Fredi Bobič

Fredi Bobič
Fredi Bobič
Spielerinformationen
Geburtstag 30. Oktober 1971
Geburtsort MariborSFR Jugoslawien
Größe 188 cm
Position Stürmer
Vereine in der Jugend
1977–1980
1980–1986
1986–1990
VfR Bad Cannstatt
VfB Stuttgart
Stuttgarter Kickers
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1990–1992
1992–1994
1994–1999
1999–2003
2002
2002–2003
2003–2005
2006
TSF Ditzingen
Stuttgarter Kickers
VfB Stuttgart
Borussia Dortmund
Bolton Wanderers (Leihe)
Hannover 96 (Leihe)
Hertha BSC
HNK Rijeka
62 (32)
62 (26)
148 (69)
56 (17)
15 0(4)
27 (14)
54 0(8)
8 0(2)
Nationalmannschaft
1994–2004 Deutschland 37 (10)
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
Fredi Bobič auf einer Briefmarke der Färöer

Fredi Bobič (* 30. Oktober 1971 in Maribor, Jugoslawien) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und aktuell Sportdirektor des VfB Stuttgart.

Inhaltsverzeichnis

Kindheit und Jugend

Fredi Bobič hat einen slowenischen Vater und eine kroatische Mutter. Mit seinen Eltern wanderte er in die Bundesrepublik Deutschland aus, wo er in Stuttgart aufwuchs. Seit seinem siebten Lebensjahr ist er in Fußballvereinen aktiv gewesen. 1977 begann er in der Jugend des VfR Bad Cannstatt mit dem Fußballspielen, von wo aus er 1980 zur Jugend des VfB Stuttgart wechselte. Nach sechs Jahren verließ er den VfB in Richtung des Konkurrenten Stuttgarter Kickers, mit dessen A-Jugend er DFB-Pokal-Sieger wurde, was er als seinen größten Erfolg im Jugendbereich bezeichnet. Seine fußballerischen Vorbilder in Kindheit und Jugend waren Hansi Müller und Marco van Basten. Bobič ist gelernter Einzelhandelskaufmann. Durch die Herkunft seiner Eltern und die noch in Slowenien lebenden Verwandten lernte Bobič das Sprechen zahlreicher slawischer Sprachen. Zudem spricht er Deutsch, Englisch und etwas Französisch.

Karriere

Vereinsfußball

Bobič begann seine Karriere bei den TSF Ditzingen. In der Saison 1991/92 wurde er mit 19 Toren Torschützenkönig der Oberliga Baden-Württemberg. Daraufhin wechselte er in die 2. Bundesliga zu den Stuttgarter Kickers (1992–1994), für die er in 62 Spielen 26 mal traf.

Er wechselte dann in die 1. Bundesliga zum VfB Stuttgart, für den er am ersten Spieltag der Saison 1994/95 im Spiel gegen den Hamburger SV debütierte. Nach seiner Einwechslung in der 73. Minute erzielte Bobič in der letzten Minute den 2:1-Siegtreffer für den VfB. Damit begann seine Profikarriere, die ihren Höhepunkt wohl zu Zeiten des „Magischen Dreiecks“ mit Krassimir Balakow und Giovane Élber beim VfB Stuttgart hatte. Dieses Trio sorgte Mitte der 90er Jahre für einiges Aufsehen in der Bundesliga.

1999 wechselte er zu Borussia Dortmund, wo er in den ersten beiden Spielzeiten in 53 Spielen 17 Tore erzielte. In der Hinrunde der Saison 2001/02 kam Bobič nur drei Mal zum Einsatz, da Trainer Matthias Sammer statt auf ihn auf die Stürmer Márcio Amoroso, Jan Koller und Ewerthon setzte.

Bobič unterbrach deswegen seine Bundesligakarriere für ein kurzes Gastspiel in der englischen Premier League. Er wurde für die Rückrunde an die Bolton Wanderers ausgeliehen, für die er in 15 Partien vier Tore schoss.

Wenige Stunden vor Schluss des Transferzeitraums im Sommer 2002 unterzeichnete Bobič einen Vertrag bei Bundesliga-Aufsteiger Hannover 96. Mit 14 Saisontoren hatte er entscheidenden Anteil am Klassenerhalt des Vereins und wurde zur Belohnung seiner starken Leistungen von Teamchef Rudi Völler nach vierjähriger Abwesenheit wieder ins Nationalteam berufen.

Nach der Saison 2002/03 wechselte Bobič zu Hertha BSC, wo er jedoch nicht an seine Leistungen aus der Vorsaison anknüpfen konnte. Nach seinem Engagement in Berlin war er mehrere Monate vertragslos. Ab dem 25. Januar 2006 spielte er für den kroatischen Verein HNK Rijeka und beendete im Sommer nach Saisonende seine aktive Karriere.

Als Vereinsspieler absolvierte er 62 Spiele in der 2. Bundesliga (26 Tore), 285 Spiele in der 1. Bundesliga (108 Tore), 15 Spiele in der englischen Premier League (4 Tore) und 8 Spiele in der Prva HNL, der 1. kroatischen Liga (2 Tore).

