- Winterbach (Remstal)
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Wappen Deutschlandkarte 48.7991666666679.48258Koordinaten: 48° 48′ N, 9° 29′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Stuttgart Landkreis: Rems-Murr-Kreis Höhe: 258 m ü. NN Fläche: 17,1 km² Einwohner: 7.678 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 449 Einwohner je km² Postleitzahl: 73650 Vorwahl: 07181 Kfz-Kennzeichen: WN Gemeindeschlüssel: 08 1 19 086 LOCODE: DE WTC Adresse der
Gemeindeverwaltung:Marktplatz 2
73650 WinterbachWebpräsenz: Bürgermeister: Albrecht Ulrich Lage der Gemeinde Winterbach im Rems-Murr-Kreis Winterbach ist eine Gemeinde im Remstal in Baden-Württemberg etwa 23 km östlich von Stuttgart.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Winterbach liegt im Remstal an der Bundesstraße 29 (Stuttgart – Aalen) zwischen Stuttgart und Schorndorf. Im Hauptort befindet sich ein Haltepunkt der S-Bahnlinie S2 (Schorndorf – Stuttgart – Stuttgart Flughafen – Filderstadt), die Winterbach über die Remsbahn an das Stuttgarter S-Bahnnetz anschließt.
Gliederung
Winterbach besteht aus den Teilorten Winterbach, Engelberg und Manolzweiler. Während die Teilorte Engelberg und Manolzweiler auf dem Schurwald südlich vom Hauptort Winterbach liegen, liegt Winterbach selbst im Tal an der Rems. Im Norden von Winterbach wird Wein angebaut.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde Winterbach grenzt im Uhrzeigersinn von Norden über Osten bis Südosten an die Stadt Schorndorf, im Süden an die Gemeinden Lichtenwald und Baltmannsweiler, im Südwesten an die Stadt Weinstadt und von Südwesten über Westen bis Norden an Remshalden.
Trotz seiner großen Wirtschaftskraft hat sich Winterbach bislang einen dörflichen Charakter bewahrt.
Geschichte
Mittelalter
Winterbach wurde 1046 zum ersten Mal von Heinrich III. (HRR) urkundlich erwähnt. Funde lassen jedoch ein deutlich höheres Alter vermuten. Im Jahr 1080 gelangten die Königshöfe Winterbach und Waiblingen durch eine Schenkung Heinrich IV. vor der Schlacht bei Hohenmölsen in den Besitz der Domkapitel von Speyer. 1238 wurde erstmals ein Pfarrer in Winterbach beurkundet und seit 1293 ist der Weinbau in der Gemarkung nachweisbar.
Im Jahr 1309 wurde die noch heute stehende Michaelskirche eingeweiht, jedoch wird schon vor der ersten urkundlichen Erwähnung Winterbachs die Existenz einer Urkirche für das mittlere Remstal im Ort angenommen [2]. Seit 1369 wird die Pfarrei Winterbach als eine Filiale der Kirche von Schorndorf geführt. Bei der Teilung der Grafschaft Württemberg 1442 gelangte Winterbach in den Besitz der Stuttgarter Grafenlinie.
1490 erfolgte ein Umbau der Kirche, aus dieser Zeit stammen die bis heute erhaltenen Passionsfresken.
Neuzeit
Am Aufstand des Armen Konrad 1514 waren auch Winterbacher Einwohner beteiligt. Nach der Rückkehr Herzog Ulrichs von Württemberg führte dieser 1534 die Reformation im Herzogtum ein. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Remstal mehrfach von durchziehenden Heeren verwüstet. 1644 setzte ein Blitzschlag den Kirchturm in Brand, welcher in den Folgejahren wieder aufgebaut wurde. Um 1750 erreichte Winterbach einen bescheidenen Wohlstand, unter anderem erfolgte von 1751–1758 der Umbau der Michaelskirche.
