Weblinks


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