Albert Darboven

Albert Darboven

Albert Darboven (auch Atti oder Addi Darboven, * 15. April 1936 in Darmstadt) ist ein deutscher Unternehmer, Geschäftsführer und Inhaber des Kaffeehandelshauses J.J.Darboven GmbH & Co. KG.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der als Albert Hopusch 1936 in Darmstadt geborene Sohn des Chirurgen Albert Hopusch († 1948) und dessen Frau Anna Maria wurde nach dem Tode seines Vaters 1953 durch seinen Onkel Arthur Darboven adoptiert. Nach der Mittleren Reife am Internat Louisenlund folgte eine Ausbildung zum Außenhandelskaufmann beim Hamburger Kaffeeimporteur Bernhard Rothfos, 1954 folgten drei weitere Lehrjahre als Einkäufer auf Kaffeeplantagen in El Salvador, Nicaragua und Costa Rica. Dort lernte er auch seine erste Ehefrau, Inés Alicia de Sola Oppenheimer, die Tochter einer mittelamerikanischen industriellen Familie [1] kennen, mit der er den gemeinsamen Sohn Arthur Ernesto hat, der 2008 von seinem Vater aus dem operativen Darboven-Geschäft zurückgezogen wurde. [2] [3]

Seit 1960 führt Albert Darboven das 1866 von Johann Joachim Darboven gegründete Unternehmen J. J. Darboven mit Sitz im Pinkertweg zu Billbrook in vierter Generation. Seit 1973 ist er mit seiner zweiten Frau Edda, geborene Prinzessin von Anhalt, verheiratet.

Pferdesport

Bis 2003 war Darboven aktiver Polospieler, seit 1970 züchtet er im eigenen Gestüt Idee Englische Vollblüter. Sein größter Erfolg war der Gewinn des Deutschen Derbys 1992 mit dem Königsstuhl-Sohn Pik König. Als sich 2009 kein anderer Sponsor fand und dieses wichtigste deutsche Galopprennen für die Stadt Hamburg verloren zu gehen drohte, sprang Darboven als Finanzier ein. 2010 musste er diese kostspielige Rettungsaktion zusammen mit der Sparda-Bank in Hamburg wiederholen.

Engagements

Für „sein“ Hamburg ist Albert Darboven auch anderweitig sehr engagiert. So übertrug ihm die Hamburger Hafen und Logistik (HHLA) die Patenschaft für die Brooksbrücke, die ehemalige Hauptbrücke zur Speicherstadt. Die im Zweiten Weltkrieg zerstörten Skulpturenportale wurden unter der Schirmherrschaft von Ole von Beust zwischen 2001 und 2006 vom Bildhauer Jörg Plickat in enger Abstimmung mit dem Hamburger Denkmalschutz neu gestaltet und von ihm finanziert.

1997 stiftete er den mit 75.000 Euro dotierten Idee-Förderpreis, der jungen Unternehmerinnen helfen soll, ihre Geschäftsideen zu realisieren.

Kritik

Im Juni 2010 wurde dem Deutschen Kaffee-Verband Hamburg und Kaffeeröstereien vom Bundeskartellamt vorgeworfen, Preisabsprachen getätigt zu haben, weswegen ein Bußgeld von insgesamt 30 Millionen Euro verhängt wurde. Zu den beteiligten Kaffeeröstereien gehörten die Unternehmen Kraft Foods Außer Haus Service, Bremen, Luigi Lavazza Deutschland, Frankfurt, Tchibo, Hamburg, Segafredo Zanetti Deutschland, München, Seeberger, Ulm, Gebr. Westhoff, Bremen, Melitta System Service, Minden, und J. J. Darboven, Hamburg. Bei Melitta und Darboven wurden die Geldbußen wegen ihrer Kooperation bei der Aufklärung der Vorwürfe reduziert.[4] [5] Laut Berechnungen der Verbraucherzentrale ist dem Bürger in den vergangenen Jahren durch Kaffeepreisabsprachen ein Schaden in Höhe von 4,8 Milliarden Euro entstanden. [6]

Sonstiges

Albert Darboven wird von den Medien gerne als der Kaffeekönig von Deutschland tituliert, da er durch seinen persönlichen Einsatz in TV-Werbespots einen deutschlandweiten Bekanntheitsgrad erlangt hat.

Einzelnachweise

  1. de Sola Ernesto b. 1905 d. 1991. blankgenealogy.com. Abgerufen am 24. August 2011.
  2. [http://www.rtvp.de/news-20041206-ernesto-darboven-142.html
  3. Albert Darboven setzt Sohn vor die Tür Financal Times Deutschland vom 28. November 2008 (abgerufen am 28. Juli 2011)
  4. Preisabsprachen, Kaffeefirmen müssen Millionen-Kartellstrafe zahlen, Spiegel Online vom 9. Juni 2010 (abgerufen am 28. Juli 2011)
  5. Kaffeeunternehmer Albert Darboven Süddeutsche Zeitung vom 2. September 2010 (abgerufen am 28. Juli 2011)
  6. Trotz Strafe 4,8 Milliarden Euro – Kaffeeröster sahnen ab, Der Tagesspiegel vom 23. Dezember 2010 (abgerufen am 28. Juli 2011)

Literatur

  • Jens Meyer-Odenwald: Albert Darboven. Aus Freude am Leben. Die Hanse, Hamburg 2004, 252 S., ISBN 3-434-52608-0.

Weblinks



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