- Elbenberg (Naumburg)
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Elbenberg Stadt NaumburgKoordinaten: 51° 14′ N, 9° 12′ O51.2310527777789.2035861111111364Koordinaten: 51° 13′ 52″ N, 9° 12′ 13″ O Höhe: 364 m ü. NHN Fläche: 18,2 km² Einwohner: 1300 (31. Dez. 2006) Eingemeindung: 1. Jan. 1972 Postleitzahl: 34466 Vorwahl: 05625 Elbenberg ist ein Stadtteil der nordhessischen Kleinstadt Naumburg im Landkreis Kassel.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Bereits 1967 enststand aus den beiden bis dahin selbständigen Dörfern Elben und Elberberg die Gemeinde Elbenberg. Die beiden inzwischen weitgehend zusammen gewachsenen Ortsteile werden heute Unter- und Oberdorf genannt. Im Rahmen der Hessischen Gebietsreform wurde Elbenberg am 1. Januar 1972 in die Stadt Naumburg eingemeindet.
Heute leben im Ort ca. 1.300 Menschen. Bei einer Gemarkungsfläche von 1818 Hektar beträgt der Waldflächenanteil weit mehr als 1100 Hektar. Der Ort ist heute eine Wohngemeinde. Viele Elbenberger pendeln täglich zur Arbeit, so z. B. in das ca. 20 km entfernte Volkswagenwerk in Baunatal. Größter örtlicher Arbeitgeber ist ein Alten- und Pflegeheim mit über 100 Pflegeplätzen. In der Land- und Forstwirtschaft sind nur noch wenige Einwohner tätig.
Geschichte
Das Dorf Elben wird urkundlich erstmals 1074 als „Aelvinu“ bzw. „Elvinu“ erwähnt. In späteren Urkunden wird es als „Elvun“ (um 1100) und als „Elbena“ und „Elbene“ (1243) bezeichnet. Ein Pleban ist 1308 in Elben beurkundet. Elben war Hauptort des Gerichts Elben, das bis 1266 den Grafen von Naumburg, danach dem Erzbistum Mainz unterstand.
Das Schloss Elberberg stammt aus dem 15. Jahrhundert; eine gotische Vorgängerburg ist aber bereits 1235 erstmals urkundlich erwähnt. Die Siedlung mit der kleinen Burg wurde im Jahre 1386 vom Stift St. Alban vor Mainz den 1231 erstmals erwähnten und im Jahre 1535 im Mannesstamm ausgestorbenen Herren von Elben zu Lehen übergeben, die bereits seit 1231 die Elber Mark als Vögte des Stifts verwalteten.
Vom 13. bis zum 16. Jahrhundert war das heutige Elbenberg, zusammen mit Altendorf und der heutigen Wüstung Beltershausen, Teil der Elber Mark, einer Markgenossenschaft unter der Oberhoheit des Stifts St. Alban vor Mainz, das die Herren von Elben als Vögte einsetzte. Diesen gelang es, spätestens mit der Einführung der Reformation in Hessen im Jahre 1526, aus ihrer Vogtei Eigentumsbesitz zu machen.
Nach dem Erlöschen der Familie von Elben im Mannesstamm mit dem Tod Konrads (Kurts) von Elben im Jahre 1535 oder 1536 kam ihr Besitz über dessen Schwestern an deren Ehegatten. 1537 erhielt zunächst der Ritter und landgräflich-hessische Rat Jakob von Taubenheim das Lehen, dann ging es an die von Boyneburg genannt von Hohenstein und die von Buttlar als Ganerben. Im Jahre 1559 verzichteten die von Boyneburg-Hohenstein auf ihren Anteil, und Elben war danach im alleinigen Besitz derer von Buttlar.[1]
Erster Weltkrieg
Im Ersten Weltkrieg wurden kriegsgefangene russische Soldaten in Elben zu Straßenbauarbeiten eingesetzt. Die von ihnen begonnene Straße zwischen Elben und Balhorn wird noch heute weithin "Russenstraße" genannt.nberg
Zweiter Weltkrieg
Im Zweiten Weltkrieg wurden, beginnend im Jahre 1943, Stollen in den Hardtkopf beim „Felsenkeller“ getrieben, in denen die Organisation Todt eine unterirdische Fabrikationsanlage für Henschel-Flugzeugmotoren einrichten wollte. Bauausführende Firma war das Tiefbauunternehmen Richter aus Kassel; die Bergwerksgesellschaft Hibernia stellte die notwendigen Bergleute. Die Hauptarbeit wurde jedoch von Zwangsarbeitern durchgeführt, die zum Teil russische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus Osteuropa und zum anderen Teil deutsch-jüdische Frauen aus so genannten „privilegierten Mischehen“ waren. Diese Zwangsarbeiter waren in zwei getrennten Lagern untergebracht: die russischen Kriegsgefangenen und osteuropäischen Zwangsarbeiter in einem Barackenlager am rechten Ufer der Elbe, am Weg nach Altendorf, die Frauen, darunter die Malerin Ilse Häfner-Mode, im Frauenlager Elben in Baracken in der Tongrube der ehemaligen Ziegelei in Elben.
Ein drittes Gefangenenlager in Elben, genannt „Kommando 680“, bestand seit dem Spätsommer 1940, als 28 französische Kriegsgefangene aus dem Stalag IX A in Ziegenhain nach Elben gebracht wurden, um dort als Landarbeiter eingesetzt zu werden, und im Saal der Gemeindegastwirtschaft untergebracht wurden.
Die Lager wurden am Karsamstag, dem 31. März 1945, von amerikanischen Soldaten befreit.
Politik
- Ortsvorsteher ist Uwe Förster (Stand 2008).
Sehenswürdigkeiten
Weblinks
Literatur
- Volker Knöppel (Hrsg.): ... da war ich zu Hause - Synagogengemeinde Naumburg 1503-1938, Naumburg, 1998.
Einzelnachweise
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