Nationalmannschaft

Für die Nationalmannschaft absolvierte er zwischen 1994 und 1998 sowie 2002 und 2004 37 Spiele, in denen er zehn Tore erzielte. Sein erstes Länderspiel absolvierte er am 12. Oktober 1994 in Budapest gegen Ungarn. Er wurde von Bundestrainer Berti Vogts für die Fußball-Europameisterschaft 1996 in England nominiert, bei der er in den Vorrundenspielen gegen Tschechien und Italien sowie im Viertelfinalspiel gegen Kroatien zum Einsatz kam. Bobič spielte unter Vogts 19 Mal im Nationaldress und erzielte zwei Tore, ehe er am 22. Februar 1998 sein vorerst letztes Länderspiel gegen Saudi-Arabien bestritt. Sein Comeback feierte er nach guten Leistungen in der Bundesliga bei Hannover 96 unter Teamchef Rudi Völler in einem Freundschaftsspiel gegen die Niederlande Ende 2002, in dem ihm auch der einzige deutsche Treffer gelang (Endstand: 1:3). Daraufhin wurde er wieder fester Bestandteil des Nationalteams und wichtiger Spieler in der EM-Qualifikation. In den 18 Länderspielen unter Rudi Völler schoss Bobič acht Tore. Bobič nahm mit der Nationalmannschaft an der Europameisterschaft 2004 in Portugal teil, bei der er in den Vorrundenspielen gegen die Niederlande und gegen Lettland eingesetzt wurde, aber keinen Torerfolg verzeichnen konnte. Nach der Europameisterschaft und dem Rücktritt Rudi Völlers wurde Bobič nicht mehr ins Nationalteam berufen, was einerseits mit der Motivation des neuen Bundestrainers Jürgen Klinsmann, junge Spieler ins Nationalteam integrieren zu wollen, andererseits mit schwachen Leistungen bei Hertha BSC zusammenhing. Somit war sein Einsatz gegen Lettland am 19. Juni 2004 sein letzter im Nationaltrikot.

Erfolge

Seine größten Erfolge sind der Gewinn der Fußball-Europameisterschaft 1996 mit der deutschen Nationalmannschaft und der Gewinn des DFB-Pokals 1997 mit dem VfB Stuttgart. 1998 stand er mit Stuttgart im Finale des Europapokals der Pokalsieger, das in Stockholm aber mit 0:1 gegen den FC Chelsea verloren ging. Außerdem wurde Bobič mit 17 Treffern Torschützenkönig der Bundesliga-Saison 1995/96 im Dress des VfB Stuttgart. In seiner letzten Spielzeit bei HNK Rijeka wurde Bobič kroatischer Pokalsieger 2006. Er gehörte des Weiteren zum Kader von Borussia Dortmund, welcher 2002 die deutsche Meisterschaft gewann. Des Weiteren wurde Bobic 2003 EFFIFU.

Nach der aktiven Karriere

Am 11. Juni 2005 wurde Fredi Bobič in Anerkennung seines Engagements für die Stiftung „Hilfe für Helfer“ vom Präsidenten des Deutschen Feuerwehrverbands, Hans-Peter Kröger, zum „Botschafter der Feuerwehren“ ernannt.[1]

2006 begann er eine Ausbildung zum Moderator beim DSF. In der Saison 06/07 rückte er beim Bezahlfernsehsender Premiere ins Expertenteam auf.

2007 hatte er einen Auftritt im Musikvideo Vom selben Stern von Ich + Ich mit den Worten „Wir alle sind aus Sternenstaub“. Bereits 1997 hatte er mit Gerhard Poschner und Marco Haber unter dem Namen Das tragische Dreieck eine Single-CD mit dem Titel Steh auf aufgenommen. Zudem wurde ein Musikvideo gedreht.

Im Jahr 2008 spielte er bei der Serie Torpiraten des Fernsehsenders Nickelodeon mit. Dort war er der Komiteeleiter des Pokals der Champions.

Zudem war Bobič an manchen Bundesligaspieltagen Fußballexperte für den österreichischen Privatsender ATV.

Managerkarriere

Von Ende März 2009 bis Juli 2010 war Bobič Geschäftsführer für Sport und Marketing bei dem bulgarischen Klub Tschernomoretz Burgas. Ursprünglich galt sein Vertrag bis Sommer 2014, zusammen mit Trainer Krassimir Balakov sollte er den Verein in die nationale Spitze führen.[2]

Seit dem 27. Juli 2010 ist Bobič Sportdirektor des VfB Stuttgart.[3]

Privates

Bobič ist verheiratet und hat zwei Töchter. Neben Fußball interessiert er sich auch sehr für andere Sportarten wie Basketball oder American Football. Bobič betreibt mit seinem Berater Jürgen Schwab in Winterbach im Remstal (Baden-Württemberg) ein Sportgeschäft.

Weblinks

Quellen

  1. Presseerklärung des Deutschen Feuerwehrverbands e. V.
  2. Bobic: Neuer Job in Burgas, kicker online vom 25. März 2009
  3. Fredi Bobic ist neuer Sportdirektor vom 27. Juli 2010 auf vfb.de


Vorgänger Amt Nachfolger

Heiko Herrlich, Mario Basler
Torschützenkönig der Bundesliga
1995/96

Ulf Kirsten

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