19. Jahrhundert
1825 begann in Winterbach der Badebetrieb, nachdem beim Gasthaus Adler schwefelhaltige Quellen erschlossen wurden. Nur 25 Jahre später versiegten diese und der Kurbetrieb kam zum Erliegen. In der Folge wurde in den Badehäusern eine Anstalt für geistig behinderte Kinder eingerichtet. 1861 verbesserte sich die Verkehrsanbindung Winterbachs durch die Eröffnung der Remsbahn bis Wasseralfingen. Im Jahr 1874 entstand auf dem Gelände der ehemaligen Badeanstalt ein Krankenasyl für pflegebedürftige Frauen. Um die Jahrhundertwende wurde eine zentrale Wasserversorgung aufgebaut.
20. Jahrhundert
Um 1900 ging der Weinbau in Winterbach zurück. Ursache waren Schäden durch Reblausbefall und Schimmel.
Politik
Gemeinderat
Seit der letzten Kommunalwahl am 7. Juni 2009 hat der Gemeinderat 18 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 61,10 %. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:
BWV1 10 Sitze (50,39 %) CDU 4 Sitze (21,47 %) SPD 4 Sitze (14,40 %) GRÜNE 2 Sitze (13,73 %) Vorsitzender des Gemeinderates ist der Bürgermeister.
1Bürgerliche Wählervereinigung Winterbach-Engelberg-Manolzweiler
Partnerschaften
Seit 1961 besteht eine Partnerschaft mit der Gemeinde Gleisdorf in der Steiermark (Österreich).
Wappen
Beschreibung: In rot ein silberner (weißer) Wellenbalken, darüber eine goldene (gelbe) Krone, darunter eine silberne (weiße) Hape mit goldenem (gelbem) Griffholz.
Die goldene Krone soll daran erinnern, dass Winterbach ein altes Reichgut war und sich Kaiser Heinrich III. am 28. August 1046 und am 3. Dezember 1048 in Winterbach aufgehalten hat. Der Wellenbalken macht das Wappen in Bezug auf den zweiten Bestandteil des Ortsnamens „redend“.
Die Weinberghape ist die alte Wappenfigur von Winterbach, die sich bis 1831 zurückverfolgen lässt, im Laufe der Zeit zu einer Sichel wurde und heute wieder als Hape erscheint.
Wirtschaft
Winterbach gehört zu den reichen Gemeinden in Baden-Württemberg. Winterbacher Unternehmen stellen über 2000 Arbeitsplätze zur Verfügung. Dies entspricht in etwa der Anzahl der in Winterbach lebenden Arbeitnehmer. Der größte Arbeitgeber im Ort ist die Peter Hahn GmbH.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Winterbach liegt an der Württemberger Weinstraße mit vielen Sehenswürdigkeiten.
Bauwerke
- Michaelskirche
- Die drei Rathäuser
- Bürgerhaus Kelter
Museen
- Dorf- und Heimatmuseum mit Julie-Palmer-Stube
Regelmäßige Veranstaltungen
Alljährlich findet Ende Juni das Winterbacher Brunnenfest von Samstag bis Montag statt und am ersten Adventssonntag der Winterbacher Weihnachtsmarkt. In ungeraden Jahren veranstaltet im Juli die Kulturinitiative Rock das Winterbacher Zeltspektakel.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Werner Dilger (1942–2007), Professor für Informatik, Inhaber des Lehrstuhls für künstliche Intelligenz an der TU Chemnitz
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
Bekannte Persönlichkeiten, die einen Teil ihres Lebens in Winterbach verbracht haben, sind:
- Giovane Élber (* 1972), ehemaliger brasilianischer Fußballnationalspieler, wohnte in den 1990er Jahren, als er für den VfB Stuttgart spielte, in Winterbach. Die von ihm gegründete Giovane-Élber-Stiftung ist in Winterbach ansässig.
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Siegfried Zarth: "Die Michaeliskirche - Geschichte, Bau und Ausstattung", in: Ev. Kirchgemeinde Winterbach (Hg.) "700 Jahre Michaeliskirche in Winterbach", Reihe Winterbacher Heimat Heft 5, 2009, ISBN 978-3-86705-066-1
Weblinks
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