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Geschichte Schiffsklasse: Fregatte Klasse 125 (F125)
Baden-Württemberg-Klasse
Typschiff: Baden-Württemberg Entwicklungswerft: ARGE F125: Kiellegung: Projektierungsphase Indienststellung: ab 2014 Daten Verdrängung: max. 6800 t [1] Länge: 145,6 m Breite: 18,4 m Tiefgang: 5,0 m Antrieb 1:
1 20-MW-Gasturbine (27.200 PS)
Antrieb 2:
Diesel
auf Elektromotoren4 × 2,9-MW-Dieselgeneratoren
2 × 4,7-MW-Elektromotoren
2 Wellen mit 3 Getriebe verstellbaren Propeller und Bugstrahlruder Dauerhöchstfahrt: 28 Knoten mit GT Marschfahrt : 20 Knoten ohne GT Fahrstrecke : 4000 sm bei 18 kn Besatzung: 170 Personen
inkl. 50PX Spezialkräfte und
inkl. 20PX für BHSDie Baden-Württemberg-Klasse (auch Klasse 125 oder F125) ist eine neue Klasse von Fregatten der Deutschen Marine, von denen derzeit die erste Einheit gebaut wird. [2]
Hersteller der Fregatten ist die ARGE F125 (Arbeitsgemeinschaft Fregatte 125), bestehend aus der ThyssenKrupp Marine Systems AG (Hamburg) und der Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG (Bremen). Die Schiffe der Klasse F125 sollen voraussichtlich die vier ältesten Fregatten der F122-Klasse ersetzen.
Inhaltsverzeichnis
Auslegung und Anforderungen
Zu den Hauptaufgaben der F125 zählen die Unterstützung von Spezialkräften von See her und der Beschuss von Landzielen. Die Fregatten werden im Stealth-Design gebaut und sich technisch an den Fregatten der Klasse F124 und der Korvette K130 orientieren. Für künftige friedenserhaltende und friedenssichernde Aufgaben haben diese Schiffe auch nicht-tödliche Waffen an Bord.
Weitere wichtige Anforderungen sind lange Wartungsintervalle, um bis zu zwei Jahre andauernde Operationen mit einer durchschnittlichen Einsatzdauer von 5000 Stunden pro Jahr auf See durchführen zu können, ohne den Heimathafen anzulaufen. Dies entspricht nahezu einer Verdopplung der Einsatzzeit und Vervierfachung des Wartungsintervalls. Außerdem soll ein Intervall von 60 Monaten für die Hauptinstandsetzungen erreicht werden. Die Fregatten sollen überdies unter extremen Klimabedingungen operieren können. [3]
Besatzung
Im Vergleich zu den bisherigen Fregatten der Deutschen Marine soll die Besatzungsstärke drastisch reduziert werden. So werden nur rund 100 statt bisher 200 bis 250 Besatzungsmitglieder dauerhaft an Bord sein. Da die erhöhte Verweildauer im Einsatzgebiet von einer Besatzung alleine nicht zu tragen ist, wird es eine zweite Besatzung geben, die im Rhythmus von vier Monaten gewechselt wird. [4] Die Ablösung erfolgt nahtlos vor Ort. Eine Verminderung der Besatzungsstärke erfordert eine umfangreichere Automatisierung und Vernetzung, wie sie auch bei den K130 realisiert wurde. Der gewonnene Platz an Bord soll unter anderem Kapazitäten für bis zu 50 Personen von Spezialkommandos bieten, die bei bisherigen Schiffstypen fehlen.
Antrieb
Für den Antrieb hat man sich für ein CODLAG-System mit einer Gesamtleistung von 29,4 Megawatt (MW) entschieden. Bei Marschgeschwindigkeit erfolgt der Antrieb dieselelektrisch mit zwei Elektromotoren von je 4,7 MW Leistung, für die Höchstgeschwindigkeit kann eine Gasturbine mit 20 MW über das Mittelgetriebe zugeschaltet werden. Zur Stromerzeugung sind vier Dieselgeneratoren mit einer Leistung von je 2,9 MW eingebaut. Als Manövrierhilfe ist im Bug ein Bugstrahlruder mit 1,0 MW Leistung vorgesehen.
