Friedrich Wilhelm Ludwig von Preußen

Friedrich Wilhelm Ludwig von Preußen
Friedrich Wilhelm Ludwig Prinz von Preußen (1838)
Zeichnung von Franz Krüger (1797–1857)
Prinzessin Wilhelmine Luise von Anhalt-Bernburg
Zeichnung von Franz Krüger (1797–1857)

Friedrich Wilhelm Ludwig Prinz von Preußen (* 30. Oktober 1794 in Berlin; † 27. Juli 1863 in Berlin) war königlich preußischer General der Kavallerie und Divisionskommandeur. Er war ranghöchstes Mitglied im „Mainzer Adelsverein“.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Prinz Friedrich war der Sohn des Friedrich Ludwig Karl Prinz von Preußen (1773–1796) und der Friederike Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz (1778–1841); er war ein Neffe des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III.

Er heiratete am 21. November 1817 auf Schloss Ballenstedt (Landkreis Harz, Sachsen-Anhalt) Wilhelmine Luise Prinzessin von Anhalt-Bernburg (* 30. Oktober 1799 auf Schloss Ballenstedt; † 9. Dezember 1882 auf Schloss Eller bei Düsseldorf), die Tochter des Alexius Herzog von Anhalt-Bernburg (1767–1834) und seiner ersten Ehefrau Prinzessin Marie Friederike von Hessen-Kassel (1768–1839). Prinzessin Luise war eine sehr begabte Zeichnerin.

Das Ehepaar hatte die beiden Söhne Prinz Alexander (1820-1896) und Prinz Georg (1826–1902). Nach letzterem ist die Prinz-Georg-Straße in Düsseldorf benannt.

Leben

Von 1815 bis zu seinem Tod (1863) war Prinz Friedrich Kommandeur des Leib-Kürassier-Regiments „Großer Kurfürst“ (Schlesisches) Nr.1.

Nach seiner Hochzeit bewohnte er bis 1820 sein Palais in Berlin (1807 von Karl Friedrich Schinkel erbaut).

Nachdem die Rheinprovinz im Jahr 1815 preußisch geworden war (siehe auch: Koalitionskriege), wurde Prinz Friedrich 1820 Kommandeur der 20. Division in Düsseldorf und residierte dort im Schloss Jägerhof, das er um zwei Seitenflügel erweitern ließ. Seine Familie ließ er 1821 nachkommen. Die Hofhaltung der folgenden Jahre auf Schloss Jägerhof erinnerte die Düsseldorfer stark an frühere Zeiten als Residenzstadt und versöhnte sie mit der Tatsache, als Katholiken nun zum evangelischen Preußen gehören zu müssen. Da sowohl Prinz Friedrich als auch seine Gemahlin Prinzessin Luise äußerst kunstinteressiert waren, beide sogar selbst sehr gut zeichnen konnten, wurde Schloss Jägerhof bald zum Mittelpunkt des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens der Stadt. Prinz Friedrich gehörte zu den Begründern des Düsseldorfer Kunst-, Musik- und Theatervereins und wirkte als deren Protektor.

Wie auch sein Cousin, der spätere preußische König Friedrich Wilhelm IV., war er ein Fan des Mittelalters und der Burgen am Mittelrhein. 1821 erwarb er die Ruine der Burg Fatzberg und ließ diese als erste zu einem Sommersitz ausbauen. Er verlieh der Burg den neuen Namen Rheinstein. 1839 bis 1844 ließ er zusätzlich das Schweizerhaus – als Gästehaus für Rheinstein – und eine Kapelle errichten. In der Gruft der Kapelle wurde er zusammen mit seiner Gemahlin und seinem Sohn Georg später beigesetzt.

Im April 1842 war Prinz Friedrich in Biebrich bei Mainz das ranghöchste der 21 adligen Gründungsmitglieder des „Mainzer Adelsvereins“, der sich die Förderung der deutschen Auswanderung nach Texas zum Ziel setzte.

