- Fritz Thiedemann
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Fritz Thiedemann (* 3. März 1918 in Heide; † 8. Januar 2000 ebenda) war ein deutscher Springreiter, Landwirt und Unternehmer.
Gemeinsam mit Hans Günter Winkler war Fritz Thiedemann der herausragende deutsche Springreiter der 1950er Jahre. Bei den Olympischen Sommerspielen 1952 in Helsinki gelang es ihm, als bisher einzigem Reiter der Welt, sowohl im Springreiten als auch in der Dressur in die Medaillenränge zu reiten: er gewann die Bronzemedaille im Springreiten und mit der deutschen Dressurmannschaft ebenfalls eine Bronzemedaille.
Bei den olympischen Reiterspielen in Stockholm 1956 gewann er die Goldmedaille mit der deutschen Mannschaft im Springreiten. Dies konnte er bei den Spielen in Rom 1960 wiederholen. Sowohl bei den separaten Reiterspielen 1956 als auch 1960 in Rom trug er die deutsche Fahne beim Einzug der Mannschaften während der Eröffnungsfeier. Er ist damit der einzige deutsche Sportler, der bei zwei olympischen Eröffnungsfeiern die Fahne trug. (Siehe auch: Liste der Fahnenträger der deutschen Mannschaften bei Olympischen Spielen)
Der Name Fritz Thiedemann ist eng verbunden mit dem seinerzeit weltweit erfolgreichsten Springpferd Meteor, mit dem er auch die meisten Titel errang.
In seiner Geburtsstadt Heide ist eine Straße nach ihm benannt, der Fritz-Thiedemann-Ring, der eine Umgehung des Stadtgebietes ermöglicht. Die Stadt Elmshorn verlieh ihm 1956 die Ehrenbürgerwürde wegen seiner Verdienste um die Stadt und die dortige Reit-und Fahrschule, an der er jahrelang tätig war. Auch die dortige, 2005 neu eröffnete Auktions- und Reithalle des Verbandes der Züchter des Holsteiner Pferdes ist nach Thiedemann benannt. Seine Pferde sind in Elmshorn durch Benennung der Straßen Meteorstraße, Finaleweg, Retinastraße und Diamantstraße auch heute noch präsent.
Inhaltsverzeichnis
Erfolge
- Olympische Spiele [1]
- 1952 in Helsinki:
- Springreiten: Bronzemedaille Einzel auf Meteor
- Dressurreiten: Bronzemedaille Mannschaft, Einzelwertung 12. auf Chronist xx
- 1956 in Stockholm: Goldmedaille Mannschaft, Einzelwertung 4. auf Meteor
- 1960 in Rom: Goldmedaille Mannschaft, Einzelwertung 6. auf Meteor
- 1952 in Helsinki:
- Weltmeisterschaft
- 1953 in Paris: Silbermedaille Einzel auf Diamant
- Europameisterschaft:
- weitere:
- fünfmal Sieger des Deutschen Springderby in Hamburg (1950 (Loretto), 1951 (Meteor), 1954 (Diamant), 1958 (Finale) und 1959 (Retina))
1966 ( " Gewinner des Deutschen Pferderennens" )
Auszeichnungen
- 1950 Als erster Sportler bekam der Springreiter Fritz Thiedemann das Silberne Lorbeerblatt im Juni 1950 von Theodor Heuss überreicht.[2]
- 1956 Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Stadt Elmshorn [3]
- 1958 Sportler des Jahres
- 1974 Verleihung des Bundesverdienstkreuzes[4]
Einzelnachweise
- ↑ Hall of Fame des deutschen Sports: Fritz Thiedemann
- ↑ Das Silberne Lorbeerblatt, Internetpräsenz des Bundespräsidenten/Bundespräsidialamts
- ↑ Ehrenbürger Elmshorns
- ↑ Vor elf Jahren starb der große Fritz Thiedemann, Dieter Ludwig, 3. Januar 2011
Literatur
- Eckhard F. Schröter: Das Glück dieser Erde. Leben und Karriere deutscher Springreiter.. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt a. M. 1980, ISBN 3-596-23019-5
Weblinks
- Literatur von und über Fritz Thiedemann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Portait „Fritz Thiedemann - Reitsport-Ikone aus Holstein“ mit Fotos und Interviews aus den 1950er Jahren
Europameister im Springreiten1957: Hans Günter Winkler | 1958: Fritz Thiedemann | 1959: Piero D’Inzeo | 1961: David Broome | 1962: David Barker | 1963: Graziano Mancinelli | 1965: Hermann Schridde | 1966: Nelson Pessoa | 1967/69: David Broome | 1971: Hartwig Steenken | 1973: Paddy MacMahon | 1975: Alwin Schockemöhle | 1977: Johan Heins | 1979: Gerd Wiltfang | 1981/83/85: Paul Schockemöhle | 1987: Pierre Durand | 1989: John Whitaker | 1991: Éric Navet | 1993: Willi Melliger | 1995: Peter Charles | 1997: Ludger Beerbaum | 1999: Alexandra Ledermann | 2001: Ludger Beerbaum | 2003: Christian Ahlmann | 2005: Marco Kutscher | 2007: Meredith Michaels-Beerbaum | 2009: Kevin Staut
- Olympische Spiele [1]
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