- Franz Dick
-
Franz Dick (* 25. Februar 1943 in Simmern/Hunsrück) ist ein deutscher Psychologe und Buchautor.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung
Der Landwirtssohn Franz Dick legte 1963 am Görres-Gymnasium in Koblenz das Abitur ab und leistete 1963 bis 1965 seinen Wehrdienst bei der Bundeswehr mit dem Reservedienstgrad Oberstleutnant [1]. Ein 1965 begonnenes Studium der Psychologie beendete er 1970 mit dem Diplom. Danach war er als Wissenschaftlicher Angestellter, Wissenschaftliche Hilfskraft und Forschungsassistent am Psychologischen Institut bzw. am Fachbereich Psychologie der Justus-Liebig-Universität Gießen tätig. 1972 nahm er bei gleichzeitiger Tätigkeit als Lehrbeauftragter ein erneutes Studium der Psychologie auf, das er 1973 mit der Promotion abschloss.
Beruf
Nach der Absolvierung eines Lehrauftrags an der Universität Bremen kam Franz Dick 1974 an die Universität Göttingen, zuerst als wissenschaftlicher Angestellter, dann als Akademischer Rat zur Anstellung am Institut für Psychologie. Wegen seines Eintretens für die Ziele des maoistischen Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW) und seiner Massenorganisation für Intellektuelle, der Gesellschaft zur Unterstützung der Volkskämpfe, wurde Franz Dick 1978 aus dem Dienst entfernt [2]. Er hatte mehrfach zu Demonstration aufgerufen, öffentlich die Kommunistische Volkszeitung verkauft, bei der Wahl zum Göttinger Stadtrat 1976 für den KBW kandidiert und Lehrveranstaltungen seiner Professoren-Kollegen gestört [3]. Damit war seine akademische Laufbahn an der Universität beendet.
Franz Dick verfasste mehrere Artikel für die Organe des KBW, die KVZ [4] und Kommunismus und Klassenkampf. 1983 wurde er Mitherausgeber der Zeitschrift Kommune.
Franz Dick arbeitete danach als klinischer Psychologe in Frankfurt am Main.
Veröffentlichungen
- Wenn p, dann q; Die Widersprüche des nomothetischen Gesetzesbegriffs der empirisch-analytischen Sozialwissenschaften und dessen doppelt ideologische Funktion, Gießen: Edition 2000, 1972 (Theorie Kritik; 1)
- Theoretische Untersuchung der induktiv-nomothetischen Methode in ihrer Anwendung in der Psychologie als Grundlage einer Kritik der empirisch-analytischen Sozialwissenschaften, (Gießen, Universität, Fachbereich Psychologie Dissertation) 1973 (mit Lebenslauf)
- Kritik der bürgerlichen Sozialwissenschaften; Theorie und Empirie, Theorie und Praxis, Forschungsprozeß und Wissenschaftstheorie, Heidelberg: Sendler 1974 ISBN 3-88048-013-3
- Rainer Adamaszek, Franz Dick [u.a.] (Hrsg.): Kontroverse um Pawlow: Arbeitsseminar am 24./25.1.1981 in Frankfurt, Frankfurt am Main: Sendler 1981 ISBN 3-88048-054-0
- Klinische Neuropsychologie: Gegenstand, Grundlagen und Aufgaben, Bonn: Deutscher Psychologen-Verlag 1995 (2. Auflage 1996) ISBN 3-925559-86-8
Literatur
- Wolfgang Tersteegen: Wie Extremisten einen Professor zum Angeklagten machen. Terroristische Aktionen am Göttinger Institut für Psychologie, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 298 vom 23. Dezember 1977, S. 6
Einzelnachweise
- ↑ „Das Truppendienstgericht Nord in Hannover verurteilte ihn zur Degradierung vom Oberstleutnant der Reserve zum untersten Mannschaftsdienstgrad, weil er als ehemaliger Soldat schon 1969 mit zersetzenden Äußerungen gegen die Bundeswehr und die freiheilich-demokratische Grundordnung agitiert hatte“ (FAZ 23. Dezember 1977)
- ↑ Franz Dick: Mittels KPD-Verbot: Schutz der bürgerlichen Psychologie vor revolutionärer Kritik, in: KVZ Nr. 33/15. August 1977, S. 10 (Über das Berufsverbotsverfahren gegen vier KBW-Mitglieder, bzw. „vier kommunistische Lehrende“, an der Universität Göttingen)
- ↑ Bassam Tibi: „Strauß- und Dregger-Reden studieren“. Psychoterror des KBW, Leserbrief in: Der Spiegel Nr. 46 vom 4. Juni 1977, S. 10
- ↑ Franz Dick, Norbert Roske: Die Kritische Theorie: auf hohem Roß im [reaktionären Sumpf. Eine Polemik gegen Bassam Tibi, Prof., Dr., Beamter in: KVZ Nr. 46 vom 14. November 1977, S. 16
Kategorien:- Psychologe
- KBW-Mitglied
- Deutscher
- Mann
- Geboren 1943
Wikimedia Foundation.