Elbenberg

Elbenberg
Elbenberg
Stadt Naumburg
Koordinaten: 51° 14′ N, 9° 12′ O51.2310527777789.2035861111111364Koordinaten: 51° 13′ 52″ N, 9° 12′ 13″ O
Höhe: 364 m ü. NHN
Fläche: 18,18 km²
Einwohner: 1.300 (31. Dez. 2006)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 34311
Vorwahl: 05625

Elbenberg ist ein Stadtteil der nordhessischen Kleinstadt Naumburg im Landkreis Kassel.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Bei einer Gemarkungsfläche von 1818 Hektar beträgt der Waldflächenanteil weit mehr als 1100 Hektar. Der Ort ist heute eine Wohngemeinde. Viele Elbenberger pendeln täglich zur Arbeit, unter anderem in das ca. 20 km entfernte Volkswagenwerk in Baunatal. Größter örtlicher Arbeitgeber ist ein Alten- und Pflegeheim mit über 100 Pflegeplätzen. In der Land- und Forstwirtschaft sind nur noch wenige Einwohner tätig.

Geschichte

Elben

Das Dorf Elben wird urkundlich erstmals 1074 als „Aelvinu“ bzw. „Elvinu“ in den Güteregistern des Kloster Hasungen erwähnt. 1231 wird erstmals die Familie der Herren von Elben genannt. Elben war Hauptort des Gerichts Elben, das bis 1266 den Edlen von Naumburg, danach dem Erzbistum Mainz unterstand. Ab 1361 gehört den Herren von Elben das Dorf. Um 1386 nahmen sie es vom Stift St. Alban bei Mainz zu Lehen. Um 1536 oder 1537 starb mit Konrad (Kurt) von Elben das Geschlecht derer von Elben im Mannsstamm aus. 1537 erhielt der Ritter und landgräflich-hessische Rat Jakob von Taubenheim den Ort als Lehen, danach die von Boyneburg genannt von Hohenstein und die von Buttlar als Ganerben. Im Jahr 1559 verzichteten die Boyneburg-Hohenstein auf ihren Anteil, und Elben war danach im alleinigen Besitz derer von Buttlar. [1]

Vom 13. bis zum 16. Jahrhundert war das heutige Elbenberg, zusammen mit Altendorf und der heutigen Wüstung Beltershausen, Teil der Elber Mark, einer Markgenossenschaft unter der Oberhoheit des Stifts St. Alban vor Mainz, das die Herren von Elben als Vögte einsetzte. Diesen gelang es, spätestens mit der Einführung der Reformation in Hessen im Jahre 1526, aus ihrer Vogtei Eigentumsbesitz zu machen. Elben gehörte Verwaltungsmäßig zum Amt Gudensberg.

1967 schlossen sich die beiden bis dahin selbständigen Dörfer Elben und Elberberg zur Gemeinde Elbenberg zusammen. Die beiden inzwischen weitgehend zusammen gewachsenen Ortsteile werden heute Unter- und Oberdorf genannt. Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen wurde Elbenberg am 1. Januar 1972 ein Stadtteil der Stadt Naumburg.

Historische Namen

Aelvinu, Elvinu (1074) (Kloster Hasungen); Elvun (um 1110) (Ältestes Helmarshäuser Register); Elbene (1243); Elben

Erster Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg wurden kriegsgefangene russische Soldaten in Elben zu Straßenbauarbeiten eingesetzt. Die von ihnen begonnene Straße zwischen Elben und Balhorn wird noch heute weithin "Russenweg" genannt.

Zweiter Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg wurde 1943 ein Stollen in den Hardtkopf beim „Felsenkeller“ getrieben, in denen die Organisation Todt eine unterirdische Fabrikationsanlage für Henschel-Flugzeugmotoren einrichten sollte. Die Hauptarbeiten wurde von Zwangsarbeitern durchgeführt, die zum Teil russische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus Osteuropa und zum anderen Teil deutsch-jüdische Frauen aus so genannten „privilegierten Mischehen“ waren. Diese waren in zwei getrennten Lagern untergebracht, die russischen Kriegsgefangenen und osteuropäischen Zwangsarbeiter in einem Barackenlager am rechten Ufer der Elbe, am Weg nach Altendorf, die Frauen, darunter die Malerin Ilse Häfner-Mode, im Frauenlager Elben im Tonloch.

Ein drittes Gefangenenlager in Elben, genannt „Kommando 680“, bestand seit dem Spätsommer 1940, als 28 französische Kriegsgefangene aus dem Stalag IX A in Ziegenhain nach Elben gebracht wurden, um dort als Landarbeiter eingesetzt zu werden, und im Saal der Gemeindegastwirtschaft untergebracht wurden.

Die Lager wurden am Karsamstag, dem 31. März 1945, von amerikanischen Soldaten befreit.

Elberberg

1386 wird der Ort Elberberg erstmals urkundlich erwähnt. Das Stift St. Alban gab es den von Elben zu Lehen gegeben und teilte die Schicksale mit Elben. [2]

Schloss Elberberg

Das Schloss Elberberg stammt aus dem 15. Jahrhundert; eine gotische Vorgängerburg ist aber bereits 1235 erstmals urkundlich erwähnt. Die Siedlung mit der kleinen Burg wurde im Jahre 1386 vom Stift St. Alban vor Mainz den 1231 erstmals erwähnten und im Jahre 1536/1537 im Mannesstamm ausgestorbenen Herren von Elben zu Lehen übergeben, die bereits seit 1231 die Elber Mark als Vödes Stifts verwalteten.

Kirche

Von der vermutlich im 13. Jahrhundert entstandenen ursprünglichen romanischen Kirche ist nur der Tum erhalten geblieben. Die heutige, im Stil niederhessischer Barockarchitektur, unter Verwendung alten Mauerwerks erbaute Saalkirche, entstand 1788, nach einem Entwurf aus dem Jahr 1754. Im Inneren befindet sich rechts neben dem Altar ein Steinrelief des Hl. St. Martin, dem sie auch geweiht ist. Im Altarraum, links neben dem bleiverglasten Fenster, sieht man den Patronatsstand der Familie von Buttlar, die noch heute das Kirchenpatronat innehat. [3]

Sehenswürdigkeiten

Vereinsleben

Es gibt zwei Sportvereine im Ort, den TSV Elbenberg 05 und die Biathlonfreunde Elbenberg.

Weblinks

Literatur

  • Volker Knöppel (Hrsg.): ... da war ich zu Hause - Synagogengemeinde Naumburg 1503-1938, Naumburg, 1998.

Einzelnachweise

  1. Elben auf LAGIS Hessen
  2. Elbergerg LAGIS Hessen
  3. Kirche in Elbenberg

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