Aufbau
Für die Überlebensfähigkeit des Schiffes im Einsatz sind alle wichtigen Systeme auf die beiden Inselaufbauten verteilt. Diese pyramidenförmigen Aufbauten tragen auf der Außenseite auch die Flächen des Phased Array Radar.
Ebenso wie bei den anderen Fregatten der deutschen Marine dienen die Bordhubschrauber der U-Boot-Jagd und der Bekämpfung von Seezielen, die außerhalb der Waffenreichweite der Fregatte liegen.
Für das Verbringen von Spezialstreitkräften sowie für allgemeine Kontrollaufgaben sind vier Beiboote vorgesehen.
Beschaffung
Am 28. Juli 2005 wurde von ARGE F 125 dem Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) das Bauangebot für vier Fregatten übergeben.[3] Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages genehmigte am 20. Juni 2007 trotz Kritik durch den Bundesrechnungshof den Bau von vier Schiffen im Umfang von 2,6 Milliarden Euro. Am 26. Juni 2007 unterzeichneten das BWB und die ARGE F 125 den Bauvertrag für vier Fregatten der Klasse F125. Die Schiffe sollen ab 2014 in Dienst gestellt werden.[1]
Technische Daten
Anmerkung: Da sich die Schiffe der Klasse F125 derzeit (August 2008) noch in der Projektierungsphase befinden, können die unten aufgeführten Angaben (vor allem die Daten zu Sensorik und Bewaffnung) nur ein ungefähres Bild des endgültigen Schiffentwurfs aufzeigen. Art und Anzahl der Ausrüstungen können noch wesentlich von den hier aufgelisteten Daten abweichen.
- Einsatzsystem mit den Sensoren:
- und Effektoren:
- 8 × Schiff-Schiff-Flugkörper AGM-84 Harpoon oder RBS15 Mk 4
- 2 × RAM (Rolling Airframe Missile) je 21 Zellen
- 1 × 127/64 Lightweight Marinegeschütz (Oto Melara), 30 km Reichweite mit normaler Munition, später über 100 km mit reichweitengesteigerter Munition (beispielsweise mit gelenkter Vulcano-Munition)
- 2 × 27-mm-Marineleichtgeschütz (MLG 27) der Firma Rheinmetall
- 5 × 12,7-mm-RCHMG (Remote Controlled Heavy Machine Gun, Oto Melara „Hitrole NT“)
- 2 × 12,7-mm-sMG (körpergesteuert)
- 4 × Täuschkörperwurfanlage MASS (Multi Ammunition Softkill System)
- 2 × Suchscheinwerfer
- Wasserkanonen
- 2 × Bordhubschrauber MH-90
- 4 × 33-ft-Boote
- Besatzung: 170 Personen inkl. 50PX Spezialkräfte und inkl. 20PX für BHS
Schiffsliste
Schiffsnummer Name Rufzeichen Werft Kiellegung Stapellauf Auslieferung Indienststellung F Baden-Württemberg Blohm + Voss vorauss. 2009 vorauss. 2012 vorauss. 2014 F Nordrhein-Westfalen vorauss. 2010 vorauss. 2013 vorauss. 2015 F vorauss. 2011 vorauss. 2014 vorauss. 2016 F vorauss. 2012 vorauss. 2015 vorauss. 2017 Einheiten, Geschwader und Standorte
Die Schiffe werden der Einsatzflottille 2 unterstellt und in Wilhelmshaven stationiert.
Literatur
- Rudolf Braun: Klasse 125 - Die neue Fregatte für Stabilisierungsaufgaben. In: Hansa 2/2008, S.31-34, ISSN 0017-7504
Weblinks
- Fregatte F125 (Offizielle Seite der Deutschen Marine)
- Konzeption und Einsatzspektrum (MarineForum 7/8-2004)
- Informationen zur Vulcano-Munition
- Zur Namensgebung der Fregattenklasse
Einzelnachweise
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