Ferndorf-Eder-Lahn-Straße

Ferndorf-Eder-Lahn-Straße
Bundesstraße 508n
Basisdaten
Gesamtlänge: 112 km
Bundesländer: Nordrhein-Westfalen
Hessen
Verlaufsrichtung: West-Ost
Ausbauzustand: geplant

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Die Ferndorf-Eder-Lahn-Straße (FELS) ist die mit vorrangiger Priorität im aktuellen, seit 2004 gesetzlich geregelten Bundesfernstraßenbedarfsplan stehende Planung des Aus- und teilweisen Neubaus der Bundesstraßen 508 und 62 mit Ortsumfahrungen von Kreuztal bei Siegen bis Bad Laasphe/Biedenkopf an der Landesgrenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Hessen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die von den Straßenbauplanern so genannte Ferndorf-Eder-Lahn-Straße von Kreuztal bis Bad Laasphe an der Landesgrenze NRW/HS ist eine von Nordrhein-Westfalen mit Unterstützung von Hessen befürwortete interregionale West-Ost-Bundesstraßenplanung, die in den Achtziger Jahren als Alternative zu dem zuvor geplanten, inzwischen aufgegebenen Weiterbau der Bundesautobahn 4 zwischen dem Olper Kreuz (A 45/A 4) und Hattenbach/Bad Hersfeld (A 7/A 4) als Bundesstraßen-Alternative mit dem Bau und der Fertigstellung der Hüttental-Stadtautobahn Siegen-Kreuztal entwickelt wurde.

Nach der deutschen Wiedervereinigung war die frühere Planung der Bundesautobahn 4 vom Autobahnkreuz Olpe zum Hattenbacher Autobahn-Dreieck mit dortigem Anschluss an die A 4 wieder in den vordringlichen Bedarf des Bundesfernstraßenbedarfsplans aufgenommen worden. Bei der Fortschreibung bzw. Überarbeitung der Bedarfsplanung 2003/2004 wurde der von seinen Befürwortern sogenannte "Lückenschluss A 4" im NRW-Abschnitt aus dem Bundesverkehrswegeplan und der Bundesfernstraßenplanung herausgenommen und in Hessen vom vordringlichen in den weiteren Bedarf zurückgestuft.

Mit dem Weiterbau der A 4 von Olpe/Wenden nach Kreuztal wurden von den politischen Mehrheiten in den Kreistagen Siegen-Wittgenstein und Waldeck-Frankenberg mit Unterstützung der Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Hessen neue Planvorstellungen für eine Neutrassierung der Bundesstraße 62 von Kreuztal-Krombach (Krombacher Höhe) in Richtung Hessen bis Hattenbach gefordert und in einer gemeinsamen in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie entwickelt: eine Nord-Variante, die von der Krombacher Höhe über das Rothaargebirge und Wittgenstein das Edertal querend nach Hattenbach/Hessen führt, oder eine Süd-Variante, die von Kreuztal zunächst der FELS-Planung folgend über Wittgenstein und den Kreis Waldeck-Frankenberg bis nach Hattenbach führt. Diese sieht einen mindestens dreispurigen, weitgehend kreuzungsfreien Neubau einer Ost-West-Bundesfernstraße vor.

Der seit 2004 im derzeit gültigen Bundesfernstraßenbedarfsplan vorgesehene Aus- und teilweise Neubau der Ferndorf-Eder-Lahnstraße im Zuge der Bundesstraßen 508/62 mit Ortsumfahrungen von Kreuztal bis Bad Laasphe sieht bislang nur eine zweispurige Straßenplanung mit wiederholt wechselnden Überholspuren vor. Diese Planung ist nach dem gültigen Bundesstraßenbedarfsplan wegen der starken Einwirkungen in Natur und Landschaft zudem in Teilabschnitten einer besonderen naturschutzfachlichen Untersuchung unterzogen.

Aktuelle Planungen

Suednorda.jpg

Für die Ausbauplanung der Ferndorf-Eder-Lahn-Straße mit Ortsumfahrungen von Kreuztal, Hilchenbach, Erndtebrück und Bad Laasphe im Streckenverlauf von B 508 und B 62 bis zur Landesgrenze zwischen Niederlaasphe und Biedenkopf, die im aktuellen Fernstraßenbedarfsplan des Bundes teilweise bereits seit den 1980er Jahren in der vorrangigen Planungsstufe steht, ist in Kreuztal eine Südumfahrung ohne eine früher geforderte Untertunnelung des Mattenbachtales vorgesehen. An ihrem Ende liegt die Ortsumfahrung von Bad Laasphe mit Tunnelunterfahrung des Kurgebietes. Für Erndtebrück ist 2004 in den aktuellen Bundesfernstraßenbedarfsplan eine Südumfahrungsvariante in die Planung aufgenommen worden, für den Teilabschnitt Hilchenbach ist der Verlauf einer Ortsumfahrung noch offen; mehrere angedachte Südvarianten sind umstritten.