Im Zuge der Revolutionswirren (siehe auch: Märzrevolution) wurde Prinz Friedrich im Jahr 1848 nach Berlin zurückgerufen. Seine Beliebtheit in Düsseldorf war jedoch so groß, dass man ihn 1856 zum ersten Ehrenbürger der Stadt ernannte. Seine an einem Nervenleiden erkrankte Frau lebte seit 1855 getrennt von ihm auf Schloss Eller nahe Düsseldorf, den gemeinsamen Geburtstag des Paares am 30. Oktober verbrachte Prinz Friedrich jedoch bei ihr in Eller.

Literatur

  • Ernst Dietrich Baron von Mirbach: Prinz Friedrich von Preußen. Ein Wegbereiter der Romantik am Rhein. Böhlau-Verlag 2006, ISBN 3-412-33305-0.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Friedrich Wilhelm II. von Preußen — Anton Graff: Friedrich Wilhelm II. von Preußen Friedrich Wilhelm II. (* 25. September 1744 in Berlin; † 16. November 1797 in Potsdam) war König von Preußen, im Volk Der dicke Lüderjahn (Bedeutung: Taugenichts) genannt. In seiner Eigenschaft …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Wilhelm IV. von Preußen — Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, 1847 Friedrich Wilhelm IV. (* 15. Oktober 1795 in Berlin; † 2. Januar 1861 in Potsdam) war der älteste Sohn von Friedrich Wilhelm III. von Preußen und Luise von Mecklenburg Strelitz. Nach dem Ableben s …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Wilhelm III. von Preußen — Friedrich Wilhelm III. Friedrich Wilhelm III. als Kronprinz, um 1793 Friedrich Wilhelm III. (* 3. August 1770 in Potsdam; † …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Wilhelm Karl von Preußen — Friedrich Wilhelm Karl Prinz von Preußen (* 3. Juli 1783 in Berlin; † 28. September 1851 ebenda) war preußischer General der Kavallerie, Generalgouverneur der Rheinprovinzen und Gouverneur der Bundesfestung Mainz. Le …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Wilhelm I. von Preußen — (Gemälde von Antoine Pesne, um 1733) Friedrich Wilhelm I., König in Preußen und als Friedrich Wilhelm II. Kurfürst und Markgraf von Brandenburg (* 14. August 1688 in Berlin; † 31. Mai 1740 in Potsdam), aus dem Haus Hohenzollern, bekannt als… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Wilhelm Prinz von Preußen — (* 9. Februar 1939 in Berlin Grunewald) ist ein deutscher Historiker und Angehöriger des Hauses Hohenzollern. Inhaltsverzeichnis 1 Familie und Kindheit 2 Ausbildung 2.1 Erste Di …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Heinrich Ludwig von Preußen — Prinz Heinrich von Preußen, Porträt von Johann Heinrich Tischbein dem Älteren, entstanden 1769 Friedrich Heinrich Ludwig Prinz von Preußen (* 18. Januar 1726 in Berlin; † 3. August 1802 in Rheinsberg) war das 13. Kind König …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Wilhelm Ludwig von Krusemarck — Friedrich Wilhelm Ludwig von Krusemarck, auch Krusemark, (* 9. April 1767 in Berlin; † 25. April 1822 in Wien) war ein deutscher Generalmajor und Gesandter. Leben Er ist der Sohn von Hans Friedrich von Krusemarck. Nach dem Sieg der verbündeten… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Wilhelm Ludwig von Krusemark — Friedrich Wilhelm Ludwig von Krusemarck, auch Krusemark, (* 9. April 1767 in Berlin; † 25. April 1822 in Wien) war ein deutscher Generalmajor und Gesandter. Leben Er ist der Sohn von Hans Friedrich von Krusemarck. Nach dem Sieg der verbündeten… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Wilhelm I. in Preußen — Friedrich Wilhelm I. von Preußen (Gemälde von Antoine Pesne, um 1733) Friedrich Wilhelm I., König in Preußen und als Friedrich Wilhelm II. Kurfürst und Markgraf von Brandenburg (* 14. August 1688 in Berlin; † 31. Mai 1740 in Potsdam), aus dem… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”