- Friedrich Bohl
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Friedrich Bohl (* 5. März 1945 in Rosdorf, Landkreis Göttingen) ist ein ehemaliger deutscher Politiker (CDU). Er war von 1991 bis 1998 als Bundesminister für besondere Aufgaben Chef des Bundeskanzleramts.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung und Beruf
Nach dem Abitur 1964 absolvierte Bohl ein Studium der Rechtswissenschaft, welches er 1969 mit dem ersten und 1972 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete. Seit 1972 ist er als Rechtsanwalt und seit 1976 auch als Notar zugelassen.[1]
Von 1998 bis zum 31. März 2009 war Bohl als Vorstand bei der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) für die Bereiche Konzernsekretariat, Öffentlichkeitsarbeit, Verbände und Recht zuständig. Seit dem 31. März 2009 ist Friedrich Bohl Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutschen Vermögensberatung (DVAG).[2]
Familie
Friedrich Bohl ist verheiratet und hat vier Kinder.
Partei
Seit 1963 ist er Mitglied der CDU. Hier engagierte er sich zunächst in der Jungen Union. Von 1978 bis 2002 war er Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Marburg-Biedenkopf.
Abgeordneter
Bohl war Mitglied im Kreistag des Landkreises Marburg-Biedenkopf, wo er von 1974 bis 1990 als Vorsitzender der CDU-Fraktion amtierte. Von 1970 bis 1980 war er Mitglied des Hessischen Landtages. Hier war er von 1978 bis 1980 stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion. Von 1980 bis 2002 war er dann Mitglied des Deutschen Bundestages und von 1984 bis 1989 Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, von 1989 bis 1991 dann Erster Parlamentarischer Geschäftsführer. Friedrich Bohl war zuletzt über die Landesliste Hessen in den Deutschen Bundestag eingezogen.
Öffentliche Ämter
Am 26. November 1991 wurde Bohl als Bundesminister für besondere Aufgaben und als Chef des Bundeskanzleramtes in die von Bundeskanzler Helmut Kohl geführte Bundesregierung berufen. Ab dem 25. Mai 1998 übernahm er zusätzlich die Leitung des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung. Nach der Bundestagswahl 1998 schied er am 26. Oktober 1998 aus der Bundesregierung aus.
Bohl wurde vorgeworfen, in seiner Zeit als Chef des Bundeskanzleramtes vor allem im Zusammenhang mit den sogenannten Bundeslöschtagen in hohem Ausmaß Akten vernichtet zu haben, darunter auch Belege, die über die Verwicklung Kohls in die Parteispendenaffäre Aufklärung hätten bringen können. Strafrechtlich relevante Vorwürfe, systematisch und vorsätzlich sowie widerrechtlich Akten vernichtet zu haben, konnten Bohl nicht nachgewiesen werden.[3]
Quelle
- ↑ Bundestags-Biografie
- ↑ Wechsel in Aufsichtsrat und Vorstand der Deutschen Vermögensberatung AG / Friedrich Bohl neuer Aufsichtsratsvorsitzender, Pressemitteilung der Deutsche Vermögensberatung AG vom 1. April 2009
- ↑ Robert Leicht: "Ein Abgrund an Aktenverrat" In: Die Zeit Nr. 27/2000
Siehe auch
Weblinks
- Biographie beim Deutschen Bundestag
- Literatur von und über Friedrich Bohl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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