Von den Kreistagen Siegen-Wittgenstein (NRW) und Waldeck-Frankenberg (Hessen) wird zusammen mit den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Hessen eine neue drei- bis vierspurige, fernstraßenähnliche Planungsvariante betrieben, die von Wittgenstein aus über Frankenberg zum Hattenbacher Autobahndreieck (A 7/A 4) führen soll und für die nächste Überarbeitung des Bundesverkehrswegeplans in Vorschlag gebracht wird. In den Kreisen Marburg-Biedenkopf und Schwalm-Eder ist das Fernstraßenprojekt politisch umstritten oder wird abgelehnt. Für das autobahnähnliche Schnellstraßenprojekt im alten Planungskorridor des aufgegebenen A 4-Weiterbaus, dessen Baukosten derzeit auf mindestens 1,7 bis 2 Milliarden Euro beziffert werden, gibt es nach dem gültigen Bundesfernstraßenbedarfsplan bislang keine planungsrechtliche Grundlage. Voraussetzung dafür ist eine Aufnahme in die vordringliche Planung des Bundesverkehrswegeplans, dessen nächste Fortschreibung voraussichtlich nicht vor 2014/2015 zu erwarten ist.

In den beteiligten Kreisen und Bundesländern laufen politische Bemühungen, die Fernstraßen-Verbindung mit vom Land Hessen koordinierten und inzwischen angelaufenden Voruntersuchungen in die nächste Überarbeitung des Bundesverkehrswegeplans hineinzubekommen, dessen derzeitiger Planungsrahmen noch bis 2015 reicht. Vorstellungen der Projektbefürworter, dass das Fernstraßenprojekt als herausgehobene Straßenbaumaßnahme von besonderer Bedeutung nach dem Fernstraßenausbaugesetz vorzeitiger in die Bedarfsplanung des Bundes gelangen könnte, werden aufgrund der bereits im aktuellen, 2004 vom Bundestag und Bundesrat verabschiedeten Bundesfernstraßenbedarfsplan in der vordringlichen Priorität stehenden Fernstraßenprojekte mittlerweile als gering angesehen. Im Bundesverkehrsministerium, in dem es im Zusammenhang mit einer vorliegenden verkehrswirtschaftlichen Untersuchung auch die Vorstellung gibt, das Fernstraßenprojekt in Hessen nördlich von Schwalmstadt an die nach Kassel führende Bundesautobahn 49 anzubinden, werden die Aussichten für eine vorgezogene Aufnahme in die Überarbeitung des Fernstraßenausbaugesetzes des Bundes aufgrund des enormen Investitionsstaus zurückhaltend eingestuft. Das Fernstraßenausbaugesetz muss von Bundestag und Bundesrat als genehmigungspflichtiges Gesetz zwischen Bund und Ländern verabschiedet werden.

Widerstand gegen Fernstraßenprojekt

Gegen die West-Ost-Fernstraßenprojektvorstellung im alten A 4-Planungskorridor formiert sich inzwischen beiderseits der Landesgrenzen zunehmender Widerstand nicht nur von Bürgerinitiativen. Das Fernstraßenprojekt ist auch in der Bevölkerung umstritten. Entlang des Planungskorridors in Nordrhein-Westfalen und Hessen haben sich zahlreiche lokale Bürgerinitiativen gegründet, welche sich gemeinsam mit Umwelt- und Naturschutzverbänden sowie politischen Organisationen zu einem umfassenden Netzwerk ("Netzwerk Stop A4") zusammengeschlossen haben. Diesem länderübergreifenden Netzwerk, welches am 26. Mai 2009 in Kreuztal offiziell gegründet wurde, gehören inzwischen über 30 Organisationen aus dem oben genanntem Umfeld an. In einer in der konstituierenden Sitzung verabschiedeten Resolution wird die sofortige Einstellung aller Planungen einer Bundesfernstraßenverbindung zwischen Olpe und Hattenbach gefordert.

Die Mitglieder des Netzwerkes führen darüber hinaus in zunehmendem Maße Öffentlichkeitsarbeit durch, so z.B. Trassenwanderungen und Pflanzungen von Widerstandseichen im Bereich des Planungskorridors. Hinzu kommen zahlreiche Informationsveranstaltungen in den betroffenen Kommunen.

Weblinks


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